Bewertung

Review: #6.09 Die neue Gegenwart

Prima, schon wieder jemand Neues… Die Zuschauer müssen sich in dieser Staffel wirklich an viele neue Gesichter gewöhnen. Nachdem man sich endlich mal die Namen der jungen Ärzte aus dem Mercy West eingeprägt hat, wird prompt der nächste Neuzugang präsentiert. Doch wir lernen nicht einfach nur ein neues Gesicht kennen, mit der Herzchirurgin Dr. Teddy Altman wird nun endlich auch die Position von Burke wieder besetzt. Cristina ist nicht gerade begeistert von der neuen Ärztin, nicht nur, weil sie mitbekommt, dass sie und Owen sich seit langem kennen und gut miteinander befreundet sind, sondern vor allem, weil sie in ihrer charmant anmaßenden Art deren Kompetenz anzweifelt. Die Szene, in der Owen die beiden Frauen einander vorstellt, und Teddy Cristinas skeptisches "Ich kenne sie nicht!" zurückgibt, war sehr amüsant und wirklich gut gekontert.

Was das Auftauchen der Ärztin für Owen und Cristina bedeutet, bleibt abzuwarten. Owen ist nach Teddys Liebesgeständnis nachdenklich geworden, offenbar ahnte er bislang nichts von den Gefühlen. Cristina hat die neue Kardiologin jedenfalls sehr schnell erobert, spätestens, nachdem sie mit ihr gemeinsam operieren durfte. Verständlich, denn endlich bekommt Cristina wieder die Gelegenheit, auf ihrem Lieblingsgebiet, der Herzchirurgie, tätig zu werden.

Auch in dieser Episode zieht sich die Geschichte um Richard fort, der Schwierigkeiten hat, mit dem Stress klar zu kommen, den die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser, sowie die Konkurrenz von Derek mit sich bringen. Und eigentlich ist klar, worauf die Story hinausläuft: Richard wird seinen Posten über kurz oder lang niederlegen und durch Derek ersetzt werden.

Dass er begonnen hat, zu trinken, ist nicht überraschend, denn bislang war schon mehrmals von seiner Vorgeschichte als Alkoholiker die Rede. Das Verhalten seiner Frau Adele war tragisch und amüsant zugleich. Ein Verhältnis zu Bailey ist in etwa so wahrscheinlich, als dass er etwas mit Meredith anfangen würde. Dennoch ist nachvollziehbar, dass Adele sich an Bailey wendet, immerhin weiß sie, dass die beiden sehr eng zusammen arbeiten und wenn jemand an Richard rankommen kann, dann ist es vermutlich Bailey.

Bailey wurde dann ebenfalls misstrauisch und erklärte sich Richards Verhalten am Ende mit einer Affäre zu Izzie, eine noch abwegigere Vermutung. Richards freiwilliger Rückzug war nach dem Kunstfehler, der dem Patienten um ein Haar das Leben gekostet hätte, ein sehr vernünftiger Schritt – und vermutlich der erste Schritt dahin, den Posten endgültig aufzugeben und Derek das Feld zu überlassen.

Unterdessen kehrt Izzie zurück, allerdings mit einem unerwarteten Motiv. Zu erwarten gewesen wäre, dass sie versucht, ihren Job zurück zu bekommen und ihre Probleme mit Alex klärt. Stattdessen hat sie ihren alten Lehrer Dr. Singer im Schlepptau, der mit der Diagnose Demenz ins Altenheim abgeschoben wurde. Izzie will sich mit dieser Diagnose nicht zufrieden geben und hatte schließlich Recht. Wie kam sie eigentlich zu der Einschätzung, dass Dr. Singer nicht dement ist sondern eine andere Krankheit dahinter steckt? Wie auch immer, die Geschichte diente dazu, Izzie mit einem nachvollziehbaren Grund wieder im Krankenhaus auftauchen zu lassen, der nicht Alex heißt, denn für die sture Izzie ist die Sache glasklar: Alex hat sie gegenüber Richard verraten, was sie in letzter Instanz ihren Job gekostet hat.

Letztlich ist aber nicht schlüssig, warum Izzie dermaßen auf stur schaltet, und warum die Beziehung zu Alex für sie offensichtlich gegessen ist. Immerhin war es Alex, der während ihrer Krankheit unermüdlich an ihrer Seite gewacht hat. Vermutlich geht es bei diesem Streit nur darum, Katherine Heigl eine weitere Auszeit von der Serie zu verschaffen. Aufgrund der Adoption ihrer Tochter hatte sie ja darum gebeten, in dieser Staffel etwas spärlicher eingesetzt zu werden. Anders kann man die Geschichte kaum rational erklären.

Meredith hingegen spielte in dieser Folge eher eine untergeordnete Rolle. Es war ihr erster Tag zurück im Dienst seit ihrer Operation und die erste Folge nach Ellen Pompeos Babypause. Zum ersten Mal war sie wieder in Ganzkörperaufnahmen zu sehen, nachdem ihr Babybauch in den letzten Episoden geschickt verborgen wurde, zuletzt verbrachte sie ja mehrere Episoden liegend im Krankenbett. Dass sie nun Angst hat, viel verpasst zu haben und eventuell Opfer der nächsten Entlassungswelle zu werden, ist mehr als verständlich. Abgesehen von der schönen Szene mit Derek und dem Gespräch mit Alex war sie für die Handlung der Episode allerdings nicht weiter wichtig.

Insgesamt eine solide Episode, die vor allem durch die Geschichte um Richard sowie die neue Herzchirurgin Teddy Altman neue Entwicklungen verspricht, sowohl beruflich, als auch persönlich in Hinblick auf Cristina und Owen. Mit der Pause von Katherine Heigl scheint auch die Beziehung zwischen Izzie und Alex zu pausieren und jetzt, wo Ellen Pompeo wieder voll zurück ist, darf man sich sicherlich auch auf eine neue Geschichte von Meredith freuen.

Sandra G. – myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


Vorherige Review:
#6.08 Das Geschenk
Alle ReviewsNächste Review:
#6.10 Feiertagsblues

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Grey's Anatomy" über die Folge #6.09 Die neue Gegenwart diskutieren.