Bewertung

Review: #2.08 Atlantic City

Foto: Cobie Smulders, How I Met Your Mother - Copyright: 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS
Cobie Smulders, How I Met Your Mother
© 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS

Marshall und Lily sind wieder vereint, es kann zum Alltag übergegangen werden. Zumindest übermittelt die Episode, vom Ortswechsel mal abgesehen, diesen Eindruck. Denn obwohl Marshall und Lily erst seit dieser Folge wieder ein Paar sind, sind sowohl die Trennung als auch deren Konsequenzen nur ein Randvermerk. Diese eher delikaten Themen werden so zügig abgehackt, dass es mir so vorkommt, als würde man sich um das Thema ein wenig drücken. Zusätzlich habe ich der Episode keine Sekunde lang abgenommen, dass die Heirat wirklich ernsthaft stattfinden könnte.

"Congratulations Lily. Marshall you marry? What the hell?"

Okay, es stimmt: Theoretisch hat die Hochzeit stattgefunden. Aber immerhin wird diese auch schneller gelöst, als das Wort Annullierung überhaupt ausgesprochen werden kann. Die Vermählung auf dem Schiff wird Marshall und Lily nicht gerecht, sie sind das zentrale Paar in der Serie und haben etwas Besseres verdient als eine Hochzeit, die genau eine Folge lang Thema ist. Die gesamte Idee mit der Hochzeit scheint einfach zu gewollt und erzwungen. Das Pärchen sollte sich erst einmal ein wenig Zeit lassen, anstatt Hals über Kopf zu heiraten. Gut, dass die beiden am Ende einen Rückzieher machen, so können wir uns auf eine richtige, und dem Anlass gerechte, Hochzeit freuen.

"You're staring at my T-Shirt boobs."

Neben Lily und Marshall ist der Rest der Truppe eigentlich nur dazu da, dem Ganzen einen größeren Unterhaltungswert zu geben. Vorweg der simpelste Witz der Episode: Robins T-Shirt ist, zusammen mit Teds hypnotischer Anziehung darauf, wirklich lustig. Selten habe ich so ein geschmackloses Shirt gesehen. Und wer hätte gedacht, dass die HIMYM-Produzenten noch einen drauf setzen können: Das Ende, als Ted mit dem T-Shirt bekleidet aus seinem Zimmer kommt und sich gemütlich kratzt, überbietet die vorherigen Szenen in Atlantic City sogar fast nochmals.

Abseits der T-Shirt-Szenen ist es meist Barney, der wieder einmal für Lacher sorgt. Wenn es nicht Barney wäre, dann würde man sich wirklich wundern, warum immer wieder Chinesen zu ihm kommen und sämtliche seiner Catch Phrases beherrschen. Aber wie gesagt: Bei Barney wundert einen selbst die befremdlichste Situation nicht mehr. Dass der gute Herr spielsüchtig ist, wurde sofort am Anfang angedeutet. Zwar ist es ein wenig seltsam, dass Ted und Co. dieses Problem eher unter den Tisch kehren und Barney sogar in seiner Sucht bestärken, aber ganz nach dem Prinzip "when I am sad, I stop being sad and be awesome instead" wird das Problem im weiteren Verlauf der Folge ziemlich übergangen.

"We are under oath."

Nun gut, Barney ist es auch, der Marshall und Lily zu ihrer Hochzeit verhilft. Die verschiedenen Stationen, die die Freunde für die Hochzeit besuchen müssen, sind ganz amüsant. Die Schalterfrau, die die gesamte Zeit Lily und Marshall Hoffnung macht, um sie im nächsten Moment zu zerschmettern, und die Szene mit Barney und dem Richter ("Court House. Oath. We're under it.") machen wirklich Spaß. Eine Szene, die nur ein paar Sekunden dauert, möchte ich hier auch noch einmal extra erwähnen: Den "Ausblick" auf die Zukunft als eine in die Jahre gekommene Gruppe, die auf der gleichen Bank sitzt wie die HIMYM'ler vorher, finde ich sehr gelungen. Mit dieser Szene bzw. deren Auflösung habe ich so nicht gerechnet.

Fazit

Geradeaus gesagt: #2.08 Atlantic City ist eine Episode, die zwar in den ersten Minuten den Anschein erweckt, inhaltlich relevant zu sein, aber eigentlich für die weitere Story keine größeren Auswirkungen hat. Ja, Marshall und Lily waren verheiratet, was unerwartet kam, aber eigentlich ist es komplett belanglos, da die Folge keine Sekunde lang das Gefühl aufbaut, dass man hier an einem großen Moment teilnimmt. Deswegen fesselt diese Hochzeit nicht und wird nach der Annullierung schnell beiseite gewischt. Case solved. Immerhin kann man sich nun aber auf die richtige Hochzeit freuen.

Trotzdem macht die Folge Spaß, spielt mit ihrer Belanglosigkeit, ohne dabei jedoch bei mir sauer aufzustoßen. Irgendwie bleibt kein Gefühl der verpassten Gelegenheit zurück, sondern eher ein Gefühl der guten Unterhaltung. Was wahrscheinlich daran liegt, dass die Folge meinem Eindruck nach nie den Anspruch stellt, einen großen Moment zu übermitteln. Zwar macht das den Sinn der ganzen Folge ein wenig fragwürdig, aber trotzdem: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und nicht den Eindruck, meine Zeit verschwendet zu haben. Jedoch lassen sich die negativen Aspekte der Episode nicht unter den Tisch kehren.

Amelie L. - myFanbase

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