Bewertung

Review: #2.10 Seifenblasen

Foto: Zooey Deschanel, New Girl - Copyright: 2012 Fox Broadcasting Co.; Justin Stephens/FOX
Zooey Deschanel, New Girl
© 2012 Fox Broadcasting Co.; Justin Stephens/FOX

Nun ist bereits die zehnte Folge der zweiten Staffel "New Girl" erreicht und insgesamt muss konstatiert werden, dass die Serie immer noch nicht richtig an Fahrt aufgenommen hat und eine klare erzählerische Linie weiterhin nicht wirklich erkennbar ist. Trotz der recht guten letzten Folge fehlt der Serie weiterhin das ganz große Staffelhighlight und dies liegt zum Großteil einfach daran, dass es bisher nicht gelungen ist, eine auf allen Ebenen funktionierende Folge zu kreieren, die ohne große qualitative Ausreißer auskommt. Auch in Folge 10 gelingt leider keine komplett homogene und vollständig zufriedenstellende Folge, was überaschenderweise aber mal an dem bisherigen Highlight-Charakter der zweiten Staffel liegt: Nick Miller.

"Never cross the bar."

In dieser Folge wird mal wieder eine neue weibliche Option für Nick eröffnet, die auf den Namen Angie hört und hauptberuflich als Stripperin arbeitet. Die Einführung dieses neuen Charakters gelingt aber nicht wirklich überzeugend, auch deshalb nicht, weil die Chemie zwischen den beiden nicht wirklich funktioniert und die um diese Begegnung gestrickte Rahmenhandlung kaum überzeugend präsentiert wird. Angie wird hier quasi als weiblicher Nick präsentiert, wobei ihr dazu doch der ganz besondere Charme fehlt, den Nick ausmacht. Es ist auch relativ sicher, dass Angie auf langer Sicht keine große Rolle mehr im Gesamtkontext der Serie spielen wird und das ist im Grunde auch besser so, hat sie mit ihrem ersten Auftritt doch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ganz witzig wurden die Konsequenzen der Nichtbeachtung der "Never cross the bar"-Regel inszeniert und auch sonst war es mal wieder eine recht gelungene Abwechslung, Nick in seiner Arbeitsstätte zu sehen. Ansonsten hatte diese Storyline aber leider kaum große Highlights zu bieten.

"I'm a man with feelings."

Wesentlich überzeugender und auch richtungsweisender waren da schon die Vorkommnisse zwischen Schmidt und Cece, wobei auch hier dramaturgisch nicht immer ganz sauber gearbeitet wurde. Dies betrifft vor allem die Trennung von Cece und Robby, die in typischer "New Girl"-Manier mal eben in einem Halbsatz abgefrühstückt wurde, was sehr schade ist, hatte man Robby doch gerade erst als Charakter ein wenig lieb gewonnen und da ist er auch schon wieder weg. So wird jetzt ganz offensiv wieder die Schmidt-und-Cece-Karte ausgespielt, dies aber auf einem wirklich guten Niveau. Ganz besonders Schmidt kann in dieser Folge endlich mal wieder abseits von seelenlosen Sex-Geschichten seine sanfte und ungemein liebenswürdige Seite zeigen und es ist wirklich rührend, wie sehr er auf seine Art um Cece kämpft. Toll ist auch weiterhin die Chemie zwischen diesen beiden so toll miteinander harmonierenden Charakteren, die aber wohl noch einige Hürden bis zu ihrem Happy-End überwinden müssen.

Dass Cece jetzt unbedingt ein Kind will, macht die Situation natürlich noch komplizierter, auch wenn sich Schmidt als Vater zur Verfügung stellt. Die Verkettung unglücklicher Umstände, die Schmidt in einem legendären Blitz-Anzug und völlig betrunken bei Cece zu einem Date erscheinen lassen, sind gleichermaßen traurig wie auch sehr humorvoll, führen aber leider vorerst dazu, dass Cece sich Schmidt nicht als den Vater ihres Kindes vorstellen kann. Die Dynamik zwischen den beiden ist aber weiterhin richtig interessant und wird wohl auch noch zu einigen spannenden Verwicklungen führen, auf die man sich dann sicherlich schon freuen kann. Das komödiantische Highlight war hier übrigens Nicks Reaktion auf Schmidts nicht allzu neue Offenbarung, dass er wahnsinnig in Cece verliebt ist und der anschließend wunderbar inszenierte Kampf um eine Umarmung, die Schmidt schließlich für sich entscheidet. Diese so unterschiedlichen Typen Nick und Schmidt im engen freundschaftlichen Kontakt zu sehen, ist immer wieder schön.

"I like bubbles so much!"

Sehr schön war auch die eher voll auf Humor ausgerichtete Storyline zwischen Winston und Jess, die wunderbar miteinander harmonierten und den Wunsch aufkommen lassen, dieses Pairing mal öfter zusammen agieren zu sehen. Endlich wurde Winston mal etwas mehr Raum zur Entfaltung gegeben und im Zusammenspiel mit Jess konnte er dann auch gleich zur absoluten Höchstform auflaufen: Die Geheimaktion, eine Badewanne auf der Dachterrasse zu installieren, damit Schmidt und Nick nichts davon mitbekommen und die folgenschweren Folgen dieser Aktion, die in der beinahen Zerstörung von Schmidts kompletter Anzugskollektion mündet, ist wunderbar witzig inszeniert und wird im Laufe der Folge immer nur noch witziger: Der fingierte Einbruch der beiden, mit dem sie Schmidt weismachen wollen, seine Anzüge wären von "Methheads" geklaut worden, ist so schräg und voller kleiner überzeugender komödiantischer Momente, dass es nur so eine wahre Freude ist. Auch das gegenseitige Hochschaukeln von Jess und Winston macht schlichtweg ungeheuren Spaß, genau wie Winstons Angstattacken und Jess' Klaustrophobie. Hier greift einfach alles perfekt ineinander und es beeindruckt wirklich, wie toll Zooey Deschanel und Lamorne Morris miteinander harmonieren. Das hatte stellenweise fast schon Nick-und-Jess-Qualität. Von diesem Pairing wünscht man sich nach dieser Folge einfach viel mehr gemeinsame Szenen.

Fazit

Insgesamt ist diese Folge wieder nicht perfekt, überzeugt im Kern aber vor allem aber aufgrund der tollen Winston-und-Jess-Momente und der sich wieder mehr intensivierenden Schmidt-und-Cece-Beziehung. Mit diesen gelungenen Storyelementen kann die Einführung eines neuen "love interests" für Nick kaum mithalten.

Moritz Stock - myFanbase

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