Roger Sterling

Foto: John Slattery, Mad Men - Copyright: Frank Ockenfels III/AMC
John Slattery, Mad Men
© Frank Ockenfels III/AMC

Nach der Zwangsbeurlaubung von Don gestaltet sich der Büroalltag für Roger zunehmend trist, da der neue Kreativdirektor Lou Avery humortechnisch nicht auf seiner Wellenlänge liegt und auch das Verhältnis zu Jim Cutler einen Wandel erfährt. Aus der anfangs so guten Kooperation zwischen den beiden leitenden Kundenbetreuern wird ein zunehmend erbitterter Konkurrenzkampf um die Vormacht in der Agentur, bei dem Roger immer mehr an Boden zu verlieren droht. Insbesondere Jims permanente Sticheleien gegen den nach wie vor unter Vertrag stehenden Don gehen Roger auf die Nerven, weshalb er den in Ungnade gefallenen Kreativdirektor auch ohne Rücksprache mit den anderen Partnern zurückholt, als sich die passende Gelegenheit dazu bietet. Diese eigenmächtige Entscheidung Rogers sorgt in der Agentur für große Unruhe, zumal niemand davon in Kenntnis gesetzt worden ist, dass Don künftig wieder bei SC&P arbeitet. In einer spontan einberufenen Krisensitzung kann Roger seine skeptischen Kollegen davon überzeugen, Don unter genau festgelegten Bedingungen noch eine Chance zu geben, und freut sich, seinen alten Vertrauten wieder an seiner Seite zu haben.

Foto: Elizabeth Rice & John Slattery, Mad Men - Copyright: Courtesy of AMC
Elizabeth Rice & John Slattery, Mad Men
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Ähnlich turbulent wie in der Agentur geht es indes auch in Rogers Privatleben zu, was in erster Linie mit seiner Tochter Margaret zu tun hat. So ist seine Verwunderung groß, als diese ihn eines Tages zum Essen einlädt und aus dem Nichts eröffnet, ihm all seine Sünden aus der Vergangenheit zu verzeihen. Kurz darauf erfährt Roger von Mona und Brooks, dass Margaret von daheim weggelaufen ist und sich einer Hippie-Kommune angeschlossen hat. Alarmiert will er seine Tochter persönlich nach New York zurückholen, was jedoch aussichtslos erscheint, da Margaret in ihrem neuen Umfeld glücklicher und ausgeglichener denn je scheint. Nicht einmal mit einem Appell an ihre mütterlichen Verpflichtungen Ellery gegenüber gelingt es Roger, sie umzustimmen. Frustriert lässt er sie daher in der Kommune zurück und kümmert sich mit seiner Ex-Frau fortan vermehrt um den allein gelassenen Enkelsohn. Ironischerweise unterscheidet sich während alldem sein eigener Lebenswandel nicht allzu sehr von dem seiner Tochter, da er selbst mit der freidenkerischen jungen Sherry eine offene Bettbeziehung führt.

Foto: John Slattery, Mad Men - Copyright: Justina Mintz/AMC
John Slattery, Mad Men
© Justina Mintz/AMC

Sehr zu Rogers Leidwesen werden bei SC&P Jims Versuche, Don ein für alle Mal loszuwerden, derweil immer penetranter. Erschwerend kommt hinzu, dass sein langjähriger Partner und enger Freund Bert Cooper am Abend der legendären Mondlandung überraschend verstirbt, wodurch er einen weiteren Verbündeten verliert. Um nicht völlig die Kontrolle über die Agentur zu verlieren, wendet Roger sich in einem Akt der Verzweiflung an seinen alten Rivalen Jim Hobart von McCann Erickson und handelt mit ihm einen Deal aus. Konkret soll die finanzstarke Konkurrenzagentur 51 % an SC&P erwerben und als eigenständiges Tochterunternehmen unter Rogers alleiniger Leitung weiterführen. Angesichts der wachsenden wirtschaftlichen Bedrohung seitens SC&P willigt der McCann-Vertreter ohne Zögern ein, und auch Rogers Kollegen segnen den Verkauf nach harter Überzeugungsarbeit einstimmig ab.

NeuAnstatt sich nach der Rettung von SC&P entspannt zurücklehnen zu können, wird Roger von Seiten des neuen Eigentümers McCann Erickson mit zahlreichen neuen Aufgaben betraut. So muss er etwa Ken Cosgrove auf Drängen von Ferg Donnelly feuern und einen Teil von dessen Kunden fortan selbst betreuen. Das damit einhergehende Arbeitspensum meistert er nur, indem er neben Caroline auch noch Shirley als zweite persönliche Sekretärin anheuert und einen Teil seiner Verpflichtungen an Don delegiert, etwa unliebsame Kundentermine oder die Erstellung eines längerfristigen Geschäftsausblicks für SC&P. Sein Lamentieren über die viele Arbeit gerät jedoch schlagartig in Vergessenheit, als ein Brief auf seinem Schreibtisch landet, der ihn über die Kündigung des Mietvertrages der Agentur in Kenntnis setzt. Irritiert geht Roger der Sache nach und erfährt, dass SC&P schon bald vollständig in das Mutterunternehmen integriert werden soll.

Foto: Julia Ormond & John Slattery, Mad Men - Copyright: Michael Yarish/AMC
Julia Ormond & John Slattery, Mad Men
© Michael Yarish/AMC

Erneut versuchen Roger und die anderen Partner, die Eigenständigkeit von SC&P zu wahren, doch diesmal scheitert das Vorhaben kläglich. Schweren Herzens muss Roger schließlich mit ansehen, wie sich die alten Büroräumlichkeiten nach und nach leeren, was für ihn bedeutet, dass er sein Lebenswerk den Bach runtergehen sieht. Er selbst bringt es bis zum bitteren Ende nicht übers Herz, seine persönlichen Habseligkeiten zu packen, und verbringt die letzten Stunden bei SC&P zusammen mit Peggy Olson und reichlich Alkohol. Die beiden schwelgen in Erinnerungen an die guten alten Zeiten, ehe sie den Schritt in Richtung McCann Erickson wagen. Dort erwarten Roger in Form von Dons Verschwinden und Joans Rauswurf auch gleich die nächsten Hiobsbotschaften, die seine Angst vor einer unglücklichen beruflichen Zukunft weiter schüren. Dennoch bemüht er sich, das Beste aus der neuen Situation zu machen.

Ablenkung vom Agenturchaos findet Roger bei Marie Calvet, die nach einem neuerlichen Aufflammen ihrer Affäre einen privaten Neubeginn an Rogers Seite wagt. Die beiden verbringen eine nicht immer harmonische, aber dafür umso leidenschaftlichere Zeit zusammen und beschließen letztlich, zu heiraten und miteinander alt zu werden. Anlässlich seiner Zukunftsplanung ändert Roger auch sein Testament und sieht vor, sein Vermögen später einmal zwischen seinem Enkel Ellery und seinem unehelichen Sohn Kevin zu verteilen.

Charakterbeschreibung Roger Sterling (Staffel 1 und 2)
Charakterbeschreibung Roger Sterling (Staffel 3 und 4)
Charakterbeschreibung Roger Sterling (Staffel 5 und 6)

Willi S. - myFanbase