Bewertung

Review: #1.12 Überwiegend wolkig ... gebietsweise Mord

Auch diese Episode war nicht erste Sahne, da es sehr viele unlogische Momente gab. Selbst Shawns verrückte "Visionen" konnten da nicht viel retten.

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass es schon ganz großes Kino war, als Lassiter im Gericht sagte, dass Shawn schon oft bei Fällen mitgeholfen hätte. Natürlich klingt das nicht besonders interessant, aber wenn man bedenkt, dass Lassiter sicherlich auch "nein, Shawn arbeitet nicht für uns" hätte sagen können, war ich schon sehr beeindruckt. Dasselbe musste ich mir zugestehen, als Lassiter mit Shawns Motorrad kam und es ja fast so aussah, als wäre es Lassiter gewesen, der das Motorrad ersteigert hätte. Lassiter würde natürlich niemals zugeben, Shawn in gewisser Weise geholfen zu haben, aber zumindest hat Shawn nun eine kleine Ahnung davon, dass Lassiter gar nicht mal so ein gemeiner Polizist ist, wie er immer dargestellt wird.

Auch wenn die Vergangenheits-Blende so rein gar nichts mit dem Fall in der Episode zu tun hatte, außer, dass die Episode hauptsächlich in einem Gerichtssaal spielte, fand ich sie sehr schön gemacht, denn sie bot einen netten Moment zwischen Henry und dem kleinen Shawn. Dass sich später herausstellte, dass Henry jeden Donnerstag ins Gericht kommt, weil er die Polizei-Arbeit vermisst, war recht lustig, aber auch interessant zu erfahren. Shawn wird schon recht haben, wenn er meint, dass Henry viel zu früh in Pension gegangen ist. Er kann sich einfach nicht von seinem früherern Job lösen - einmal Polizist, immer Polizist.

Auch "Psych" wagt sich also in die Tiefen des Gerichtssaals und wie könnte es anders sein, hat Shawn wieder einmal alles zum Guten wenden können. Auch wenn das so sein muss, könnte man veranlassen, dass Shawn einmal Pech hat und ein Verbrecher auf freiem Fuß davon kommt, da es damit Abwechslung geben könnte und man auch das Gefühl hat, dass Shawn nicht immer alles wieder hinbiegen kann. Im Grunde aber war es vorhersehbar, dass die Angeklagte nicht die Täterin gewesen sein konnte. Dafür hätte ihr auch das Motiv gefehlt.

Darum war es dann auch für mich keine Überraschung mehr, als sich herausstellte, dass die Assistentin die Mörderin des Wettermannes war. Es sind bekanntlich immer die Menschen, von denen man es am wenigsten erwarten würde bzw. die sich am wenigsten verdächtig verhalten. Das Motiv, dass der Wettermann mit allen Frauen der Welt geschlafen hätte, nur nicht mit der Assistentin, war auch nicht neu. Aber nichtsdestotrotz konnte ich mich mit der Frau identifizieren. Sie tat mir sogar schon etwas Leid – sie ist ja auch nur ein Mensch, der Erwartungen, Träume und Wünsche hatte, die durch den Mord geplatzt sind.

Insgesamt bin ich etwas enttäuscht. Um da aufzuhören, wo ich zu Beginn der Episode begonnen habe, sollte ich zumindest erwähnen, dass Shawns und Henrys Beziehung etwas mehr Farbe bekam und auch die Tatsache, dass Lassiter einmal nett zu Shawn war, ist eine Erwähnung wert. Dennoch reicht es nicht für eine gute Episode.

Niko Nikolussi - myFanbase

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