Review: #1.07 Mein Konkurrent

Diese Episode ist eine emotional aufwühlende Folge, die mit einem doch recht berührenden Hauptplot aufwartet und zum Nachdenken anregt, wenn auch auf der anderen Seite der Nebenplot mit J.D. und dem Hausmeister im totalen Gegensatz steht.

Wenn wir schon beim Hausmeister sind, will ich gleich mit der Storyline beginnen. Dieser war in dieser Folge mal wieder zu genial und es verblüfft mich immer wieder aufs Neue, dass der Hausmeister seine Zeit darin investiert, an J.D. Rache zu verüben. Die stille Rache, die er diesmal wählt, war einfach nur überrasgend, besonders da J.D. die gesamte Episode über keinen blassen Schimmer davon hatte, was sich der Hausmeister ausgedacht hat ("… dann, wenn du es am wenigsten erwartest!"). Dementsprechend war ich nicht nur überrascht, sondern auch herzlich am Lachen, als es zum finalen Treffen der beiden Figuren kam. Ein großartiger, kurzer Dialog:

Hausmeister: Du bist dumm.

J.D.: Das war’s schon?

Hausmeister: Wart’s ab. Das nagt an dir.

Herrlich, oder? So freue ich mich schon auf die kommende Folge und was dann wieder für eine Rache auf J.D. wartet, dem Hausmeister scheinen vorläufig die Ideen nicht auszugehen. Zur Zeit ist es noch nicht so, aber ich bin gespannt, ob die Running Gags im Laufe der Staffel bzw. Serie nicht mühsam werden. Bisher bin ich zwar zufrieden, aber man kennt es aus verschiedenen Shows, wenn solche Späße irgendwann keinen Spaß mehr machen und den Zuschauer mehr langweilen, als es sollte.

Carlas Plot gefiel mir schon auch sehr gut, vor allem da man gesehen hat, wie sehr es ihr zusetzt, wenn Turk ihr seine Ängste verschweigt, was er nicht hätte tun sollen. Auf der anderen Seite ist es nur verständlich, dass sich Turk wohl etwas geniert hat, was zu seinem Charakter passt, da er im Grunde, wie schon öfters in der bisher recht kurzen Staffel verdeutlicht wurde, mehr der Macho ist und nicht gern offen über seine Gefühle reden möchte. Es berührt aber, welche Gedanken sich Carla über Turk macht, und man merkt, dass die beiden schon jetzt so viel mehr als nur eine kleine Affäre unter Arbeitskollegen haben. Dr. Cox, der ihr dabei zur Seite gestellt wird, ist wohl ein kleines bisschen in Carla verliebt – Andeutungen gab und gibt es genug – und obwohl ich die beiden schon auch ganz nett zusammen finde, hoffe ich, dass es bei Freundschaft zwischen den beiden bleibt.

Turks Ängste im OP konnte ich schon sehr gut nachvollziehen und er hat Recht, wenn er behauptet, dass nur ein kleiner Schnitt über das Leben eines Menschens entscheiden kann. Auf alle Fälle ein interessantes Thema und ich hätte mir doch gewünscht, dass dieser Storyline mehr Platz eingeräumt geworden wäre, da hier mindestens Potenzial für eine Hauptstory einer Folge stecken würde.

Als Hauptstory fungiert in der Episode nichtsdestotrotz der Part mit J.D. und dem beliebten Nick, der nichts und niemanden an sich heran lässt, was ihm schließlich zum Verhängnis wird. Während hier der Plot zu Beginn eher unscheinbar und mehr amüsant war, kristallisiert er sich so langsam heraus und wartet schließlich mit berührenden Entwicklungen auf, die dank gutem Drehbuch und soliden Darstellungen des Cast gut in Szene gesetzt wurden. Man fühlt förmlich mit Nick und den anderen Charakteren mit und kann sich gut in diese hineinversetzen, da es irgendwie doch eine alltägliche, bekannte Situation ist, mit der sich Ärzte zu befassen haben, auf die aber in eben solchen Arztserien zu wenig eingegangen wird.

Fazit

Zwar nicht perfekt, aber insgesamt berührender als alles, was ich in letzter Zeit gesehen habe. Fantastisch!

Niko Nikolussi - myFabase

Die Serie "Scrubs - Die Anfänger" ansehen: