Review: #3.03 Ehrenschuld

Nachdem Jamie in der letzten Folge von den englischen Soldaten gefangen genommen wurde, konnte man als Zuschauer gespannt sein, wie es ihm im Gefängnis wohl ergehen wurde. Währenddessen müssen sich Claire und Frank eingestehen, dass ihre Fassade der glücklichen Ehe immer mehr bröckelt und Claire erfährt schließlich einen tragischen Verlust.

In prison

Nachdem Jamie in der letzten Folge verhaftet wurde, war ich äußerst neugierig darauf zu erfahren, was ihn und uns als Zuschauer im Gefängnis erwarten würde und ich muss sagen, dass mir die Umsetzung sehr gut gefallen hat. Sehr toll fand ich auch, dass sich die Macher dazu entschieden haben, Murtagh am Leben zu lassen. So gab es einige sehr schöne Szenen zwischen den beiden! Aber das war nicht das einzige, was die Szenen im Gefängnis so besonders für mich gemacht haben. Wie ich schon in meiner ersten Review angedeutet habe, ist Murtagh ein wichtiges Familienmitglied für Jamie und ich finde es schön, dass er zumindest bei ihm offener über Claire sprechen kann. Denn auch Murtagh hat Probleme zu akzeptieren, dass sie weg ist und er sie nie wiedersiehen wird. Durch die gemeinsame Suche nach Jamie mit ihr in der ersten Staffel hat sich das Verhältnis der beiden durchaus sehr gefestigt und ist intensiver und enger geworden, als es zu Beginn der Serie den Anschein hatte. Kein Wunder also, dass die beiden Männer sich beide an den kleinen Strohhalm klammern, es könne sich bei der weißen Hexe um Claire handeln. Natürlich wissen wir als Zuschauer, die wir parallel Claires Geschichte erleben, dass es nicht so ist. Dennoch ist es schön, dass die beiden oder besser gesagt Jamie neue Hoffnung schöpfen konnte, um so seine Gefangenschaft besser durchhalten zu können.

Interessant fand ich aber auch das erneute Zusammentreffen von Jamie und Lord John Grey. Ich muss sagen, dass er ziemlich erwachsen geworden ist, seit wir ihn das letzte Mal gesehen haben. Aber das nur am Rande, viel interessanter und wichtiger waren ja die Gespräche zwischen Jamie und ihm. Gut gefallen hat mir dabei das klärende Gespräch, in dem Jamie offenbart, dass sich die beiden schon einmal begegnet sind und Grey ihn töten wollte. Bei dem ersten Zusammentreffen der beiden erwies er sich bereits ehrenhaft, als er Claire beschützen wollte. Damals wusste er ja noch gar nicht, dass es sich bei dieser um Jamies Frau handelt. So kann Jamie sich nun sicher sein, dass dieses ehrenhafte Handeln tatsächlich einer von Greys Charakterzügen ist. Und genau das offenbarte sich nun auch wieder. Obwohl Jamie regelrecht darum gebettelt hat, von ihm getötet zu werden, bewies Grey Anstand und machte klar, dass er keinen tötet, der wehrlos ist. Das macht ihn in meinen Augen durchaus sympathisch. Dazu kommt natürlich auch noch Greys eigener schmerzvoller Verlust, den er zu erleiden hatte und noch immer nicht verwunden hat. Dieser wird wahrscheinlich niemals ganz heilen, immerhin hat auch er den Mann zutiefst geliebt. Mir hat das Gespräch sehr gut gefallen, da auch Jamie offener dabei wurde und auch vor einem 'Fremden' den Namen seiner Frau aussprechen konnte.

Greys Berührung von Jamies Hand sorgte dafür, dass dieser sich an die brutale Vergewaltigung von Randall erinnerte und deswegen so heftig auf die an sich harmlose Geste reagierte. Dem Zuschauer bewies es, dass Grey sich ihm verbunden fühlt, gerade weil sie beide jemanden verloren haben, der ihnen unglaublich wichtig war. Ich finde es aber gut, dass Grey trotz alldem noch immer ehrenhaft handelt und Jamie auf das Gut der Dunsanys schickt, wo er in den Dienst des Lords treten soll. Ich bin gespannt, wie er sich dabei macht und inwieweit ihm sein 'neues' Leben gefallen wird.

