Review: #5.05 Der Koffein-Trip

War ja klar, dass es nach zwei wirklich sehr genialen Folgen auch mal wieder etwas bergab gehen musste. Insgesamt konnte mich die Episode zwar über weite Strecken amüsieren, doch irgendwie waren die Grundthemen alle schon mal dagewesen...

That reminds me, I have to pee.

Gerade bei Ted und Marshall war das Déjà-Vu-Erlebnis doch sehr intensiv. Ich glaube, wir hatten schon etliche Episoden, in denen Ted das Gefühl hat, dass Marshall die gemeinsame Freundschaft zugunsten seiner Beziehung mit Lily vernachlässigt. Irgendwie wird es ständig ausgepackt, wenn man wieder eine gute "Witz-der-Woche-Story" braucht. Deshalb war ich fast ähnlich genervt wie Ted, als Lily auftauchte, da ich mich irgendwie auf den Road-Trip der beiden gefreut hatte. Besonders der Running-Gag mit Lilys Pinkelattacken ging mir schon nach dem circa zweiten Mal gehörig auf die Nerven.

Trotz allem konnte ich mich bei einigen Szenen auch sehr amüsieren. So musste ich sehr lachen, wann immer die drei einen Tantrum-Anfall hatten. Als Ted mit Marshall einfach weitergefahren ist, war das schon ein wenig fies, immerhin konnte Lily ja prinzipiell nichts dafür, dass Ted wütend auf Marshall war. Etwas in Gesprächen zu klären, ist ja bekanntermaßen nicht Teds Stärke, aber einfach abzuhauen, musste auch nicht sein. Trotzdem fand ich es sehr lustig, als Marshall glaubte, er würde keinen Spaß haben, aber schon wenige Minuten später begeistert mit Ted sang. Ebenso süß fand ich die Szene gegen Ende, als beide wegen der albernen Sparky-Story echte Tränen in den Augen stehen haben und sich beieinander entschuldigen. Das war irgendwie wieder so eine typische Stand-Alone-Episoden-Story, die sich innerhalb derselben Episoden auflöst und ein wenig sinnfrei wirkt.

Ansonsten gefiel mir an dieser Story noch besonders das Bauchkrampfende, als Marshall schreit: "Cut it out of me!", oder Lily zu Beginn, als sie ins Auto steigt und sagt: "Do you guys wanna talk about bitches? I'm kidding, they're called women."

You may now return to being pointless.

Ein wenig sinnbildhaft für die Folge, dieses Zitat. Auch die zweite Story haben wir irgendwie schon mal gesehen und hat ein relativ witzloses Ende. Die Kanada-Witze sind wir ja schon gewöhnt, diese Woche gab es dann auch mal USA-Witze ("Not only are you wrong but you are belligerently sticking to your guns and insulting me in the process. Robin Scherbatsky, you are an American!"). Beides hat mich durchaus amüsieren können, wobei die Seitenhiebe auf Kanada in dieser Episode nicht so lustig waren wie sonst. Die gesamte Story rund um Barney und Robin war nett anzusehen. Erst Robins Amerikanisierung, dann ihr Rückfall. Danach begann sie jedoch ein wenig, mich zu nerven.

Dass Robin sich plötzlich in Toronto befindet, war ja an sich schon nicht unbedingt viel versprechend. Dann muss sie also erkennen, dass sie weder Amerikanerin noch Kanadierin ist. Ich meine mich zu erinnern, dass wir das irgendwie schon mal hatten. Die Auswanderungsangst jedenfalls war schon da, doch der Ausgang nicht minder unoriginell. Robin will jetzt also beide Staatsbürgerschaften annehmen. Na, super. Und dafür haben wir jetzt eine ganze Episode verschwendet? Warum ist sie nicht gleich auf diese Idee gekommen? Außerdem fand ich die Szene reichlich lächerlich, als Barney im Café aufsteht, die anwesenden Kanadier beleidigt und dann von ihnen zusammengeschlagen wird. Insgesamt eine eher wechselhafte Storyline...

Fazit

... wie auch die gesamte Episode. Im Nachhinein kommt die Episode bei mir etwas schlechter weg, als es während des Ansehens der Fall war. Ich wurde durchaus gut amüsiert, aber wirklich einfallsreich war das Ganze dann doch nicht. Ob ich mir die Episode nochmal mit Vergnügen ansehen könnte, bezweifle ich. Da sehe ich mir lieber nochmal #5.03 Robin 101 oder #5.04 The Sexless Innkeeper an.

Nadine Watz - myFanbase

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