Bewertung

Review: #2.13 So viel Blut

Foto: Matt McGorry, How to Get Away with Murder - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Mitch Haaseth
Matt McGorry, How to Get Away with Murder
© 2017 ABC Studios; ABC/Mitch Haaseth

"How to Get Away with Murder" geht mit großen Schritten auf das Finale der zweiten Staffel zu. Dank Philip wird es für alle Charaktere sehr eng. Wes nabelt sich immer weiter von der Gruppe ab und kommt dabei der Wahrheit um den Tod seiner Mutter immer näher.

"All I’m asking you to do is to talk to him. Make him come here. Otherwise he could get hurt. Or hurt himself. Or say to much."

Gleich zu Beginn der Folge konfrontiert Laurel Annalise mit ihrem Fund aus Cleveland. Annalise bleibt jedoch stur und sagt Laurel nur, dass Wes seine Mutter natürlich nicht getötet hat und dass er, falls er Antworten möchte, selbst zu ihr kommen soll. Immer wieder kommt es zwischen Laurel und Annalise zum Streit in dieser Folge, am Ende kann Laurel Annalise jedoch klar machen, wie schlecht es Wes geht und dass die Gefahr, dass er sich selbst dabei verletzt, ungeheuer groß ist. Diese Worte sind es, die Annalise schließlich zu Wes' Wohnung führen um sich mit ihm auszusprechen. Leider hat er kurz davor entdeckt, dass Eve in den Tod seiner Mutter involviert ist und er ist nicht zu Hause. Philip ist es jedoch und attackiert Annalise am Ende. Zum Glück ist sie gerade mit Eve am Telefon, die einen Besuch von Wes bekommen hat. Gemeinsam werden die beiden sicher die Polizei rufen, denn eines haben Eve und Wes gemeinsam, Annalise ist ihnen wichtig, ob sie es nun zugeben wollen oder nicht.

Auch sonst hat Annalise in dieser Folge wieder viel zu tun. Diesmal erschleicht sie sich einen Immunitätsdeal für sich und ihre Angestellten im Fall Sinclair. Dafür übergibt sie Connors Laptop mit den Videos, die Philip von ihnen gemacht hat und die beweisen, dass Philip nicht in Kanada ist, wo das FBI ihn vermutet, der Staatsanwaltschaft. Das kurze Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Staatsanwalt und Annalise ist nett anzusehen und sorgt für einen lustigen Moment in einer sonst sehr ernsten Episode. Annalise weiß genau, wie man mit dem Gesetz spielt und es zu seinem Vorteil nutzt. Hoffentlich bereut sie die Aktion am Ende jedoch nicht, denn der Staatsanwalt hat schon angedeutet, dass man, wenn man Philip endlich schnappt, Annalise des Mordes dran kriegen könnte. Es bleibt also bis zuletzt spannend.

"Do you think that's the type of person I want to love me?"

Was in der letzten Folge schon absehbar war, ist nun Gewissheit. Laurel und Frank sind kein Paar mehr. Ich war ja noch nie ein Fan der beiden und habe mich erst vor wenigen Folgen mit den beiden angefreundet, von daher trifft mich ihre Trennung nicht wirklich. Ich finde sie sogar sehr gut. Laurel gehört zu meinen Lieblingscharakteren und ohne Frank ist sie meiner Meinung nach besser dran. Besonders nachdem sie Wes in der vorherigen Folge gestanden hat, dass Frank sie an ihren Vater erinnert, weiß man, dass diese Beziehung ihr nicht gut tun würde. Auch wenn Laurel selbst in einige Morde involviert war, hat sie jedoch nie jemanden getötet, sondern immer nur sich, aber auch ihre Freunde beschützt.

Besonders ihre Sorge um Wes ist rührend und zeigt, was für ein toller, starker und vor allem loyaler Mensch sie doch ist. Ihr Versprechen niemanden zu erzählen, dass es Frank war, der Lila getötet hat, hat den Schutz der Studenten im Sinn. Denn für die Studenten und natürlich Wes im Besonderen ist es wichtig, dass Sam Lilas Mörder war. Warum Frank ihr nicht erzählt hat, dass es Sam war, der ihm den Auftrag erteilt hat, kann ich nicht ganz verstehen, aber ich hoffe, dass wir bald erfahren, warum er Sam etwas geschuldet hat. Meine Vermutung ist ja, dass Frank direkt oder indirekt in Baby Keatings Schicksal involviert ist und Sam das meinte.

Ein ebenfalls interessanter Aspekt bei der Trennung der beiden ist, dass Bonnie alles mitangehört hat. Dass Frank für Lilas Tod verantwortlich ist, wird auch Bonnie sehr treffen, immerhin hat sie Rebecca ja getötet, weil sie sie für die Schuldige hielt. In einer kurzen Szene, in der Bonnie und Frank gemeinsam was trinken und über ihr Leben vor den Morden und den Keating Five sinnieren, wird man daran erinnert, wie lange die beiden sich schon kennen und wie vertraut sie miteinander sind. So eine Szene wird es wohl so schnell nicht wieder geben.

"I can’t survive here all alone."

