Review: #10.18 Knockout

In dieser Woche wird dem Zuschauer einiges zugemutet, oder zumindest denjenigen unter uns, die sich vor laufenden Nasen, Schweißausbrüchen und Erbrochenem ekeln. Im Grey + Sloan Memorial geht ein Magen-Darm-Virus um, der nicht nur die Patienten, sondern auch viele Ärzte befällt und somit das Krankenhaus zu einem Brennpunkt für Krankheitserreger macht.

Contagious

Es ist typisch für die Chirurgen, trotz einer angeschlagenen Gesundheit weiterhin arbeiten zu wollen und zu beweisen, wie hardcore sie doch sind. Derek, Jackson und Leah wollen auf keinen Fall aufgeben und versuchen sich zusammenzureißen, selbst wenn Leah dafür im OP mit einer angeschlossenen Infusionslösung steht, um nicht aus den Latschen zu kippen. Das kann sie irgendwann so nicht mehr weitermachen und wird dafür von Webber und Meredith belächelt, die sie sie für zu schwach halten. Natürlich entsteht dadurch ein gewisser Humor und die Folge versucht auch locker zu wirken, aber im Endeffekt handeln fast alle Ärzte in diesem Krankenhaus fahrlässig. Wem ist dadurch geholfen, wenn ein kranker Arzt weiterhin seine Patienten behandelt? Das Erschreckende an dieser Situation ist, dass keiner wirklich die Gefahr einsehen will.

Derek soll ausgerechnet an diesem Tag eine Rede über seine Arbeit für den Präsidenten halten und kämpft bis zum Schluss gegen seine elende Verfassung an, bis er einfach zusammenbricht. An dieser Stelle konnte ich mir ein Schmunzeln dann doch nicht verkneifen, vor allem weil Meredith ihren Ehemann amüsiert dabei zusieht, wie er ohnmächtig die Wand hinunterrutscht. Dafür springt sie jedoch anschließend für Derek ein und hält seine Rede, womit sie beweist, was für eine gute Ehefrau sie ist. Und so kommt es auch, dass mir das Paar schon wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Von solchem Zauber ist bei Cristina und Owen weniger zu sehen, was nach der letzten Folge nicht weiter verwunderlich ist, doch es war schon enttäuschend, dass die beiden ausschließlich mit dem Patientenfall beschäftigt waren. Cristinas Vorstellungen über ihre mögliche Zukunft mit Owen haben dem Zuschauer auf eine erschreckende Weise klar gemacht, dass zwischen den beiden zwar immer eine Anziehung bestehen wird, sie sich gegenseitig aber unglücklich machen würden, weil ihre Wünsche zu weit auseinander gehen und sich das nicht ändern lässt. Und dementsprechend habe ich darauf gewartet, dass die zwei nun über ihre Zukunft reden, was allerdings noch nicht passiert. Hier wird das klärende Gespräch hinausgezögert, was den Eindruck verstärkt, dass diese Folge nur eine Art Lückenfüller ist.

In Bezug auf Alex muss ich allerdings schon eingestehen, dass es zumindest in seiner Storyline ein paar zukunftsweisende Aspekte gab, da er beginnt, sich für einen Job in einer privaten Praxis zu interessieren. Dr. Lebackes ist ähnlich wie Arizona eine pädiatrische Supernova, die gute Stimmung versprüht und zusätzlich keinen Halt davor macht, zu betonen, wie angenehm das Leben als Arzt in einer privaten Praxis doch ist. Die Aussicht auf einen funkelnden Kugelschreiber mit seinem Namen darauf scheint für Alex ein verlockendes Angebot zu sein und über ein erhöhtes Gehalt würde er sich auch nicht beschweren. Dieses würde ihm dabei helfen, seinen Studienkredit abzubezahlen, was ihm Jo sehr ans Herz legt. Sie ist durch ihren Ausflug in die Orthopädie motiviert, Probleme zu lösen, weil sie Knochen brechen und so ihrer Aggression freien Lauf lassen konnte. Ihre Interaktion mit Callie war dabei nett mitanzusehen, vor allem weil Callie so froh darüber war, jemanden für die Orthopädie begeistern zu können, was wohl daran liegt, dass das Fach nicht gerade heiß umkämpft wird.

Fazit

Die Folge wird keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, weil der Fokus zu stark auf den Patientenfällen lag und nur wenige Szenen herausstechen konnten. Es ging zwar wieder humorvoller zur Sache, was aber leider auch zu einigen belanglosen Situationen geführt hat und nur stellenweise zu unterhalten wusste.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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