Review: #3.09 Rettet Henry

Nach dem finalen Showdown in der letzten Folge erreicht die Rettungsaktion für Henry eine neue Stufe. Nun muss er nicht mehr nur aus Pans Klauen befreit werden, sondern sein Leben steht auf dem Spiel. Sein eigenes Herz schlägt jetzt in der Brust von Pan und Emma und Co bleibt nicht viel Zeit, um Henry zu retten.

Regina spricht als erstes einen Konservierungszauber über Henrys leblosen Körper aus, um Zeit zu gewinnen. In dieser Szene kommt wieder Reginas Einsamkeit zum Vorscheinen. Sie sagt zu Emma, dass diese nicht wissen kann, wie sie sich fühlt, da Regina bis auf Henry niemanden hat. Das stimmt zwar, allerdings erkennt Regina nicht, dass sie für diese Einsamkeit selbst verantwortlich ist. Denn sie hat alle Menschen, die ihr nahe standen, vertrieben oder vernichtet, um ihre Pläne durchzusetzen. Somit hat man einerseits Mitleid mit ihr, aber auf der anderen Seite gibt man ihr die Schuld daran.

Um herauszufinden, wo Pan sich versteckt, lässt Regina erneut die Böse Königin aus sich heraus und will bei den Verlorenen Jungs Folter anwenden. Emma erkennt jedoch deren Einsamkeit und Sehnsucht nach einer Familie, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung als Waise, und verspricht, die Kinder mit nach Storybrooke zu nehmen. Diese verraten daraufhin Pans Versteck.

Absolutes Highlight der Folge war für mich die Szene, als Emma, Regina und Mary Margaret an den Baum der Reue gefesselt werden, dem Ort, an dem Malcolm damals Rumpelstilzchen verlassen hat und zu Peter Pan wurde. Das Besondere an diesem Baum ist, dass er seine Opfer um so stärker fesselt, je reumütiger sie sind. Emma bereut es zutiefst, Henry weggegeben zu haben. Ebenso wie Mary Margaret es bedauert, dass sie Emma durch Reginas Fluch weggeben musste und ihre Tochter nie aufwachsen sah. Den einzigen Unterschied stellt Regina dar. Ihre Vergangenheit beinhaltet eine Schreckensherrschaft, ein Fluch, der ein gesamtes Volk aus ihrem gewohnten Leben gerissen hat, sowie Folter und Mord. Doch sie bereut keine einzige ihrer Taten, da sie sonst niemals Henry bekommen hätte. Hier entdecken wir wieder ihren Egoismus, den sie vor allem in den ersten beiden Staffeln an den Tag gelegt hat. Sie tut alles dafür, um selbst glücklich zu sein, egal ob andere dadurch leiden oder Nachteile haben.

Und so befreit sich Regina zur Überraschung von Pan mit der Kraft einer aufgebrachten Mutter, der jedes Mittel recht ist, um ihr geliebtes Kind zu retten. Sie entwendet Pan Henrys Herz wieder. Der Gegegnsatz zu früher ist, dass sie mit diesem Akt zum ersten Mal eine richtige Heldentat vollbracht hat. Wie schon oft gezeigt wurde, hat selbst der größte Schurke seine Motive. Ich liebe es an dieser Serie, dass fast bei jeder Figur die Gründe gezeigt werden, warum sie zu der Person geworden ist, die sie jetzt ist, und dass sie nicht einfach einen Stempel aufgedrückt bekommt, der besagt, dass die Figur jetzt böse sein soll und fertig. Und vielleicht ändert sich Regina nun doch noch und wird eine der Guten.

Die drei Damen kehren zur Jolly Roger zurück und setzen Henry sein Herz wieder ein. Außerdem wird Mr. Gold aus der Büchse der Pandora befreit. Somit tritt Henrys Rettungstrupp zusammen mit Tinker Bell, Wendy Darling und den Verlorenen Jungs die Heimreise an. Allerdings ist Henry immer noch nicht außer Gefahr, denn in den letzten Minuten tauscht Pan mit ihm den Körper. Um zu verhindern, dass Pan Henry noch einmal schadet, will Mr. Gold diesen in die Büchse verbannen. Dummerweise sitzt nun nach dem Körpertausch Henry da drin. Abzuwarten bleibt, wie schnell Henrys Mütter den Tausch bemerken.

Die Flashbacks gehen diesmal nicht nur in die Märchenwelt, sondern führen hauptsächlich nach Storybrooke. Nachdem Regina den Fluch ausgesprochen hat, besucht sie Rumpelstilzchen im Verlies. Am Ende ihrer Unterhaltung macht er die Königin darauf aufmerksam, dass er genau da ist, wo er sein wollte. Dies ist wieder ein Verweis darauf, dass der gesamte Fluch zu Rumpelstilzchens durchtriebenen Plan gehörte, seinen Sohn zu finden, und dass Regina, obwohl sie die gesamte Macht besaß, letztendlich nur eine Marionette war. Außerdem macht er sie auf das aufmerksam, vor dem Maleficent Regina ebenfalls gewarnt hatte. Nun, wo sie den Fluch ausgesprochen hat, trägt sie ein Loch im Herzen und irgendwann wird sie versuchen, dieses Loch zu füllen. Womit er recht hat. In Storybrooke versucht sie das Loch mit der Liebe eines Kindes zu füllen. Aus diesem Grund wendet sie sich an Mr. Gold, der für sie ein Baby besorgen soll.

So erhält sie Henry, hat aber erhebliche Probleme in ihrer neuen Mutterrolle. Da das Baby die ganze Zeit weint, beschließt sie, sich Informationen über die leibliche Mutter zu besorgen. Regina gefällt gar nicht, was sie dabei erfährt. Sie realisiert, dass die Tochter von Snow White und Prinz Charming die leibliche Mutter von Henry ist. Wenn sie Henry behält, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Retterin persönlich vorbeikommt und den Fluch bricht. Alles worauf Regina hingearbeitet hat, würde somit zerstört werden. Aus diesem Grund beschließt sie, Henry zurückzugeben. Auch hier kommt Reginas Egoismus wieder zum Vorscheinen, da sie den Fluch vor das Leben eines verwaisten Babys stellt. Im letzten Augenblick ändert sie jedoch ihre Meinung, behält Henry und nimmt einen Vergessenszauber zu sich, damit ihre Sorgen wegen Emma verschwinden und sie sich auf Henry konzentrieren kann.

Als kleine Randnotiz sei noch anzumerken, dass Wendys Brüder John und Michael Darling schon auf der Suche nach Henry waren, als dieser noch ein Säugling war.

Fazit

Insgesamt finde ich, dass das Neverland-Abenteuer schön zu Ende geführt wurde. Dass Henrys Rettungsaktion misslingen könnte, war von vornherein auszuschließen. Jedoch blicke ich mit Spannung Pans neuem Plan entgegen. Denn nun, wo Henry in der Büchse der Pandora festsetzt, kann er sich ja schlecht dessen Herz besorgen. Vermutlich hat Henrys Herz für Pan aber schon an Bedeutung verloren, da er bestimmt einen anderen Weg sucht, um sich selbst zu retten. Jedenfalls heißt es nun: Auf Wiedersehen Neverland. Nächster Halt Storybrooke!

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