Bewertung

Review: #9.21 Das schlafende Monster

Die Handschuhe waren Schuld! Das Ermittlungsverfahren des CDC ergibt, dass Bailey zwar die verhängnisvollen Krankheitserreger an sich hatte, diese sich aber nur wegen der fehlerhaften OP-Handschuhe, die noch aus der Pegasus-Phase übrig geblieben sind, auf die Patienten übertragen konnten. Bailey droht also kein juristisches oder administratives Nachspiel, doch psychisch ist sie sehr angeschlagen. Sie gibt sich die Schuld an den Todesfällen und fühlt sich von ihren Kollegen, ganz besonders von ihrem Mentor Dr. Webber, im Stich gelassen. Sie schleudert ihm sehr harte Worte an den Kopf.

Natürlich beruht Baileys Enttäuschung über Webber auch auf einem falschen Eindruck, den sie durch ein nur halb mitgehörtes Gespräch gewonnen hat, aber darüber hinaus scheint sie noch mehr Unterstützung von ihm erwartet zu haben. Dass sie immer auf seiner Seite stand, egal, worum es ging, stimmt, allerdings haben wir Bailey auch durchaus schon sehr verurteilend und unnachgiebig erlebt. Mitunter reagiert sie sehr hart auf (vermeintliche) Fehler ihrer Kollegen. Ich meine damit ganz besonders ihre feindselige Haltung gegenüber Meredith nach deren Manipulation der Alzheimerstudie. Damals hat Bailey bei mir persönlich viel Kredit verloren, den sie vielleicht nie wieder zurückerlangen wird. Auch in der vorherigen Folge, als Leah noch die Hauptverdächtige in den Infektionsfällen war, fiel Baileys Reaktion alles andere als unterstützend aus. Sie ist sofort auf Leah losgegangen. Dass Bailey unfair von ihren Kollegen behandelt wurde, finde ich nicht. Alle haben an ihre Unschuld geglaubt und getan, was sie konnten, um die Angelegenheit schnell und diskret zu regeln. Ganz ohne Unannehmlichkeiten ging das für Bailey nicht vonstatten, aber das kann man nach mehreren Todesfällen auch nicht erwarten.

Ein bisschen Witz erhielten die Ermittlungen wegen der Infektionsfälle durch die Nachwuchs-Journalistin Frankie, die ihre Ärztinnen Callie und Arizona sogar noch auf dem OP-Tisch auszufragen versucht. Diese kleine Randhandlung kam einfach putzig und sympathisch rüber und konnte die Folge etwas aufpeppen, was auch nötig war, da ansonsten nicht viel Überzeugendes geboten wurde. April etwa spielt mal wieder die Nicht-Mehr-Jungfrau in Nöten, die Jackson mit Vorwürfen überschüttet, weil er durch Sex ihr Leben zerstört hat, die aber am Ende ihren Matthew zurückbekommt. Na ja, dann kann sie ja nun ihn entjungfern, auf das er ihr ewig Vorhaltungen deswegen macht. Über April zu schreiben, ist mittlerweile wirklich so, als würde man versuchen, eine Schallplatte mit Sprung zu rezensieren. Seit mehr als 20 Folgen beklagt sie ihre verlorene Jungfräulichkeit und hadert damit, dass Sex zu einem Teil ihres Lebens geworden ist. Wieso ein Thema so in die Länge gezogen und derart weit über das Verfallsdatum hinaus gestreckt wird, erschließt sich mir absolut nicht.

Der Geschichte um Jo und Alex positive Aspekte abzugewinnen, fällt mir leider auch äußerst schwer, da sie zu vorhersehbar ist, zu typisch für Dramaserien im Allgemeinen und "Grey's Anatomy" im Speziellen. Darüber hinaus könnte es auch erst die zweite oder dritte Episode sein, in der Jo auftritt, so wenig warm bin ich mit diesem Charakter geworden.

Irgendwie hinterlässt diese Episode bei mir fasst identische Eindrücke wie Folge #9.18, was nicht unbedingt ein Zeichen für Abwechslung und Entwicklung ist. Diese gesamte Staffel krankt daran, dass die Originalität fehlt und der Bezug zu den Charakteren nicht mehr so ausgesprägt ist. Zum Glück gibt es noch diese kleinen Momente zwischen Meredith und Cristina, oder diesmal auch Cristina und Alex, die für Fans der ersten Stunde wie Zuckerstücke sind.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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