Saint John Powell
Saint John Powell ist geschäftsführender Partner bei der in London ansässigen Werbeagentur Putnam Powell & Lowe, kurz PPL. Hinter seiner weltmännischen, von typisch britischer Höflichkeit geprägten Fassade verbirgt sich ein berechnender Unternehmer, dessen autoritärer Führungsstil seine Angestellten merklich einschüchtert. Er duldet grundsätzlich keine Widerrede und reagiert schnell herablassend, wenn sich dennoch jemand gegen ihn aufzulehnen versucht. Bevor Duck Philips in seine Heimatstadt New York zurückkehrte, um bei Sterling Cooper den Posten des leitenden Kundenbetreuers zu übernehmen, hatte er beruflich mit dem Briten zu tun.
Als Duck nach knapp anderthalb Jahren bei Sterling Cooper immer noch keine nennenswerten Erfolge vorzuweisen hat und deshalb nicht zum Partner befördert wird, tritt er in der Hoffnung auf ein neues Jobangebot mit Saint John in Kontakt. Wider Erwarten ist bei PPL jedoch keine freie Stelle für ihn verfügbar, weshalb Duck kurzerhand einen alternativen Plan schmiedet: Er bietet Saint John an, alles für eine Übernahme von Sterling Cooper durch PPL in die Wege leiten, wenn er im Gegenzug dafür zum neuen Geschäftsführer der New Yorker Werbeagentur ernannt wird. Der britische Geschäftsmann ist angetan von der Vorstellung, auf diese Weise an eine US-Repräsentanz mit einem beachtlichen Kundenstock zu gelangen, und lässt Duck sogleich zur Tat schreiten.
Nachdem es Duck tatsächlich gelungen ist, Bert Cooper und Roger Sterling zum Verkauf der Agentur zu bewegen, wird Saint John zur Besiegelung des Geschäfts ins Büro eingeladen. Im Rahmen dieses offiziellen Besuchs präsentiert der Brite seine Vorstellungen von der künftigen Zusammenarbeit: Sterling Cooper werde zwar ein gewisses Maß an Autonomie bewahren, die Leitung der Geschäfte habe allerdings fortan Duck inne. Zu Saint Johns großer Überraschung hat diese Ankündigung zur Folge, dass der lang angestaute Konflikt zwischen Kreativdirektor Don Draper und Rivale Duck vor den Augen aller Besprechungsteilnehmer eskaliert. Für den Vertreter von PPL wird in diesem Moment klar, dass der eigentliche Initiator der Übernahme das Zustandekommen des Geschäfts gefährdet. Verärgert schickt er Duck davon und sorgt nach erfolgtem Zusammenschluss der beiden Firmen für seine Entlassung.
Um sicherzustellen, dass seine Interessen bei Sterling Cooper entsprechend vertreten werden, entsendet Saint John den fügsamen Landsmann Lane Pryce als neuen Finanzleiter nach New York. Dieser berichtet ihm übers Telefon laufend von der aktuellen Geschäftsentwicklung und fungiert in strategischen Belangen als sein Sprachrohr vor Ort. Lediglich zu besonderen Anlässen reist Saint John persönlich über den großen Teich. Bei einem dieser Besuche im Sommer 1963 stellt er der Belegschaft von Sterling Cooper den jungen Guy MacKendrick vor. Das britische Nachwuchstalent soll in Zukunft eine leitende Rolle in der Agentur übernehmen, während Lane in die neu gegründete Indien-Niederlassung von PPL versetzt werden soll. Ein tragischer Unfall durchkreuzt jedoch die Pläne von Saint John in letzter Minute, sodass bei seiner Rückkehr nach London vorerst alles beim Alten bleibt.
Knapp ein Jahr nach der Übernahme durch PPL steht Sterling Cooper eine weitere große Veränderung ins Haus: Hinter dem Rücken der New Yorker Kollegen hat Saint John einen Verkauf beider Agenturen an den Konkurrenten McCann Erickson veranlasst. Als Lane auf Umwegen von dem Vorhaben seines Vorgesetzten erfährt, fühlt er sich einmal mehr von ihm hintergangen und unterstützt seine amerikanischen Kollegen bei der spontanen Gründung eines neuen Unternehmens. Saint John kann es kaum fassen, dass ihm sein langjähriger treuer Mitarbeiter dermaßen in den Rücken fällt, und ist außer sich vor Wut über diese unvorhersehbare Entwicklung, die ihm enorme finanzielle Einbußen beschert.
Willi S. - myFanbase
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