Bewertung

Review: #1.21 Die Akte Omaha

Foto: Jake McLaughlin, Quantico - Copyright: 2016 ABC Studios; ABC/Guy D'Alema
Jake McLaughlin, Quantico
© 2016 ABC Studios; ABC/Guy D'Alema

Letzte Woche war es Drew, diese Woche Liam und nächste Woche? Da kommt wahrscheinlich heraus, dass Alex hinter allem steckt. "Quantico" spielt in seinen letzten Folgen 'Terrorist-wechsel-Dich' und schafft es dabei, jegliche Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Terrorist der Woche

Liam ist zwar ein besserer Kandidat als Drew, war er schließlich von Anfang an in der Serie, aber das ständige Wechseln des Terroristen hat einen faden Beigeschmack hinterlassen. Es wirkt nicht so, als hätten die Autoren von Anfang an gewusst, wen sie denn nun als Terroristen haben möchten und sich diesen dann per Würfelwurf ausgesucht haben. Eigentlich sehr schade, denn "Quantico" hatte solches Potential und hat dieses in der zweiten Staffelhälfte komplett verschwendet. Drew wurde übrigens Opfer einer Explosion. Dem Charakter trauere ich nicht hinter her. Drew war immer fad und konnte nie wirklich herausstechen. Ich weiß nicht, ob das an Lenny Platts Schauspiel liegt, oder daran wie die Autoren Drew geschrieben haben, aber ihn nicht mehr zu sehen passt mir sehr gut.

Wen wir wahrscheinlich ebenfalls nicht mehr sehen werden, ist Miranda. Diese wurde von Liam angeschossen und es wäre schon ein Wunder, wenn sie das überleben würde. Aber in dieser Serie ist alles möglich. Auch Miranda werde ich nicht unbedingt vermissen, da sich der Charakter in der zweiten Staffelhälfte sehr negativ entwickelt hat. Sollte sich Liam tatsächlich als der große Böse herausstellen, wird auch er wohl das zeitliche Segnen. Bei Liam würde ich das wirklich sehr schade finden, da ich den Charakter immer gemocht habe und auch ein großer Fan von Josh Hopkins bin. Allerdings würde der Serientod Hopkins immer hin erlauben, sich eine andere – hoffentlich bessere – Serie zu suchen.

Im Gegensatz zum Terroristen-Twist, hat mir der Weg zur Auflösung sehr gut gefallen. Dass seit langem wieder einmal alle zusammen gearbeitet haben, ohne sich zu streiten, war sehr schön. Auch Claire hat sich von ihrer positiven Seite gezeigt und mit Shelby gemeinsam an einer Lösung gearbeitet. Die Zwillinge scheinen sich langsam wieder anzunähern. Die kurzen Szenen der beiden waren sehr schön und ich hoffe, dass es weiter in diese Richtung geht. Gefallen hat mir auch, dass man Simon wieder gesehen hat und dieser es war, der Alex dazu gebracht hat, aus Ryans Auto zu kommen. Alex war verständlicherweise sehr hysterisch und zeigte doch tatsächlich mal Schwächen. Leider ist es mir dafür etwas zu spät. In der vorletzten Folge sollte ein Charakter schon längst definiert sein und nicht erst Schwächen bekommen. Dennoch war es um Weiten besser als Alex in der Gegenwart.

Quantico

Wie es in der zweiten Staffelhälfte Tradition hat, haben die Flashforwards nichts mit der Gegenwartshandlung zu tun. Da sich die Zeit der NATs in Quantico jedoch zu Ende neigt, werden noch einige Handlungen überstürzt eingeführt, damit man an die Beziehung der Charaktere nach dem ersten Anschlag anknüpft. Dabei wirkt dies leider so, als wäre den Autoren nichts anderes eingefallen und dass man das halt auch noch schnell unterbringen sollte. Shelbys und Alex' Freundschaft wird durch Alex' ständiges Einmischen zerstört. Alex, Liam, Iris und Caleb meinen es zwar alle gut, aber dennoch war ihr Verhalten nicht in Ordnung. Dies und auch die Offenbarungen über ihre Eltern haben Shelby von dem quirligen Mädchen, das wir im Piloten kennen gelernt haben, zu einer knallharten Frau entwickelt. Diese Charakterentwicklung ist den Autoren wirklich sehr gut gelungen.

Auch erste Andeutungen über die Anfänge von Claytons und Shelbys Beziehung erhält man und so wie man diese darstellt, wirkt sie nicht mehr so unschlüssig wie in der ersten Staffelhälfte. Man kann durchaus nachvollziehen, warum Shelby Gefühle für den Vater ihres Ex-Freundes entwickelt hat. Er hat ihr in einer Zeit beigestanden, in der all ihre Freude und Vertrauten sie hintergangen haben. Interessant war bei dieser Storyline auch, dass Shelbys Mutter wieder aufgetaucht ist. Ihr Vater ist nicht zu sehen, weshalb es schwer einzuschätzen ist, ob man Shelbys Mutter auch Glauben schenken kann oder nicht. Zum einen wirkt sie wirklich so, als würde es ihr sehr leidtun, andererseits kommt man nicht umhin sich an Shelbys letztes Treffen mit ihren Eltern zu erinnern.

Außerdem…

Liams Reden an die Klasse werden immer schnulziger. Nach allem, was man uns nun schon über das FBI gezeigt und erzählt hat, passen seine Reden einfach überhaupt nicht dazu. Seine Ansprache an Shelby zählt auch zu dieser Kategorie.

Iris hat durch Calebs Hilfe ihre Sicherheitsfreigabe erhalten. Das finde ich gut, denn Iris gefällt mir sehr gut. Ich mag ihre direkte und loyale Art sehr gerne. Neben Alex ist das eine schöne Abwechslung.

Simons und Rainas Romanze wird seit langem mal wieder aufgegriffen, jedoch im Keim auch schon wieder von Nimah erstickt. Wer weiß, vielleicht gibt es in der Zukunftshandlung noch Hoffnung für die beiden? Ein besseres Paar als Ryan und Alex - die Zweite? Oder wars die dritte Runde? – wären sie alle mal.

Fazit

Auch in der letzten Folge vor dem großen Finale schafft es "Quantico" nicht aus dem großen Tief der zweiten Staffelhälfte herauszukommen. Kurze Zeit sah es ja danach aus, aber leider hielt das nicht lange. Überraschter wäre ich nächste Folge, wenn Liam doch tatsächlich der große Drahtzieher ist und es nicht zur Enthüllung eines weiteren Terroristen kommt. Mit vier Punkten bin ich noch großzügig und hoffe – wie immer – auf Besserung.

Sophie Marak - myFanbase

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