Carla
Carla wird von Betty Draper als neue Haushälterin eingestellt, nachdem ihre Vorgängerin Ethel den alltäglichen Herausforderungen - insbesondere mit zwei so aufgeweckten Kindern wie Sally und Bobby im Nacken - altersbedingt nicht mehr gewachsen ist. Obwohl Carla eigentlich nur für Tätigkeiten wie das Kochen, Putzen oder Erledigen von Einkäufen zuständig ist, schlüpft sie mit der Zeit immer häufiger in die Rolle des Kindermädchens: Sie passt in Abwesenheit der Eltern auf Sally und Bobby auf, bringt die beiden vormittags in die Schule und begleitet sie nachmittags auf den Spielplatz. Für ihre Zuverlässigkeit und stets höfliche Art wird Carla von allen Mitgliedern der Familie Draper sehr geschätzt. Die streng gläubige Christin besucht regelmäßig den Gottesdienst und interessiert sich zudem stark für das Schicksal ihrer afroamerikanischen Mitmenschen, vor allem im Zusammenhang mit der langsam aufkeimenden Bürgerrechtsbewegung. Sie ist seit beinahe zwanzig Jahren glücklich verheiratet und selbst mehrfache Mutter.
Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit Betty bleiben Carla die zunehmenden Eheprobleme der Drapers nicht verborgen. So ertappt sie die aufgewühlte Hausfrau eines Tages dabei, wie sie an Dons Schreibtisch herumhantiert und die versperrte Schublade mit seinen privaten Unterlagen zu öffnen versucht. Carla bietet ihr daraufhin ein offenes Ohr an, doch Betty verzichtet auf die gut gemeinten Eheratschläge ihrer Haushälterin ebenso dankend wie auf die Belehrungen in Sachen Kindererziehung. Infolge dieser Abfuhr hält Carla sich mit ihren Kommentaren zu den Ereignissen im Hause Draper weitgehend zurück.
Sie beobachtet zwar misstrauisch, wie sich erst der seltsame Nachbarsjunge Glen Bishop und dann der Politiker Henry Francis heimlich mit Betty treffen, behält ihre Ansichten aber für sich. Stattdessen konzentriert sie sich voll und ganz auf die gewissenhafte Erfüllung ihrer Pflichten. Ohne jegliche Beschwerde kümmert sie sich im Laufe der Zeit nicht mehr nur um Sally und Bobby, sondern auch um deren neues Geschwisterchen Gene, den oftmals zu Besuch kommenden Spielkameraden Ernie Hanson und den kurzzeitig bei den Drapers wohnenden Vater von Betty, Gene Hofstadt. Besonders letzterer macht Carla das Leben mit seinen unverblümt rassistischen Bemerkungen oftmals schwer, ehe er unerwartet das Zeitliche segnet.
Nach Bettys Scheidung von Don und der anschließenden Heirat mit Henry bleibt Carla dem frisch gebackenen Ehepaar Francis als Haushaltshilfe erhalten. In dieser schwierigen Zeit der Veränderungen stellt sie mehr denn je eine wichtige Bezugsperson für den Draper-Nachwuchs dar. Das Wohl der Kinder liegt Carla sehr am Herzen, weshalb sie die besonders stark unter der Trennung ihrer Eltern leidende Sally auch bereitwillig zu ihren Therapiesitzungen bei Psychologin Dr. Edna Keener begleitet. Umso schwerer trifft es sie, als die Zusammenarbeit nach knapp fünf Jahren ein unschönes Ende nimmt: Carla wird von Betty fristlos entlassen, nachdem sie dem in Ungnade gefallenen Nachbarn Glen erlaubt hat, seiner lieb gewonnenen Freundin Sally einen Besuch in ihrem Zimmer abzustatten. Carlas Rechtfertigungsversuche für diese im Grunde harmlose Aktion machen Betty nur noch zorniger, was zur Folge hat, dass sie der Haushälterin wüste Beschimpfungen an den Kopf wirft und ihr trotz jahrelanger treuer Dienste kein Empfehlungsschreiben ausstellen will. Letztlich darf die fassungslose Carla sich bei ihrem Abgang nicht einmal persönlich von den Kindern verabschieden. Auch Henry und Don trauen ihren Ohren nicht, als sie später von dem unnötigen Rauswurf der geschätzten Hilfskraft erfahren.
Willi S. - myFanbase
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