Review: #1.01 Die Gabe

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Pushing Daisies
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Auf diesen Piloten habe ich mich mit am Meisten gefreut, da er ja bei zahlreichen Fernsehkritikern bereits jetzt hoch gehandelt wird. Jedoch habe ich auch befürchtet, dass er mir nicht wirklich gut gefallen würde, da ich kein großer Fan von Fantasy und Science Fiction bin, und auch die leichte Procedural-Komponente hat mich eher abgeschreckt.

Aber "Pushing Daisies" ist einfach ein sehr schöner Pilot, der gut gemacht ist und interessant erzählt wird. Das Voice-over und die Farbgebung zu Beginn erinnern eher an ein Märchen, wirkten auf mich jedoch nicht abschreckend, sondern eher angenehm und vor allem innovativ. Trotz zunächst gegenteiliger Meinung auf Grund von Preview-Clips sind die Charaktere doch sehr sympathisch und die Schauspieler gut, obwohl ich sie fast eher als austauschbar empfinde und zu keinem eine wirkliche Bindung aufbauen konnte.

Besonders gut hat mir der erzählerische Aspekt des Piloten gefallen, dass die Story – eben wie ein Märchen – von Beginn an erzählt und erklärt wird. So etwas ist durch ein Voice-over immer am praktischsten, da man – ohne viel Zeit zu verschwenden – die Charaktere und den Plot vorstellen kann. Die Schwierigkeit, alles in eine runde Story verpacken zu müssen, bleibt so aus. Ein solches Voice-over kann aber auch schnell nervig sein, hier passt es allerdings perfekt.

Es wurde sehr interessant und nett dargestellt, wie Ned erste Erfahrungen mit seiner "Gabe" ("Es ist eine Gabe und ein Fluch!", wie Monk sagen würde…) macht und sich in Chuck verliebt. Dennoch bietet diese Grundlage sicher auch Raum für einige zukünftige Kontinuitätsfehler, aber wir werden sehen. Ich fand es schon im Piloten etwas seltsam, dass Ned seine Gabe als erstes bei seinem Hund entdeckt, die Tatsache hingegen, dass wieder erweckte Lebewesen beim zweiten Berühren jedoch sterben, erst später bei seiner Mutter herausfindet. Ist es nicht gerade bei einem Hund eher üblich, dass man ihn anfasst, und hätte Ned dann nicht schon kurz nach Wiederbeleben des Hundes diesen wieder versehentlich ins Nirvana schicken müssen? Aber nun gut, so haben wir nun einen ewig lebenden Golden Retriever, der von seinem Besitzer nur mit Hilfe einer hölzernen Hand, die an einen Stock gebunden ist, gestreichelt wird. Auch ein nettes Gimmick...

Chi McBride mochte ich ja schon in "Boston Public" und in diversen Nebenrollen recht gerne, deshalb bin ich sehr angetan, dass er wieder in einer Serie mitspielt. Er hat eine gute Fähigkeit, die Skepsis und den Zynismus rüberzubringen, die man als Zuschauer gegenüber so viel Kitsch und Herzschmerz bei Chuck und Ned durchaus aufbringen kann, wenn man selbst nicht unbedingt der hoffnungslose Romantiker ist. Die beiden sind trotz allem recht niedlich und durch den Erzähler bekommt das Ganze noch einen besonderen Touch, der "Pushing Daisies" sicherlich zu einem der außergewöhnlichsten Piloten der neuen Saison macht.

Fazit

Der Pilot reißt mich nicht vom Sofa, wie es ja bei den ganzen Fernsehkritikern den Anschein hat, aber er ist in jedem Fall etwas Besonderes, dem man eine Chance geben sollte. Ich denke, es werden sich bereits an der Pilotfolge die Geister scheiden, und ob sich die Serie in der kommenden Saison wirklich zu einem (wenn auch nur moderaten) Hit mausert oder ob sie – wie viele Kritikerlieblinge – bald nur noch in den Herzen (und doch hoffentlich DVD-Regalen) der Fans überleben wird, ist zur Zeit schwierig zu beurteilen und bleibt abzuwarten.

Nadine Watz - myFanbase

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