Bewertung

Review: #2.01 Der neue Fluch der Freiheit

Es ist endlich soweit: "Once Upon a Time" startet in die zweite Runde. Ich muss ja gestehen, dass ich nach dem Staffelfinale der ersten Staffel schon ein bisschen skeptisch war. Der Fluch wurde nach nur 22 Folgen aus der Welt geschafft und so nahm man der eigentlichen Rahmenhandlung der Serie seinen essentiellen Kern - und damit kann man durchaus viel falsch machen. Doch um mal meinem Fazit vorweg zu greifen: Die Befürchtungen bestätigten sich in dieser Folge nicht.

In Storybrooke

In Storybrooke geht es natürlich erst einmal hoch her. Emma hat den Fluch gebrochen, doch alle Märchencharaktere sind noch immer in der Kleinstadt in unserer Welt gefangen. Da fragen sich nicht nur die Zuschauer, wie das denn sein kann. Doch bevor dieses Rätsel aufgelöst wird, kommt es erst einmal zu rührenden Wiedervereinigungsszenen zwischen der Großmutter, Ruby und Charming und Snow und natürlich auch zwischen letzteren beiden und Emma sowie Henry. Das musste an dieser Stelle natürlich sein, ganz klar, und ich muss gestehen, dass ich das eigentlich auch schön fand. Ohne Humor kommt die ganze Szene aber natürlich trotzdem nicht aus, denn David steht es ins Gesicht geschrieben, wie merkwürdig er es findet, in seinem Alter schon Opa zu sein - immerhin war für ihn seine Tochter gerade noch ein Säugling. Trotzdem muss ich aber sagen, dass ich ihn in dieser Episode die meiste Zeit etwas zu blass fand und er oft hinter Emmas, oder sogar Mary Margarets, Kampfgeist zurückstand. Nur in den letzten Minuten konnte er bei mir punkten und ich denke auch, dass er das in den kommenden Wochen wieder gut machen kann. Er hat nun ja einiges zu tun.

Mr. Gold und Belle wurden in der letzten Episode bereits wiedervereinigt und jetzt geht es offenbar erst einmal darum, gemeinsam ein paar Differenzen zu beseitigen. Denn dass Rumpelstilzchen Regina gern tot sehen würde, gefällt Belle gar nicht, obwohl sie es ja war, die die letzten 28 Jahre unter dem Krankenhaus eingesperrt war. Robert Carlyle spielt hier wieder so gut, wie schon in der letzten Staffel, aber auch Emilie de Ravin muss an der Stelle gelobt werden. Ihr Charakter war zwar lange Zeit das ahnungslose Häschen, aber nun schafft sie es gut, die Storybrooke-Belle und die Märchenwelt-Belle in Balance zu halten. Außerdem wird es sicher interessant werden, wenn Rumpel nun eine Art Engelchen auf seiner Schulter sitzen hat, das ihm ab und an den Kopf wäscht. Das stelle ich mir jetzt schon sehr amüsant vor.

Dann ist da natürlich noch die Sache mit Regina, die nun irgendwie bestraft werden muss. Sicher ist es keine Lösung, ihr mit einem großen Mob auf den Leibe zu rücken und auch den lieben Gruß vom Wraith hätte man sich sicherlich sparen können. Doch wie stellt man es nun an, eine Frau zu bestrafen, die eine ganze Welt zerstört und die Leben der Einwohner aus der Bahn geworfen hat? Keine einfache Sache - auch für die Serienmacher nicht. Da sollten sie definitiv etwas passendes und moralisch vertretbares in petto haben, selbst wenn Frau Königin nun durch sehr merkwürdige Umstände ihre Zauberkraft zurück hat. Letztendlich war ihre Geschichte diesmal aber nur dazu da, um Snow und Emma in die Überbleibsel der Märchenwelt zu schicken - und das war mal richtig stark.