Ich weiß immer noch nicht so genau, was ich von der Situation halten soll, dass Philip, der vom FBI gejagt wird, unsere Hauptcharaktere stalkt. Besonders Philips Motive sind im Moment noch zu unschlüssig. Ist er wirklich der Mörder der Hapstalls und seiner leiblichen Mutter? Stalkt er Annalise und Co. nur, weil sie ihn in aller Öffentlichkeit als Mörder hingestellt haben, er aber eigentlich unschuldig ist? Oder ist Catherine seine Motivation, die unschuldig im Gefängnis sitzt? Ich hoffe, dass sie diese Fragen schon in der nächsten Folge beantwortet werden, denn mir geht der Hapstall-Fall schon etwas zu lange. Zwar vermisse ich die unzähligen Fälle der Woche nicht unbedingt, mir gefällt der Fokus auf Annalise und den Keating Five, aber der Hapstall-Fall zieht sich einfach schon zu lange.

Einige gute Sachen kommen aus der Situation jedoch heraus und das ist eindeutig die Pyjama-Party in Ashers Wohnung. Michaela, Laurel, Connor und Oliver übernachten bei Asher, der in seinem Dinosaurier-Onesie fabelhaft ausschaut. Dabei erwähnt Oliver, dass Connor sich auf eine andere Universität versetzen lassen möchte und interessanterweise haben die Studenten Verständnis dafür. Erst als alle schlafen, gesteht Michaela Connor, dass er sie nicht alleine lassen soll. Während die beiden in Staffel eins noch fast jede Folge in Streitereien verwickelt waren, haben sie in dieser Staffel eine wunderschöne Freundschaft aufgebaut. Gerade diese Szene zeigt, wie Nahe sich die beiden nun stehen und wie ehrlich ihre Freundschaft ist. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen, bitte mehr davon!

"You need to believe me when I say it’s possible…I could have killed her."

Nachdem er in der vorherigen Folge viele Dinge über den Tod seiner Mutter erfahren hat, die er nicht verarbeiten kann, sucht Wes wieder Dr. Melanie Dalton, die Psychiaterin aus der vorletzten Folge, auf. Dalton hat mir als Charakter gut gefallen und die Idee, dass einer der Keating Five mit einem Psychologen über alles reden, ist schon längst überfällig. Alexandra Metz' Darstellung gefällt mir sehr gut und ich hoffe, dass Wes sie noch häufiger aufsuchen wird. Wes ist verständlicherweise von allem überwältigt, besonders als er die Notiz auf Annalises Schreibtisch findet, dass er seine Mutter vielleicht getötet hat. Es ist schon ein Jammer, wie sich Annalise und Wes in dieser Folge immer wieder verpassen. Auch mit Laurel kann Wes nicht über seinen Fund reden. Schließlich hat er sich mit ihr zerstritten, da sie mit Annalise über Roses Tod gesprochen hat. Einerseits kann ich Wes gut verstehen, aber andererseits war Laurel immer für ihn da und beschützt ihn ständig vor den anderen Studenten und tut alles dafür, dass Annalise Wes vergibt und für ihn da ist, wo er es am meisten brauchen kann. Ich hoffe, die beiden versöhnen sich schnell wieder.

"There’s no reason to hurt him now."

In den Flashbacks erfahren wir endlich, was mit Rose passiert ist. Der große Schockmoment für mich war, dass sie tatsächlich Selbstmord begangen hat. Zwar hat Wes das schon in der ersten Staffel erzählt, aber nachdem man in den letzten Folgen gesehen hat, wie Annalise und ihr Klient die arme Frau immer wieder manipuliert haben, lag die Vermutung nahe, dass Rose doch umgebracht wurde. Letzten Endes macht es für Wes wohl keinen großen Unterschied, schließlich hat er mit nur zwölf Jahren seine Mutter auf tragische Weise verloren. Man kann schon erahnen, wie sehr Wallace Mahoney, übrigens fantastisch gespielt von Adam Arkin, Rose schon in der Vergangenheit zugesetzt hat. Doch nicht nur Mahoney sondern auch Annalise spielen bei Roses Entscheidung, sich selbst zu töten um ihren Sohn vor Mahoney zu schützen, eine große Rolle.

Annalise hetzt Rose die Behörden auf den Hals, da sie als illegale Einwanderin in den USA lebt. Die Anwältin, die sich um ihre Situation kümmern soll, ist niemand anderes als Eve, Annalises Ex-Freundin. Das Wiedersehen der beiden verläuft alles andere als gut, denn Eve ist nicht darüber hinweg, dass Annalise sie für Sam verlassen hat und noch dazu schwanger ist. Die Szenen der beiden in Annalises Hotelzimmer zeigen wieder einmal Annalises weiche Seiten und auch ihre Unsicherheiten, die sie sonst immer zu überspielen versucht.

Nachdem Roses Tod nun kein Mysterium mehr ist, hoffe ich, dass sich die Flashbacks in Grenzen halten werden. An dem Mahoney-Fall bin ich nicht besonders interessiert und es ist mir ehrlich gesagt egal, wer Charlie Mahoneys Verlobte getötet hat. Viel mehr würde mich die Beziehung zwischen Wallace und Rose interessieren und vor allem wie Annalise und Eve mit ihrer (Mit-)Schuld am Tod von Rose umgehen werden.

Fazit

Eine sehr gute Folge, voller schöner Momente zwischen den Hauptcharakteren. Die Wahrheit um den Tod von Rose ist ans Licht gekommen und dass Annalise einen Schritt auf Wes zugegangen ist, bringt die beiden wohl wieder näher. Die nächste Folge verspricht spannend zu werden und kann hoffentlich endlich die Lösung des Hapstall-Falls bringen.

Sophie Marak - myFanbase

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