Bewertung

Review: #3.15 Wo Lumière ist, ist auch Schatten

Diesmal ist er wirklich tot. Nachdem Neal schon einmal fälschlicherweise betrauert wurde, stirbt er nun tatsächlich. Immerhin wissen Emma und Co. nun, dass Zelena die Böse Hexe des Westen ist.

Neals Tod ist die Folge von Ereignissen, die ein Jahr zuvor stattfanden. Damals hat Neal seinen Vater Rumpelstilzchen zurückgeholt, ohne zu wissen, dass der Preis dafür sein eigenes Leben ist. Rumpelstilzchen konnte seinen Sohn nur vorübergehend retten, indem er mit ihm verschmolzen ist.

Man könnte Neal an dieser Stelle viele Vorwürfe machen, angefangen damit, dass er mehr von seinem Vater hätte lernen müssen, der ja nicht gerade selten betont, dass Magie immer ihren Preis hat. Neal hat im entscheidenden Moment auch nicht auf Belle gehört und den Schlüssel benutzt, obwohl er wusste, dass Zelena genau dies will. Das war ziemlich eigensinnig und riskant. Zum Dritten hätte Neal doch wirklich ein paar Sekunden darüber nachdenken können, warum Zelena den Schlüssel nicht einfach selbst verwendet. Dann wäre ihm vielleicht aufgegangen, dass da ein Harken sein muss, der Zelena davon abhält.

Es ist in diesem Fall also ziemlich leicht, dem Opfer die Schuld zu geben, aber natürlich hat Neal den Tod nicht verdient. In keiner Weise. Er hätte sich auch durchaus retten können, indem er mit seinem Vater verschmolzen geblieben wäre, aber es war ihm wichtiger, Emma zu helfen, die Böse Hexe des Westens aufzuhalten. Zusammenfassend hat Neal ohne Frage einen großen Fehler begangen, als er den Schlüssel in dieses Schloss steckte, angetrieben von dem Ziel, Emma und Henry zurückzubekommen. Diese Tat ist so etwas wie ein kleines Modell all der drastischen Handlungen, die sein Vater einst beging, um ihn zu finden, mit dem Fluch als Finale. Neal hat dafür aber einen viel zu hohen Preis bezahlt - und Emma auch.

Nach Graham und August (der aber zumindest als kleiner Junge wiedergeboren wurde), ist Neal schon der dritte Mann innerhalb von zwei Jahren, der in Emmas Armen stirbt. Dass dies ihre ohnehin schwach ausgeprägte Bereitschaft, sich anderen Menschen zu öffnen, nicht gerade fördert, liegt auf der Hand. Man kann zwar im ersten Moment vermuten, dass nun für Hook der Weg zu Emma frei ist, aber auch ihn trifft der Tod von Neal natürlich. Die beiden Männer haben sich gerade erst versöhnt. Ich denke nicht, dass es jetzt leicht für Emma und Hook wird, zueinander zu finden, im Gegenteil. Neal selbst steht zwar nicht mehr zwischen ihnen, sein Tod aber schon.

Die ganze Geschichte um die Verschmelzung von Neal und Rumpelstilzchen/Mr. Gold war recht überraschend. Ich hätte Mr. Golds offensichtliche Verwirrung und Neals mysteriöse Abwesenheit nie auf so etwas zurückgeführt. Dafür verdienen die Autoren ein kleines Sonderkompliment. Interessant ist auch, dass Zelena, nachdem Mr. Gold wieder ganz er selbst ist und komplett ihrer Kontrolle unterliegt, seinen Verstand betont, der nun ihr gehört. Damit wären wir wieder bei den drei Elementen Mut, Verstand und Herz, über die ich in meiner letzten Review bereits spekuliert habe und die im "Zauberer von Oz" eine große Rolle spielen. Zelena besitzt jetzt ein Symbol für Davids Mut und den Verstand von Mr. Gold. Damit fehlt ihr nur noch ein Herz ...

Da Mary Margaret/Snow jetzt endlich weiß, dass Zelena die Böse Hexe des Westens ist, bleibt es mir erspart, einen eigenen Fluch zu schreiben, nur um in den Fernseher springen und Snow ins Gesicht schreien zu können. Snow erwähnt in dieser Folge zwar, dass sie eine gute Fährtenleserin sei, aber in Bezug auf Zelena hätte sie wohl selbst ein großer, grüner Pfeil, der direkt auf die vermeintlich nette Hebamme zeigt, nicht stutzig gemacht.

Auch Regina macht eine wichtige Entdeckung. Sie findet heraus, dass Robin Hood der Mann mit dem Löwentattoo und somit ihr Seelenverwandter ist. Dies weckt sofort ihren Fluchttrieb. Diesmal kann sie aber nicht so leicht entkommen, denn nun kennt sie Robin und er kennt sie. Es hat begonnen ...

Im abschließenden Vergleich mit der vorangegangenen Episode schneidet diese Folge definitiv viel besser ab. Wir bekommen wieder mehr Spannung und Dramatik geboten und der Konflikt zwischen Zelena und den Bewohnern von Storybrooke erreicht eine neue, offenere und tödlichere Stufe.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Once Upon a Time" ansehen:


Vorherige Review:
#3.14 Rapunzels Turm der Angst
Alle ReviewsNächste Review:
#3.16 Grün vor Neid

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Once Upon a Time" über die Folge #3.15 Wo Lumière ist, ist auch Schatten diskutieren.