Loss of the first love

Um die Ehe von Frank und Claire war es ja schon seit ihrer Rückkehr in die Gegenwart nicht mehr allzu gut bestellt. Die Gründe dafür sind uns bekannt: Es ist die Liebe, die sie zu Jamie verbindet und es sind sicher auch die Geschehnisse, die sie mit Jack Randall erlebt hat.

Seit der letzten Folge schläft das Ehepaar sogar in getrennten Betten, was eben nur nochmal unterstreicht, wie sehr sie sich doch auseinander gelebt haben. Das Liebesband zwischen ihnen ist gar nicht mehr so stark, wie am Anfang, wo es noch den Schrecken des zweiten Weltskriegs ausgehalten hat. Aber wer kann es ihnen auch verdenken? Seit Claire auf Jamie getroffen ist, war es um sie geschehen und gegen Gefühle ist man bekanntlich machtlos. Sie verstärken sich sogar noch, wenn man versucht, sie zu ignorieren – genau das, was Frank von ihr erwartet hat. Obwohl schnell offensichtlich wurde, dass Claire das nicht kann, kam auch in den ersten Jahren keine Scheidung für Frank infrage. Allerdings stelle ich mir doch jetzt ernsthaft die Frage, ob Frank bezüglich der Scheidung tatsächlich so dreist und berechnend war und wirklich so lange gewartet hat, bis Brianna volljährig ist, um selbst entscheiden zu können, wo und bei wem sie leben will.

Ich möchte mir ein so skrupelloses Verhalten bei Frank gar nicht vorstellen, weil ich zumindest bei Claires Feierlichkeit den Eindruck hatte, als wolle Frank sie mit seiner Geliebten gar nicht bloßstellen, sondern dass er sich wirklich lediglich in der Zeit geirrt hat und gar nicht wollte, dass sich die beiden begegnen. Allerdings merkte man nach dem Aufeinandertreffen durchaus, dass die beiden mehr denn je getrennte Wege gehen und sich völlig absichtlich verletzen und demütigen. Von der einst großen Liebe ist nichts mehr zu spüren. Man konnte aber auch erkennen, dass Frank über die Jahre auch keine Hoffnung mehr auf eine echte Wiederbelebung ihrer Bezihung hat und einfach Vieles nur noch kraftlos ertragen hat. Ich weiß nicht genau, ob man ihm sein Handeln wirklich so übelnehmen kann. Ja, er hat wahrscheinlich tatsächlich so berechnend gehandelt und das lässt sich auch nicht beschönigen. Andererseits hat er einfach auch viel auf sich genommen und ist für Claire da gewesen, obwohl er all die Jahre wusste, dass er keine Chance mehr bei ihr hat. Wahrscheinlich hat er auch recht damit, dass Claire nicht in der Lage ist, ihre Tochter wegen der Ähnlichkeit zu Jamie anzusehen, je älter sie wurde.

Dass er in dieser Folge verunglücken und sterben würde, war nach der letzten gemeinsamen Szene mit Claire abzusehen und obwohl man als Buchkenner wusste, dass es passieren wird, war man doch ein klein wenig geschockt. Auch tut mir Claire leid, denn ich glaube ihr, dass sie Frank auf ihre Art geliebt hat und ihre Trauer um ihn echt ist. Vielleicht spielen dabei noch ihre Schuldgefühle mit hinein, die sie wohl nicht so schnell loswird. Ich bin gespannt, wie Brianna auf diese Nachricht reagiert, immerhin scheint sie ja ein gutes Verhältnis zu ihrem (Zieh-)Vater gehabt zu haben. So oder so wird die nächste Zeit für Mutter und Tochter nicht leicht werden.

Fazit

Mir persönlich hat #3.03 All Debts Paid gut gefallen, auch wenn ich zugeben muss, dass sie an der einen oder anderen Stelle durchaus vorhersehbar gewesen ist. Das hat mich aber nicht wirklich gestört, da mir die Charaktermomente unglaublich gut gefallen haben und ich darauf gespannt bin, wie Claire und Jamie mit ihren neuen Lebensumständen zurechtkommen werden.

Daniela S. - myFanbase

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