Review: #10.19 Der Harper Avery Award
Ähnlich wie auch die Folge zuvor konnte mich diese Episode nicht so recht vom Hocker reißen. Denn bei zu vielen Charakteren wird keine Energie aufgebracht, ihnen ein bisschen was zu tun zu geben, und so schiebt man die Patientenfälle erneut sehr in den Vordergrund.
"She told me she didn't win the Harper-Avery-Award. She earned it."
Das wohl wichtigste an dieser Episode war Cristinas Nominierung für den Harper Avery Award. Es ist schön zu sehen, dass sich ihre zielstrebige Arbeit nun endlich auszahlt und man ihr diesen Erfolg gönnt, obgleich eine Nominierung natürlich nicht mit dem Gewinn der Auszeichnung zu verwechseln ist. Doch nachdem man in #10.17 Do You Know? deutlich machte, dass ihre Beziehung mit Owen nun nach dem kurzem Aufflammen wieder in den Hintergrund rücken wird, da sich die beiden einfach nicht glücklich machen können, empfand ich es als sehr wichtig, dass man Cristina etwas anderes gibt, für das es sich zu leben lohnt. Dass es sich dabei um ihre Karriere dreht, empfinde ich schon fast als selbstverständlich, da man in dieser Staffel schon so oft betonte, dass es eben ihr Beruf ist, der Cristina ausmacht.
Durch ihre Nominierung ergaben sich ein paar lustige Szenen mit den anderen Ärzten, die fröhlich oder etwas neidisch waren. Das gilt ganz besonders für Bailey und Meredith, die mit Cristinas Erfolg in so jungen Jahren sichtlich zu kämpfen haben. Dennoch finde ich es lobenswert, dass hier kein erneuter Bruch zwischen den Freundinnen entsteht und Meredith über ihren Schatten springt, um Cristina so gut es geht zu unterstützen.
Bedenklich finde ich allerdings Cristinas Selbstsicherheit, die sie am Ende der Episode Owen gegenüber an den Tag legt, obwohl sie sich die gesamte Zeit zuvor sehr zurückhielt. Es mag durchaus stimmen, dass sie sehr gute Chancen hat, den Preis mit nach Hause zu nehmen, doch sich der Sache so sicher zu sein, grenzt für mich schon beinahe an Überheblichkeit. Es passt zwar durchaus zu Cristinas Charakterzügen, dass sie sich für die Beste hält, aber ich würde sie wirklich ungern auf die Nase fallen sehen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Entscheidung, an wen der Award geht, mit Sandra Ohs Verlassen der Serie zusammengelegt wird, egal, ob sie nun geht, weil sie den Preis gewinnt oder Abstand braucht, weil sie ihn eben nicht mit nach Hause nimmt. In diesem Zusammenhang könnte ich mir auch das angekündigte Auftreten von Preston Burke sehr gut vorstellen und bin gespannt, wie man diese Geschichte weiterstrickt.
"Oh, we gonna have another baby..." - "We are!"
Ebenso einschneidende Ereignisse gab es bei Arizona und Callie, die beschlossen haben, noch ein Kind zu bekommen. Man erzählte uns ja schon in #10.09 Entschuldigungen von den Plänen der beiden. Dass dies nicht in Vergessenheit geraten ist und die Autoren bemüht sind, kontinuierlich an der Beziehung der beiden zu arbeiten, ist für mich ein großer Pluspunkt. Schon in #10.09 Entschuldigungen verstanden sich Sara Ramirez und Jessica Capshaw sehr gut darauf, die Geschichte mit dem zweiten Baby glaubhaft zu vermitteln, da die Augen beider Frauen beim Gedanken an ein weiteres Kind nicht aufhören konnten, zu strahlen. Den gleichen Effekt hat man auch in dieser Folge bei der Unterhaltung der beiden und es ist einfach nur schön, mit anzusehen, wie glücklich Callie und Arizona zusammen sind.
Lückenbüßer
Nicht ganz so viel bis garnichts geschieht bei den restlichen Charakteren. Während sich Alex noch im Entscheidungsprozess befindet, ob er die Stelle in der privaten Praxis annehmen sollte, schwimmen die restlichen Charaktere ziellos vor sich hin und haben in dieser Episode nichts anderes zu tun, als uns die Krankengeschichten ihrer Patienten näher zu bringen.
Ich weiß noch nicht recht, was ich von Alex' Jobangebot halten soll, da ich mir nicht vorstellen kann, wie man die Geschichte aufziehen sollte. Er würde sich dann an einem ganz anderen Schauplatz befinden und nicht mehr mit den anderen Ärzten interagieren können, was ich als schlechte Idee empfinde. Es ist zwar gut, dass man hier wenigstens an einer Zukunftsperspektive arbeitet, doch diese finde ich genau so abstrakt wie damals den Gedanken, dass Alex nach Afrika gehen könnte.
Zu den restlichen Charakteren gibt es meiner Meinung nach nicht viel zu sagen, da keiner von ihnen in seinem Leben irgendwie vorangekommen ist. Die Assistenzärzte treten wie sonst auch nur auf der Stelle und Ben wurde nicht einmal erwähnt, während das frisch angetraute Ehepaar April und Jackson nur durch ein paar Neckereien an dieser Episode teilhat. Es ist zwar verständlich, dass man sich nicht auf alle Figuren gleichzeitig konzentrieren kann, doch diese ziellose Erzählweise fällt in dieser Staffel immer öfter negativ auf.
Fazit
Durch die Entwicklungen bei Cristina sowie Arizona und Callie hatte die Episode ein paar kleine Highlights, die der Episode jedoch durch den mangelnden Einfallsreichtum der Autoren bei den anderen Charakteren lediglich zu einem netten Mittelmaß verhelfen.
Marie Florschütz - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: I'm WinningErstausstrahlung (US): 10.04.2014
Erstausstrahlung (DE): 26.11.2014
Regie: Kevin McKidd
Drehbuch: Joanne Rater
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