Bewertung

Review: #2.10 Das Erbe

Foto: Mad Men - Copyright: 2008 Carin Baer/AMC
Mad Men
© 2008 Carin Baer/AMC

Was bedeutet es, Mutter oder Vater eines Kindes zu sein? Darum scheint es sich in dieser Episode zu drehen. Obwohl mich die Episode nicht sonderlich gepackt hat, so hatte sie doch Momente, die herausgestochen sind und für Spannung gesorgt haben.

"I don't know, how much more I can take."

Dazu gehören natürlich allen voran Betty und Don. Über die Ereignisse in dieser Ehe war ich sehr überrascht. Don setzt sich für Betty ein und duldet keine Widerrede. Er will für sie da sein und begleitet sie zu ihrem Vater, der allem Anschein nach an Alzheimer leidet. Betty kommt mit dieser Situation überhaupt nicht klar, lässt sich das aber gar nicht so anmerken, was mich sehr verwundert hat. Erst als sie ein bekanntes Gesicht sieht, bricht sie zusammen und gesteht sich ein, dass sie sich einsam und verlassen fühlt. Ein ziemlich starker Moment für Betty, für die in diesem Moment wohl klar wird, dass sie alleine da steht. Ihre Mutter ist verstorben, ihr Vater erkennt sie nicht und auch mit Don hat sie Probleme und lebt derzeit alleine. Was sich danach ereignet, fand ich richtig seltsam. Glen und Betty wirken hier einfach sehr komisch zusammen und ich musste bei jeder Szene mit den beiden immer nur "awkward" denken. Das passt einfach nicht und hat ein ungutes Gefühl vermittelt. Doch Glen hat Betty gezeigt, wie wichtig Eltern für ihre Kinder sind und dass sie verstört sind, wenn in ihrem vertrauten Zuhause etwas vor sich geht, was nicht so ist, wie es sein soll. Ich denke, Betty hat Glens Mutter angerufen, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass man an seine Kinder denken soll und sie nicht einfach vergessen darf, wenn sich etwas im Leben ereignet. Ob das jetzt auch Auswirkungen auf Bettys und Dons Situation hat, ist fraglich.

"I want to be here. You need me here." - "Why? Nothing's changed. We were just pretending."

Dass die beiden miteinander geschlafen haben und dass es vor allem von Betty ausging, war sehr überraschend. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet und doch fand ich es schön, dass man die beiden wieder so gesehen hat. Umso trauriger war ich darüber, dass Betty Don zu Hause wieder so abserviert. Der Arme tat mir in dem Moment leid, doch ich kann ihn immer noch nicht einschätzen. In der letzten Episode sagt er zu Roger noch, dass er erleichtert darüber sei, wie die Situation momentan ist und hier merkt man, dass er einfach nur wieder nach Hause kommen möchte. Kann sich dieser Mann entscheiden? Ich bin gespannt, welche Auswirkungen das auf ihn haben wird, denn sein Ego muss wirklich angeknackst sein. Die letzte Szene im Flugzeug zeigt irgendwie, dass er sich auf einem neuen Weg befindet. Er fliegt ins Licht, in eine neue Welt, ans andere Ende von Amerika und wer weiß, was dort auf ihn wartet. Das interessiert mich momentan wirklich sehr. Denn es kann natürlich sein, dass Betty durch die Situation mit Glen erkannt hat, dass sie ihre Kinder schützen muss und es vielleicht doch noch mit Don versuchen möchte, er jedoch weiterlebt und Neues erlebt. Und da wir Don alle kennen, kann ich momentan noch gar nicht einschätzen, was er unternehmen wird. Aber ich freue mich darauf.

"Everything's so easy for you." - "It's not easy for anyone, Pete."

Ansonsten kam das Thema "Eltern sein" auch bei Pete und seiner Frau Trudy auf. Sie will immer noch unbedingt ein Baby haben und denkt nun auch an Adoption. Für Pete kommt immer noch nicht in Frage, Vater zu werden, obwohl er das schon lange ist. Ich habe das Gefühl, dass je mehr Trudy sich ein Baby wünscht, desto mehr entweicht ihr Pete und wendet sich an Peggy. Der Moment, als er ihr erzählt hat, dass er seine Mutter hassen würde, war auch sehr seltsam und ich habe mich, glaube ich, genau wie Peggy gefühlt und wusste nicht, was gerade passiert. Warum spricht er so mit ihr und was will er eigentlich von ihr? Pete wird mir in dieser Hinsicht ein immer größer werdendes Rätsel und ich kann ihn immer schlechter einschätzen. Zuerst war er einfach diese Person, die genau das tut, was man von ihm erwartet, nur um karrieretechnisch voranzukommen. Doch in dieser Folge wusste ich absolut nicht, was er vorhat. Und dass er jetzt mit Don an die Westküste fliegt, kann ich auch nicht einschätzen. Die beiden zusammen? Das kann ja irgendwie nicht gut gehen. Aber das wird man sehen.

"I just wanna say that I'm so happy for you. And that you're gonna be the best father and that I'm really happy for you."

Und dann wäre da noch Harry, der kurz davor steht, Vater zu werden. An sich interessiert mich seine Storyline nicht so, doch seine Party hat mich wahnsinnig zum Lachen gebracht und das ist allein Bertram Cooper zu verdanken. Sein Geburtstagswunsch ("I just wanted to say: Happy Birthday!") kam so aus dem Nichts geschossen, dass ich beinahe auf dem Boden lag. Normalerweise ist es Roger, der mich zum Lachen bringt, doch der ganz klare Gewinner dieser Folge ist Bertram Cooper.

Was ich mich in diesem Zusammenhang frage, ist: Was wurde aus der Beziehung von Harry und Hildy? So gut kommt sie nämlich überhaupt nicht damit klar, dass er jetzt Vater wird. Der Moment zwischen ihnen war auch sehr angespannt und irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Geschichte noch nicht fertig erzählt ist. Das interessiert mich viel mehr als seine neue Position. Ich hoffe, die Autoren bauen hier wieder eine Storyline auf, anstatt mehr von seinem Job zu zeigen.

Fazit

Durch die Momente zwischen Don und Betty und den grandiosen Auftritt von Bertram Cooper wurde die Episode besonders. Die restlichen Storylines waren in Ordnung, konnten mich aber nicht sehr vom Hocker hauen.

Alex Olejnik - myFanbase

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