Bewertung

Review: #6.13 Schweres Erbe

Foto: Eric Dane, Grey's Anatomy - Copyright: 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Bob D'Amico
Eric Dane, Grey's Anatomy
© 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Bob D'Amico

Es bedarf keiner großen Fantasie, um nachzuvollziehen, welch purer Horror es sein muss, als Patient mitten in einer Operation aufzuwachen. Festgeschnallt auf dem OP-Tisch, mit einem Schlauch im Hals, der Brustkorb offen, die Hände der Chirurgen in den Gedärmen ... auf einer Alptraumskala von 1 bis 10 eine glatte 12! Merediths und Baileys Patientin Leslie passiert genau dies. Da ihr Stoffwechsel das Narkosemittel zu schnell abbaut, was die Ärzte vorher nicht wissen konnten, kommt sie während des Eingriffs zu sich. Damit hat Derek als neuer Chief gleich die erste Krise zu überwinden.

Awake

Leslie ist so traumatisiert, dass sie sich keinesfalls mehr von Bailey berühren lassen will. Bailey trifft zwar keine Schuld an Leslies Aufwachen, doch hat sie in dem schockierenden Moment verunsicherter reagiert als Meredith, die überhaupt erst bemerkt hat, dass Leslie zu sich gekommen ist, und beruhigend auf sie eingeredet hat. Daher soll Meredith die zweite Operation an Leslie alleine durchführen und meistert dies mit Bravour. Für Merediths Karriere ist dies natürlich ein wichtiger Schritt, zumal sie damit auch einen Beitrag leistet, Dereks Position zu stärken. Obwohl Meredith durchaus ihre Probleme damit hat, wie Derek an diesen Posten gekommen ist, unterstützt sie ihn. Das macht eine gute Ehe aus. Paare müssen nicht immer einer Meinung sein, sollten aber dennoch zusammenhalten und einander vertrauen. Früher haben Meredith und Derek gerade in diesem Punkt oft versagt. Dereks neue Position wird zeigen, inwieweit Meredith und Derek dies nun dauerhaft besser machen.

Auch für Bailey kann aus dieser Krise durchaus noch etwas Gutes entstehen, denn der Anästhesist Ben hat sich von ihren Anschuldigungen nicht unterkriegen lassen und ist dem "Nazi" mit Charme, Humor und Kompetenz begegnet. Steht uns hier vielleicht eine neue Romanze ins Haus? Eine, die sich auf natürliche Weise entwickelt und nicht durch halbherzige Verkupplungsversuche der Kollegen? Gönnen würde man dies Bailey ohne Wenn und Aber.

Unheard

Zwischen Cristina, Owen und Teddy (wie wäre es mit "Crowdy" als Bezeichnung für dieses Trio?) spitzt sich die Situation emotional-schmerzhaft zu. Nachdem Owen erfahren musste, dass Cristina ihn spontan Teddy angeboten hat, damit sie bleibt, versucht er Cristina mit leidenschaftlichem Sex zu halten, während er Teddy die kalte Schulter zeigt. Teddy wiederum stellt Cristina kalt und sucht sich Jackson als neuen Schüler aus, ist mit ihm aber zunächst nicht so recht zufrieden. Daher piept sie, als ein Notfall ansteht, doch Cristina an, die jedoch gerade wieder mit Owen Doktor spielt. Cristina lässt sich von Owen überreden, Teddys Ruf zu ignorieren. Jeder Zuschauer, der die Serie länger als ein paar Minuten kennt, weiß sofort, dass ein solches Verhalten überhaupt nicht Cristinas Natur entspricht und dabei nichts Gutes herauskommen kann. Außer vielleicht für Jackson, der für Cristina einspringt und seine Fähigkeiten beweisen kann.

Teddy ist von Cristina und Owen enttäuscht, doch sicher nicht halb so sehr, wie Cristina von sich selbst enttäuscht ist. Sie fühlt sich an die Zeit erinnert, als sie Burke wegen dessen zitternder Hand gedeckt und versucht hat, eine perfekte Braut für ihn zu sein. Da Cristina aber mit Owen über ihre Angst, sich selbst zu verlieren, sprechen kann und er ihr zuhört, ohne sich sofort angegriffen zu fühlen, was bei Burke so nicht möglich war, besteht noch Hoffnung für das Paar. Im Moment sehe ich allerdings nicht, wie Cristina, Teddy und Owen zu einer Einigung kommen können, mit der alle Seiten zufrieden sind.

Childish

Der werdende Großvater Mark übt schon mal im Selbstversuch das bockige Verhalten eines Kindes. Er ignoriert Lexie vollkommen und beharrt darauf, dass sein Trostsex mit Addison verständlich und verzeihbar ist, Lexies One-Night-Stand mit Alex jedoch nicht. Das ist natürlich Blödsinn. Mark und Lexie haben sich beide aus Kummer und Enttäuschung auf sinnlosen Sex eingelassen. Damit haben sie beide keine Glanzleistungen vollbracht und sollten sich dies daher nicht gegenseitig vorwerfen. Dass Lexie diejenige war, die diese Trennung beschlossen hat, macht Mark nicht automatisch heilig, denn Lexie hatte nachvollziehbare Gründe für ihre Entscheidung und hat diese Mark auch dargelegt. Beide haben sich nicht im Streit getrennt und Lexie hat Mark sicher nicht verlassen, um Sex mit Alex zu haben. Daher ist es natürlich schade, dass sich Mark nun so kindisch verhält, doch die Herausforderungen als Vater und Großvater, die ihm noch bevorstehen, könnten ihn wieder zur Vernunft bringen. Das hoffe ich zumindest.

Alex, von dem wir wissen, dass er gut mit Neugeborenen kann (man denke an Episode #6.08 oder auch an seine Zeit als Addisons Schüler), wird von Arizona auf seine Befähigung zum Kinderarzt getestet. Sie bescheinigt ihm ein Talent für diesen Fachbereich. Ich fände es gar nicht so schlecht, wenn sich Alex für die Kindermedizin entscheidet und somit den Schritt macht, zu dem Bailey dann doch nicht bereit war. Meredith, Alex, Cristina (und Izzie) sind keine Anfänger mehr und für die Zukunft der Serie wäre es sicher von Vorteil, wenn sie sich alle endgültig spezialisieren und in ihrer ausgewählten Nische etablieren.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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