Bewertung

Review: #5.13 Zwischen Himmel und Hölle

In dieser Folge haben wir Meredith und Bailey in einer Situation erlebt, die wir so noch nicht gesehen haben. Hin und hergerissen zwischen hippokratischem Eid und dem Wissen, einem kleinen Jungen vielleicht das Leben retten zu können, spielen sich dramatische Szenen ab. Meredith scheint fasziniert vom Serienkiller William, aus Gründen, die nicht so wirklich nachvollziehbar sind. Jedenfalls geht sie so weit, dass sie seinen kritischen Gesundheitszustand vertuscht und dabei ist, seinen letzten Wunsch zu erfüllen: Nicht im Gefängnis hingerichtet zu werden sondern im Krankenhaus sterben zu dürfen – ein letztes Stück Freiheit, an das William sich klammert.

Besonders Chandra Wilson überzeugt in dieser Folge mit ihrer Darstellung der verzweifelten Ärztin, die keinen anderen Ausweg mehr weiß, als einen anderen Menschen sterben zu lassen, damit der kleine Jackson gerettet werden kann. Die Szene im Operationssaal, als sie Derek anfleht, die Behandlung zu beenden, gehört vermutlich in die Reihe der größten Szenen der Schauspielerin, die sie in dieser Serie zum Besten geben durfte. Ebenso ihr Zusammenbruch vor Richard, als beide realisiert haben, dass sie die Grenzen deutlich überschritten haben.

Menschlichkeit in allen Ehren, aber weshalb Meredith sich am Ende noch die Hinrichtung von William antut, ist wirklich fragwürdig. Abgesehen davon, dass man diese Frage auch dem Dutzend anderer Menschen stellen könnte, die der Exekution beiwohnten, sollte es Meredith als Ärztin doch langsam gelingen, emotionalen Abstand zu ihren Patienten zu halten. Zumal sie es nicht einmal mit einem netten Kerl zu tun hatte, sondern mit einem eiskalten Killer, der fünf Frauen die Kehle aufgeschlitzt hat. Wenigstens gibt sie am Ende zu, dass sie selbst nicht weiß, welcher Teufel sie da geritten hat.

Spannung verspricht Dereks Plan, Meredith einen Heiratsantrag zu machen. Dass er Cristina als erstes davon berichtet hat, und sie dann auch noch gebeten hat, sich endlich wieder mit Meredith zu versöhnen, zeigt, dass er weiß, was Meredith braucht. Und er hat Recht: Sie wird ausflippen, wenn er ihr die berühmte Frage stellt – sicherlich etwas, worauf der Zuschauer sich freuen darf.

Die Geschichte um Mark und Lexie brachte ein wenig Humor in die ansonsten sehr dramatische Folge. Beim Sex im Bereitschaftsraum bricht er sich den Penis, so etwas kann auch nur Mark Sloane passieren. Natürlich gelingt es nicht, die Sache geheim zu halten und so dauert es nicht lange, bis das halbe Krankenhaus darüber tuschelt. Wie es aussieht, scheint sich zwischen Mark und Lexie tatsächlich etwas Ernsteres anzubahnen und die Szene, in der sie dem leidenden und beschämten Mark Gesellschaft leistet, ist wirklich rührend – ein Wort, dass man bisher nicht unbedingt mit Mark in Verbindung gebracht hat.

Hingegen langweilt die Affäre zwischen dem problemgeplagten Dr. Hunt und Cristina nur. Weder erfährt man, was dem Arzt nun genau auf der Seele brennt (außer der Tatsache, dass er offenbar beziehungsunfähig ist), noch passiert etwas Interessantes zwischen den beiden. Und nur am Rande tauchte unser lieber George auf. Sogar die neuen Assistenzärzte, die nicht mehr als Nebenrollen spielen, waren häufiger zu sehen als er. Traurig, wie sehr seine Figur in letzter Zeit vernachlässigt wurde.

Izzies Geisterphantasie erreicht einen nicht ganz unerwarteten Höhepunkt, als sie endlich realisiert, weshalb Denny einfach nicht verschwinden will. Er ist da, damit sie merkt, dass sie krank ist. Schön und gut und zumindest ist diese wirre Geschichte nun beendet, aber warum hat er ihr ihre Krankheit nicht schon lange vorher offenbart? Ein seltsamer Beigeschmack bleibt, auch wenn die letzten Szenen zwischen den beiden durchaus gut umgesetzt und sehr emotional waren. Was nun genau Izzies Krankheit ist, wird wohl erst in den nächsten Folgen verkündet.

Insgesamt eine wirklich gute Folge mit jeder Menge Gefühl und einem ordentlichen Spritzer Humor, bedingt durch Mark Sloanes bestes Stück. Die Ärzte hatten mit einem Gewissenskonflikt zu kämpfen, und die Krankheitsgeschichte um den kleinen Jackson nahm ein gutes Ende, wohingegen Izzies Schicksal in den Sternen steht. Bisher sicher eine der besten Folgen der fünften Staffel.

Sandra G. - myFanbase

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