In der Märchenwelt

Zu Beginn hat man es gar nicht so richtig mitbekommen, dass alle Szenen mit Aurora, Mulan und Prinz Phillip gar nicht vor 28 Jahren spielen, sondern bereits in der Gegenwart; wenn man das so nennen kann. An und für sich war die Handlung schon interessant und man wartete eigentlich nur darauf, die drei in Storybrooke zu sehen. Die Wendung am Ende der Episode empfand ich dann als sehr genial, denn ich hatte maximal damit gerechnet, dass Mary Margaret und Emma in die Vergangenheit gereist sein konnten; so wie wir das schon einmal hatten, als Regina den vergifteten Apfel aus der Märchenwelt holte. So gibt es also doch eine Ecke in der Märchenwelt, die von dem Fluch verschont geblieben ist und in der sich unsere zwei Damen aus Storybrooke nun wiederfinden. Über ihr Auftauchen wird man da wohl nicht gerade erfreut sein, haben sie doch den Wraith mit sich gebracht, der für Prinz Phillips komatösen Zustand verantwortlich ist. Trotzdem, oder gerade deshalb, verspreche ich mir sehr viel von der Handlung und das ist auch der Teil der Folge, der für mich noch einmal das ganze Ruder herumgerissen hat. Denn bis zu dieser Enthüllung war zwar alles recht hübsch, aber auch nicht überragend. Die Wendung gefällt mir sehr gut und ich kann es nicht abwarten, mehr von dem letzten Fleck in der Märchenwelt zu sehen. Hier warten bestimmt noch einige altbekannte Figuren auf uns und natürlich die Erklärung, weshalb gerade dieser Platz verschont wurde. Und sicher werden auch einige Mutter-Tochter-Momente gezeigt, die es zweifellos in sich haben werden.

Die Mysterien der Folge

Ich denke, nicht nur mir sind einige Sachen aufgefallen, die nach dieser Folge noch immer ein Rätsel darstellen. Zum einen hätten wir da natürlich die Frage, was aus meinem persönlichen Lieblingscharakter der ersten Staffel, August, geworden ist. Das wurde in dieser Folge so gar nicht behandelt, was ich recht enttäuschend fand. Immerhin hatte Emma in der letzten Season ein paar Gefühle für ihn entwickelt und verschwendete nun keinen Gedanken mehr an ihn. Da sie nun im Märchenland angekommen ist und dort wahrscheinlich auch eine Zeit lang festsitzt, bleibt das Mysterium wohl noch für ein paar Episoden ungelöst.

Möglicherweise wird dies aber mit der Identität um Michael Raymond-James' Charakter gelüftet, den wir zu Beginn der Folge gesehen haben. Da ich mir schon während der erste Staffel dachte, dass August und Rumpelstilzchens Sohn vielleicht gemeinsame Sache machen, ist Raymond-James nun die perfekte Person, um Baelfire zu spielen. Vom Alter und dem Aussehen her passt dies auch ganz gut und von irgendwem muss dieser Mann schließlich die Postkarte zugeschickt bekommen haben. Möglicherweise ist August dann doch gar nicht so verholzt, wie wir das momentan denken.

Als letztes wäre es aber auch interessant zu wissen, welchen Märchencharakter Dr. Whale nun verkörpert. Auf Nachfrage hin wollte er mit der Sprache nicht herausrücken, was auch recht merkwürdig ist. Ich habe schon von vielen Theorien gehört, aber hier wird man sich wohl wirklich überraschen lassen müssen. Ich für meinen Teil habe nicht die geringste Ahnung, wer er sein könnte.

Fazit

Die Folge kam für meinen Geschmack ein bisschen zu langsam in Fahrt, aber nachdem der Fluch bereits in der letzten Staffel gebrochen wurde, ist es auch kein Wunder, dass man ein bisschen braucht, um die neue Rahmenhandlung aufzubauen. Das Ende der Episode fand ich sehr gut - trotzdem will ich hier noch keine Vorschusslorbeeren verteilen und gebe für den sehr soliden Start in die zweite Staffel sieben Punkte.

Luisa Schmidt - myFanbase

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