Bewertung

Review: #4.04 Die Antwort

Foto: Ty Doran & Luna Blaise, Manifest - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Ty Doran & Luna Blaise, Manifest
© 2022 Netflix, Inc.

Nachdem die ersten beiden Episoden wirklich Spaß gemacht haben, ist dies nun die zweite Episode, bei der man merkt, dass das Tempo deutlich gedrosselt wird. Es fühlt sich so an, als würde man Zeit schinden wollen und die erste Hälfte der Episode – wenn nicht sogar die ersten beiden Drittel – schreiten sehr gemächlich voran.

Wieder einmal begegnen wir einem Szenario, in dem die Figuren versuchen, aus den bekannten Hinweisen Sinn zu machen. Wie schon so oft endet dieser Versuch in einer Nachricht, die nicht weniger kryptisch ist, als die Hinweise an sich. Und auch wenn die Suche nach Antworten von Olive und Cal nicht sonderlich zufriedenstellend ist, hat es mir gefallen, die beiden gemeinsam an einem Strang ziehen zu sehen. Schließlich hatten die Flashbacks angekündigt, dass Olive nicht gerade gut auf ihren Bruder zu sprechen ist, weshalb es nicht gerade selbstverständlich ist, dass sie nun gern mit Cal zusammenarbeitet. Dieser Teil der Handlung hat zwei Aspekte, die eigenartiger nicht sein könnten. Zum einen haben wir da Olive und Zeke, in deren Konstellation Zeke durch seine Gabe eine "Wunderheilung" bei Olive bewirken kann, wodurch sie Cal verzeiht, zum anderen haben wir Cal, der vollkommen ziellos durch die Gegend wandert, nur um sich dann über eine geheimnisvolle Textzeile zu freuen. Zwar spiegelt sich in beiden Geschichten der Aspekt wider, dass Glauben einem helfen kann, dennoch finde ich, dass "Manifest" es sich hier wieder einmal sehr leicht macht, ohne auf wirklich soliden Bausteinen aufzubauen.

Nicht nur in Zusammenhang mit Cal und Olive wirft die Gabe von Zeke immer mehr Fragen auf, auch für sich selbst betrachtet, erscheint mir dieses glorreiche Bild von ihm viel zu schillernd, als dass es zu einem friedlichen Ende führen könnte. Es wirkt so, als würde Zeke sämtliche Gefühle seiner Mitmenschen absorbieren und ich glaube nicht, dass er das auf Dauer aushalten kann.

Wie bereits zuvor erwähnt finde ich es schade, einen Fall der Woche zu verfolgen, auch wenn er zur großen Entwicklung beigetragen hat. Dennoch fiebert man nicht wirklich mit Kyle mit und auch die stümperhaften Versuche von Michaela und Drea oder Jared und Partner, sich korrekt einzufügen, sind nicht sonderlich kreativ umgesetzt.

Was ist der Mehrwert dieser Episode? Ich bin mir darüber noch nicht ganz klar. Viele altbekannte Verwicklungen wurden aufgezeigt und weiterentwickelt, doch man lässt sich noch viele Möglichkeiten offen, um in diverse Richtungen abdriften zu können. Das ist einerseits clever, andererseits zeigt es wieder einmal, wie unsicher "Manifest" sich ist, wenn es darum geht, denn Ausgang der eigenen Geschichte einzuleiten.

Fazit

Erneut dümpelt "Manifest" ein wenig vor sich hin. Einige Ideen mögen vielversprechend sein, doch es mangelt sowohl an der Umsetzung als auch an der Energie, die wir in den ersten beiden Episoden zu sehen bekamen. Hoffentlich beendet die nächste Episode diesen Tiefpunkt.

Marie Müller - myFanbase

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