Bewertung

Review: #1.20 Keine Zeit mehr

Der Ausbruch muss also beginnen. Das waren sicherlich die längsten Stunden für die Ausbruchswilligen, die sie je durchzustehen hatten und natürlich muss es noch einige Probleme geben, zumal Michael irgendwie Lincoln mitnehmen will. Dafür setzt er alles aufs Spiel.

Bellick, Westmoreland und Folgen

Gleich zu Beginn gab es den Paukenschlag oder besser gesagt den Thermoskannenschlag. Mit Genugtuung habe ich zugesehen, wie Bellick mal ordentlich was auf den Deckel bekommt. Sehr schön. Leider hat sich Westmoreland dabei doch recht schwer verletzt. Wird er es wirklich schaffen? Es sieht nicht so gut aus, die Wunde hört jedenfalls nicht auf zu bluten. Als Michael mit dem Picks in den Finger das Blut auf dem Boden begründet, sollte man wahrscheinlich mal wieder zeigen, wie dämlich Gefängniswärter sind. Also ich habe beim in den Finger schneiden bisher noch nicht so viel Dreck angerichtet, dass es gleich auffällt. Das hätte man sich sparen können. Der Adrenalinspiegel ist auch ohne solche kurzen Spannungsmacher hoch genug und wenn es nur lächerlich wirkt, dann ist der Schaden größer als der Nutzen.

Ein kleiner Ausblick noch zu diesem Teil der Story: Bellick wurde im Loch versteckt und er konnte zum Glück nicht auf sich aufmerksam machen. Jetzt ist er allerdings dabei, seine Fesseln aufzukratzen. Das wird also sicherlich noch spaßig, wenn Bellick dann im Tunnelsystem auf die Flüchtigen trifft.

Das Geständnis

Michael blieb nichts anderes übrig, als Sara in seinen Plan einzuweihen. Das hatte eine Szene zur Folge, die ich mir noch etwas emotionaler vorgestellt hätte. Wenigstens hatte man wirklich feststellen können, wie schwer es Michael gefallen ist, ihr das anzutun. Zu wissen, dass sie ihm das kaum verzeihen wird, hat seine Gesichtszüge geprägt. Sara war die Irritiertheit und Enttäuschung abzulesen. Dass sie ihm erstmal nicht helfen will, hat mich schon überrascht. Ich hätte es ihrem Charakter auch zugetraut, Michael zu helfen. Doch die Autoren haben hier eine gute Möglichkeit gefunden, die Lösung des Problems noch hinauszuzögern und offen zu lassen. Saras Vater hat mit seinem Verhalten aber wohlmöglich die Rettung gebracht. Sara wird nun wohl doch beim Ausbruch helfen, um ihren Vater zu schaden. Zumindest ist das meine Vermutung, denn der jetzige Stand liefert uns eine verschlossen Tür.

Eigene Pläne

Drei Plätze bietet das Flugzeug also nur und Abruzzi glaubt, dass es wohl auch gar nicht mehr schaffen werden. Jetzt ist die Frage, ob es am gewagten Plan liegt oder ob er selbst während des Ausbruchs dafür sorgen wird, dass es nur drei Leute sind. Das bleibt vorerst abzuwarten. Es ist aber davon auszugehen, dass T-Bag keinen Fahrschein bekommen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Abruzzi sich noch in irgendeiner Form an ihm zu rächen versucht. Der Rest könnte wohl wirklich eine Art natürliche Auslese sein. Aber das ist auch alles nur ein Plan und alles andere als ein sicheres Ereignis.

Eigene Pläne hat auch Nick und diese musste er jetzt endlich auch Veronica mitteilen. Diese ist natürlich empört. Leider haben uns die Autoren auch hier noch nicht wirklich verraten, was Nick nun genau vorhat. Ein Grund mehr nächste Woche einzuschalten, aber wer jetzt noch abschaltet, hat irgendwas nicht mitbekommen.

Die politischen Pläne der Vizepräsidentin scheinen sich auch kaum noch umzusetzen zu lassen. Ich finde es immer schön, wenn auch auf Seiten des "Gegners" nicht alles glatt läuft. Auf jeden Fall nimmt auch dieser Teil immer interessantere Formen an und könnte einen zusätzlichen Showdown im Staffelfinale zur Folge haben.

Kleiner Konflikt – große Folgen?

Warum musste sich C-Note nochmal mit seinem ehemaligen Kumpel prügeln? Die Szene ist meiner Meinung nach völlig überflüssig gewesen. Wenigstens das Organisieren des Wasserstoffperoxids hätte doch mal reibungslos verlaufen können. Da dem aber nicht so war, könnte ich mir vorstellen, dass auch in diesem Konflikt noch mehr steckt und das weitreichende Folgen haben wird. Irgendwie muss das da noch mit einem Problem beim Fluchtversuch zusammenhängen, andernfalls werfe ich den Autoren vor, dass sie nur Zeit schinden wollten, was angesichts der Hochspannung des bevorstehenden Ausbruchs einfach fehl am Platz ist.

Das Ende

Hier haben sich die Autoren wirklich ein Eigentor geschossen. Alle Ausbruchsmotive mit Hilfe von Rückblenden zusammen zu fassen, war sowas von langweilig und unnötig, dass ich beinahe kurz den Videotext eingeschaltet hätte, um lieber Nachrichten aus der Welt zu konsumieren. Seit Wochen schaut man gespannt die Serie und den Motiven wurde sogar nochmal eine eigene Episode gewidmet, da waren diese fünf Minuten ein großer Fehltritt. Das wusste nun wirklich jeder und auch emotional hat das nun nicht wirklich was bewirkt. Bestimmt gab es eine bestimmte Absicht, aber das ist einfach in die Hose gegangen. Zum Glück hat der richtig gute Cliffhanger nochmal alles gerettet. Michael bedroht Pope, der ihm nun helfen soll, Lincoln mit ausbrechen zu lassen. Ohje. Wie schaffe ich es, dass morgen schon wieder Donnerstag ist?

Fazit

Es war bei weitem nicht alles toll in dieser Episode, aber es geht jetzt endlich los. Der Ausbruch steht bevor und darauf wartet man seit Wochen. Allein dieser Adrenalinschub bringt der Episode sechs Punkte.

Emil Groth - myFanbase

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