Bewertung

Review: #1.06 Biester

Keine Sorgen liebe Hundefreunde und eifrige Tierschützer, der Titel "Biester" bezieht sich nicht auf die Wauwaus in dieser Episode, sondern auf die vier Ehefrauen des Mordopfers. Bei vier Ehefrauen und damit vier Hauptverdächtigen wurde diesmal das gesamte Team des "Pie Hole" benötigt, einschließlich Digby, der als Köder diente, da alle vier Ehefrauen in ihren Berufen mit Hunden zu tun haben.

Die Zusammenarbeit der kompletten "Pie Hole"-Gang kann man nur als genial bezeichnen. Wie alle vier – Ned, Chuck, Emerson und Olive - sich jeweils eine der Ehefrauen vorgeknöpft und dann bei den gemeinsamen Diskussionen immer auf die Unschuld "ihrer" jeweiligen Ehefrau beharrt haben, war wieder einmal beste Unterhaltung. Großes Kino im kleinen Format. Auch dass Chuck und Olive sich immer besser verstehen, trotz der Tatsache, dass Olive mit Ned ein bisschen Spucke ausgetauscht hat, finde ich eine wohltuende Abwechslungen zu den Zickenkriegen in vielen Dramaserien. Bei Chuck und Olive gibt es kein "wenn du meine Freundin wärst, würdest du so was nicht tun"-Geheule, sondern Ehrlichkeit und Witz.

Für Ned ist die ganze Situation natürlich nicht einfach. Die Frau, die er liebt, darf er nicht berühren, die Frau, die er nicht liebt (zumindest nicht auf diese Weise) schon. Ned ist sich sicher, dass Chuck alleine ihn glücklich macht, auch ohne Körperkontakt, aber Menschen haben Bedürfnisse. Nicht, dass Ned und Chuck vor ihrem Wiedersehen ein reges Sexleben hatten und von einem Bett ins nächste gehüpft sind, genau genommen haben beide sogar eher zurückgezogen gelebt, doch das Bedürfnis nach Berührung liegt in der Natur des Menschen. Das kann man nicht leugnen und Chuck tut dies auch nicht. Daher kann sie Ned und Olive den Kuss verzeihen.

Ein bisschen mehr Aufmerksam als bisher lag in dieser Episode auf Emerson, der durch einen Traum auf die richtige Spur kommt und kurzzeitig gekidnappt wird, aber aus seiner Angst vor Dunkelheit die nötige Stärke zieht, um sich selbst zu befreien. Die Traumszenen gefielen mir jedoch nicht ganz so gut und wirkten in dem Bemühen, möglichst surrealistisch zu sein, ein wenig zu gezwungen. In einer Serie, die das Märchenhafte und Fantastische in jeder Episode als natürlich, als echt und vertraut präsentiert, muss es solche surrealistischen Traumsequenzen, die ein wenig an Drogenphantasien erinnern, nicht unbedingt geben. Das ist wie die künstliche Verzerrung eines Bildes am Computer.

Maret Hosemann - myFanbase

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