Review: #8.01 Im freien Fall
Die Serie "Grey's Anatomy befindet sich mittlerweile im achten Jahr und hat kein bisschen an Intensität und gelungenem Drama eingebüßt. Zwischenzeitlich hat die Serie selbst das Ausscheiden zweier einstmals wichtiger Charaktere (George und Izzie) überlebt und diese Folge zeigt, dass es sich lohnen wird, auch in dieser Staffel dranzubleiben.
"Even good marriages fail. One moment you're standing on solid ground. The next minute you're not."
Das Finale der siebten Staffel hat so einiges auseinandergerissen und für einen kurzen Moment war man bitter enttäuscht, dass sowohl die Ehe von Meredith und Derek als auch die von Cristina und Owen einen Bruch erlitt. Komischerweise hatte ich aber im Gefühl, dass das der richtige Schritt war, und jetzt kann man dies deutlich sehen.
Die Trennung von Meredith und Derek hat nichts mehr mit dem ewigen Hin und Her aus früheren Zeiten zu tun. Es geht nicht mehr darum, dass Meredith nicht bereit für eine Beziehung ist oder um Dereks Zweifel, ob er an seiner früheren Ehe festhalten soll. Die beiden sind vor drei Jahren (nach unserer Zeitrechnung wohlgemerkt und nicht nach der von "Grey's Anatomy") endgültig zusammen gekommen, als Meredith in einem Meer aus Kerzen stand und sich für Derek entschieden hat. Die Beziehung war von da an stabil und die beiden wussten, dass sie sich wirklich wollen. Dann kam allerdings ein neues Hindernis auf sie zu, welches, knapp ausgedrückt, mit verschiedenen Weltsichten zu tun hat. Merediths Manipulation der Alzheimer-Studie war an sich ein Fehler, aber ihre Bemühungen, Adele zu helfen, rechtfertigen auch für mich ihr Verhalten. Derek hat sich dabei selbst völlig ins Aus geschossen, denn er ist mir durch seine selbstgerechte Art unglaublich unsympathisch geworden. Aus diesen Gründen stört mich die Trennung nicht und ich bin wirklich gepsannt, wie die beiden wieder zueinander finden, denn nach dem "Ob" braucht man gar nicht zu fragen.
Bei Cristina und Owen sieht es ähnlich finster aus, was allerdings dafür sorgt, dass die Freundschaft zwischen Meredith und Cristina umso schöner ist. Wie die beiden sich um Zola kümmern und nach wie vor alles durchstehen, beweist ihre gemeinsame Stärke. Auf der anderen Seite scheinen die Umstände auch Derek und Owen zusammenzuschweißen. Diese Szenen können aber bei weitem nicht mit denen von Meredith und Cristina mithalten.
Darüber hinaus finde es gut, dass Cristina das Baby noch nicht abgetrieben hat. Das zeigt ihre Veränderung und dass sie, anders als Owen behauptet, sehr wohl Wert auf seine Gefühle legt. Letztlich fühlt sie sich einfach missverstanden, vor allem da sie nie was anderes gesagt hat, als dass sie keine Kinder möchte. Owens Wunsch nach einem Baby ist verständlich, jedoch sind Cristinas Argumente überzeugender. Als Cristina mit Meredith darüber gesprochen hat, erzeugte Sandra Oh mit ihrem Schauspiel Gänsehaut bei mir. Ebenso war Merediths Gespräch mit Owen sehr emotional und es wundert mich immer noch, dass [people=Ellen Pompeo]1026/people] noch für keinen Emmy nominiert wurde. Meredith hat es auf den Punkt gebracht und nimmt ihre Freundin in Schutz. Man hat noch nie darüber nachgedacht, doch es stimmt wirklich, dass sich Cristina und Ellis Grey in der Hinsicht des Kinderkriegens gar nicht so unähnlich sind.
Außerdem wurde Meredith gefeuert, womit ich nicht gerechnet habe. Ein mutiger Schritt der Autoren, der allerdings stimmig erscheint und sowohl für Meredith, als auch für andere Charaktere, wie die vom schlechten Gewissen geplagten Alex und Dr. Webber, eine solide Basis für die nächsten Folgen legt. Von den Auswirkungen auf die Adoption ganz zu schweigen, die nach Merediths Weglaufen mit Zola noch zugespitzt werden könnten.
Sinking Hole
Ein Straßenzusammenbruch erschüttert Seattle und man könnte sagen, dass auch Aprils Pläne als leitende Assistenzärztin mächtig durchgeschüttelt werden. Wie nicht anders zu erwarten war, ist sie sichtlich überfordert. Leider muss sie ausgerechnet an ihrem ersten Tag als leitende Assistenzärztin in so einer Krisensituation agieren. Man kann es ihr nur wünschen, dass sie es schafft, an diesem Job zu wachsen und mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Lexie und Jackson bleiben eher blass und Marks Kritik an Letzterem ist eher nervend als unterhaltend. Mark zeigt seine unreife Seite, weswegen es einen noch mehr stört, dass sein angebliches Loslassen bezüglich Lexie eine Farce ist. Wenn er sie so sehr liebt, dann soll er es ihr auch beweisen.
Alex wird nach seinem Fehlverhalten gemieden bzw. gehasst, dafür schafft er es als Arzt weiterhin zu punkten. In Verbindung mit Meredith kann da noch einiges wegen der kaputten Freundschaft kommen, worauf ich mich sehr freue. Callie und Arizona sind in dieser Folge eher Randfiguren, einzig Arizonas Bemühen um Alex ist da erwähnenswert.
Übrig bleibt noch Bailey, die wegen Merediths Manipulation enttäuscht ist und zudem erneut zeigt, wer die Hosen im Krankenhaus an hat. Dass sie den Assistenzärzten wieder eine Lektion erteilen möchte, ist einfach typisch für sie und herrlich mitanzusehen. Halt, da hätte ich doch glatt Teddy vergessen, die einfach überaus glücklich mit Henry ist. Nach wie vor bin ich mir unschlüssig darüber, ob sie eine Daseinsberechtigung in der Serie hat, aber der Neuanfang mit Cristina stimmt mich schon mal positiver.
Die Straßen-Katastrophe wurde spannend inszeniert und geht einem mit dem Fall um das Ehepaar, welches Merediths Voice-Over veranschaulicht hat, an die Nieren. Dass Danny dazu gezwungen war, seiner Frau das Bein abzuschneiden, war grausam und ein absolutes Horrorszenario.
Fazit
Der erste Teil des Staffelauftaktes bietet alles, was man von "Grey's Anatomy" gewohnt ist. Gelungenes Drama und viele Emotionen. Obwohl man das nach dem letzten Staffalfinale nicht unbedingt erwartet hatte, sind die Konflikte überzeugend und bereichernd für die Serie.
Lukas Ostrowski - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Free FallingErstausstrahlung (US): 22.09.2011
Erstausstrahlung (DE): 28.03.2012
Regie: Rob Corn
Drehbuch: Tony Phelan & Joan Rater
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