Bewertung

Review: #4.14 Drei kleine Worte

Das ist die letzte Folge, die ich bereits ein Mal gesehen habe, bevor ich die Review geschrieben habe. Die nächsten beiden Folgen werde ich selbst, wenn sie in Deutschland laufen, das erste Mal sehen und ich werde schon ganz sentimental. Diese Folge hatte wieder einmal das überstürzte O.C.-Feeling, war aber trotzdem sehr schön anzusehen, insbesondere wegen eines weiterhin tollen Taylor und Ryan- Paares.

Außerdem ist es wohl die erste Folge, bei der ich den deutschen Titel fast besser finde als das Original. Denn "The Shake-Up" ist zwar irgendwie mehrdeutig gemeint, verrät aber in Hinblick auf die offensichtliche Bedeutung meiner Meinung nach etwas zu viel. Aber die Folge ist ja generell so angelegt, dass man bereits zu Beginn vom Erdbeben erfährt. Fand ich das Schema in der ersten Folge noch sehr gut, hätte ich es hier als Überraschungseffekt besser gefunden...

Ryan und Taylor sind einmal wieder das Highlight der Folge und sehr niedlich. Ryan ist wieder einfach zu süß. Wenn er doch nur mal früher so gewesen wäre, dann hätte ich ihn auch da besser leiden können. Die Gespräche, in denen Taylor versucht, Ryan dazu zu bringen, ihr die drei magischen Worte zu sagen, waren einfach göttlich. Besonders Ryans verängstigtes Gesicht dazu und seine teilweise Ahnungslosigkeit, was diese Irre da eigentlich von ihm will. Diese Beziehung wäre sicher noch für ein paar Staffeln gut gewesen. Wie wäre es z.B. mit einem Berkeley- Spin Off? Jede Woche zu sehen, wie eine übermütige und ständig labernde Taylor den ruhigen Eremiten Ryan durcheinander bringt, wäre das Einschalten sicher wert gewesen.

Ansonsten war die Geschichte wieder typisch "O.C.". Noch vor wenigen Wochen wollte Taylor ihre Beziehung mit Ryan beenden, damit sie erstmal zu sich selbst finden kann, und nun möchte sie ihm unbedingt ein "Ich liebe dich" entlocken. Obwohl süß gemacht, ging es mir damit etwas zu schnell. Ich kann auch nicht verstehen, wie man da so verkrampft sein kann. Ich würde doch nicht wollen, dass jemand zu mir endlich "Ich liebe dich" sagt, nur weil er Angst hat, dass man es erwartet und die Beziehung sonst beendet sein könnte. Ich finde, bei Ryan wurde es nicht besonders gut rübergebracht, dass er sie nun wirklich liebt und dass er es ernst meint und warum genau, er es nicht sagen konnte. Das hätte man besser machen können und, obwohl ich so was eigentlich ungern sagen möchte, glaube ich, dass das "O.C." aus der ersten Staffel dies auch getan hätte... Aber nun gut.

Seth und Summer fehlt weiterhin einfach der Pep. Hat die Beziehung letztes Jahr noch die dritte Staffel gerettet, sieht es diesmal fast nach dem Gegenteil aus. Schade eigentlich. Und ich komme nicht darüber hinweg, dass das was damit zu tun haben könnte, dass sich Adam und Rachel getrennt haben. Obwohl ich es am Anfang noch süß fand, dass Seth und Summer auch in echt zusammen waren, entwickele ich langsam die Ansicht, dass es besser für eine Serie auf Dauer ist, wenn Serienpaare das nicht tun würden.

Gut, bei "O.C." hatten sie eigentlich noch das "Glück", dass die Serie nun ohnehin beendet wurde. Aber wie wäre es gewesen, wenn es noch ein oder zwei vielleicht sogar drei Staffeln gegeben hätte? Ich will eigentlich gar nicht drüber nachdenken... Summers Vorwürfe fand ich auch wieder etwas überraschend, wenn vielleicht auch gerechtfertigt. Es hätte aber durchaus mal länger angedeutet werden können. Das Gespräch zwischen ihr und Kirsten fand ich dann aber doch ziemlich schlimm für Seth. Also, ich würde bei so etwas nicht Zeuge sein wollen. Muss doch ziemlich deprimierend sein. Aber er scheint es ja verkraftet zu haben. Das mit dem Filmkritiker stammt sicherlich wieder aus Adams persönlichen Leben, da er ja auch so ein Filmfreak ist.

Bei Julie bin ich wieder ähnlich überrascht. Da ist es sogar erst eine Woche her, dass sie eine neue Beziehung angefangen hat und Kaitlin ihr sogar auch Bullit auf’s Auge drücken wollte. Und nun will Kaitlin keinen Mann in Julies Leben. Gut, so hat sie es nicht gemeint und ich kann ihre Gründe sehr gut nachvollziehen und finde auch, dass sie Recht hat. Trotzdem wieder alles etwas mysteriös und ohne irgendwelche darauf hinführenden Szenen. Julie sollte es aber trotzdem wohl etwas langsamer angehen lassen, da liegt Kaitlin nicht ganz falsch. Die Clownpornosache war ja genial. Wusste gar nicht, dass es so was gibt, aber man lernt ja nie aus.

Dann gab es noch die nette Nebenstory der ausrastenden Kirsten, was ich durchaus verstehen kann, nachdem wir die Szene mit Holly und ihren "Bitches" gesehen haben. Oh mein Gott, ich will gar nicht dran denken, dass es tatsächlich Menschen gibt, die so denken und sich so verhalten. Die armen Kinder! Lieber rede ich mir stattdessen ein, dass das ja reine Fiktion und ach so unrealistisch war. Wenn man noch mal ein Kind bekommt, ändert sich alles, deshalb finde ich Kirstens Reaktion darauf ausnahmsweise mal nicht überraschend. Später ändert sie ihre Meinung ja auch wieder, weil sie ihr Zuhause einfach nicht aufgeben will. Das letzte Wort wird da aber sicher noch nicht gesprochen sein. Wer weiß, wie ihr Haus jetzt überhaupt aussieht nach dem Erdbeben...

Also, zum Ende. Sicher das Beste an der Folge, sehr bewegend und ich hatte eine richtige Gänsehaut. Summer und Seth fand ich allerdings wieder etwas komisch. Vielleicht waren sie aber auch nur gelähmt vor Schock, wer weiß das schon. Wie sich Ryan und Sandy beschützend über ihre Frauen gelegt haben, war sehr schön anzusehen. Warum allerdings Julie meinte, dass es das logischste sei, in ein Haus zu gehen während eines Erdbebens ist mir nicht ganz klar. Vielleicht die Verwirrung... Wie gesagt, hätte es mir besser gefallen, wenn die Szene wirklich mehr als ein Schock gekommen wäre und nicht so gut vorbereitet.

Insgesamt gab es einige Sachen, die einfach zu schnell gingen. Lahm fand ich die Folge diesmal eigentlich nicht so, aber wenn ich darüber nachdenke, stören mich die angesprochenen Kritikpunkte schon ziemlich. Abgesehen davon war es doch ein gutes Ende, das auf jeden Fall Lust auf die neue Folge macht, wenn einem dann auch bewusst wird, dass es die vorletzte der ganzen Serie sein wird. Aber ich will ja keine Melancholie verbreiten. Ich gebe der Folge diesmal nur sechs Punkte, weil sie mich trotz vieler guter Szenen nicht wirklich überzeugen konnte.

Nadine Watz - myFanbase

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