Review: #1.06 Marathon, Texas
Müsste ich eine Liste meiner Lieblingsepisoden von "Roswell" erstellen, dann wäre #1.06 Marathon, Texas sicherlich ganz weit oben. Ich liebe diese Episode einfach, was nicht zuletzt an den wunderbaren Szenen zwischen den Seriencharakteren Maria und Michael liegt.
Fragen über Fragen
Die gute Miss Topolsky lässt sich einiges einfallen, um Informationen über Max und die anderen zu bekommen und hat ein fantastisches Gespür dafür, welche Personen sie zusammen setzten muss, damit sie das bekommt, was sie will. Ihr zu verdanken ist es also, dass wir endlich mal Personenkonstellationen in dieser Serie sehen, die teilweise sehr untypisch sind, allerdings auch extrem spannend. Allen voran habe ich mich natürlich über die Konstellation "Maria und Michael" gefreut, aber dazu mehr später...
Kyle und Max waren also in einer Arbeitsgruppe und man merkt von der ersten Sekunde an, dass beide alles andere als einverstanden mit der Situation sind. Während Kyle Max unmissverständlich klar macht, dass er ihm keinen Meter über den Weg traut, ist Max komplett distanziert und hat wahrscheinlich nur sie Sorge, dass er durch ein falsches Wort seine komplette Identität aufs Spiel setzen könnte. Die beiden haben auch in den folgenden Episoden und Staffeln nie ein wirkliches freundschaftliches Verhältnis zueinander aufgebaut, was wohl einfach daran liegt, dass sie zwei vollkommen verschiedene Menschen sind. Dennoch merkt man auch schon hier, dass Kyle Max nicht wirklich hasst, sondern einfach nicht damit umgehen kann, dass Max so undurchschaubar ist. Man merkt, dass Max etwas versteckt und genau deswegen geht Kyle so extrem in die Offensive.
Isabel und Liz waren das dritte ungewöhnliche Paar in dieser Episode. Die beiden sind, ähnlich wie Kyle und Max, zwei absolute Extreme und prallen hier aufeinander. Im Mittelpunkt ihrer Diskussionen steht immer Max. Während Liz in ihm ihre wahre Liebe gefunden hat, fürchtet Isabel natürlich um das Geheimnis von ihr und ihrem Bruder und hat außerdem Angst die einzige richtige Familie zu verlieren, die sie jemals hatte. Das diese Angst nicht unbegründet ist, sehen wir an einigen Stellen im weiteren Verlauf der Serie. Isabel hatte also das richtige Bauchgefühl, musste jedoch auch einsehen, dass nichts und niemand die Liebe zwischen Liz und Max jemals aufhalten kann.
Maria & Michael
Schon zu Beginn dieser Serie, wollte ich die beiden zusammen sehen und mit dieser Episode ist mein Shipper-Herz so richtig in die Höhe gesprungen. Ich mag die Dynamik dieser beiden Charaktere im Umgang miteinander. Ich finde man hat von Beginn an gemerkt, dass es zwischen den beiden knistert und das sie sich ineinander verlieben können. Warum ich ihre Liebesgeschichte immer spannender fand, als die von Liz und Max waren ganz klar die Szenen, in denen die beiden sich ihrer Gefühle nicht so sicher waren. Das langsame Antasten, die Streitereien und alles was dazu gehört. Die beiden haben mich einfach immer fasziniert und durch die extremen "Stimmungsschwankungen" der beiden, berühren mich die Szenen, in denen die beiden dann einen ganz ruhigen und emotionalen Moment teilen noch viel mehr, da man das eben nicht gewöhnt ist, sondern es jedes Mal etwas Besonderes ist. Eine durch und durch epische Liebesgeschichte der beiden und eigentlich alle Episoden, die sich um die beiden drehen und Szenen von ihnen in den Vordergrund rücken, gehören zu meinen Favoriten.
Und die Szenen im Motel passten da natürlich wie die Faust aufs Auge. Schon im Auto haben wir die beiden in ihrem Element erlebt und dann durften wir mit ansehen, wie sie sich dem jeweils anderen ein Stückweit geöffnet haben und vor allem Michael mal aus sich herausgekommen ist. Ich denke für Maria war das der Moment wo sie sich in ihn verliebt hat, was für mich auch die Szene gezeigt hat, als sie ihm noch mal Mut zugesprochen hat, um eine Vision zu bekommen. Michael hat sich wahrscheinlich auch in diesem Moment in sie verliebt, aber wie wir wissen, ist Michael ein Mensch, der seine Gefühle noch nie wirklich verstanden hat und dazu kommt, dass er sich so sehr nach seinem Heimatplanten sehnt, da er dort die Antwort auf alles sucht, dass er sich auf der Erde niemals binden würde. Dennoch bekam er eine Vision, nachdem Maria ihm Mut zugsprochen hat und er hat sich außerdem um sie gekümmert, was beides nicht typisch für Michael ist.
Das Gespräch der beiden war einfach herrlich und mir wurde klar, warum ich die beiden so genial finde. Sie sind sich so ähnlich, da sie beide Träume haben, die niemand anderes versteht. Sie sind beide impulsiv und beide ängstlich. Die Spannungen waren deutlich zu spüren und ich könnte mir die Szenen mit den beiden immer und immer wieder ansehen.
Was willst du denn wissen?
Endlich ist es raus. Wie in so vielen Serien, versuchen diejenigen, die anders sind, dies immer vor den Menschen um sie herum zu verheimlichen. Doch Liz machte klar, dass es keine Geheimnisse mehr geben kann. Sie und Maria stecken schon zu tief drin, als dass man sie jetzt noch ausschließen könnte.
Ich verstehe, dass Isabel meinte, dass sie dann zu Komplizen werden würden, doch der Schritt wurde schon getätigt, als Max das Leben von Liz rettete und ihr damit sein Geheimnis verriet. Natürlich stecken Maria und Liz nun tiefer drin und vieles, was wir im folgenden Staffelverlauf sehen werden, wäre vielleicht nie passiert. Aber ich denke da hat auch die Neugier gesiegt. Denn sie kennen nun einmal Außerirdische und haben die Chance ihnen zu helfen und Teil ihres Leben zu werden. Ich denke die wenigsten würde da wirklich einen Rückzieher machen.
Randnotizen
Kyle hat mir in der Episode sehr gut gefallen, da er einfach sehr menschlich dargestellt wird. Er versteht nicht, was da zwischen Max und Liz vor sich geht und sieht nur, dass sich Liz extrem verändert hat. Genau aus diesem Grund gibt er Max die Schuld daran und will herausfinden, was es mit ihm auf sich hat. Er sorgt sich um seine Ex-Freundin und wollte sie retten. Liz hingegen hat ihm eine eindeutige Abfuhr erteilt.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie verbissen Valenti damals war, das Geheimnis um Max zu erfahren und wie nah er ihnen auf der Spur war. Glücklicherweise hat sich ja alles zum Guten gewandelt in den folgenden Staffeln, denn mit Valenti hätten sie einen starken Gegener, der manchmal mehr zu verstehen scheint, als das FBI, wobei Topolsky natürlich auch immer nur einen Schritt hinter den Aliens ist.
Fazit
Die Episode gehört definitiv zu meinen Lieblingsepisoden, da wir dem Geheimnis von der Herkunft der Aliens ein ganzen Stück näher kommen, auf der anderen Seite jedoch sehr viele Interaktionen der Charaktere haben, die nicht (nur) zwischen den bisher typischen Paarungen stattfanden. Außerdem haben wir hier den Beginn einer der schönsten Liebespaare!
Annika Leichner - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: 285 SouthErstausstrahlung (US): 10.11.1999
Erstausstrahlung (DE): 10.03.2001
Regie: Arvin Brown
Drehbuch: William Sind & Thania St. John
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