Review: #9.07 Unsere weißen Kittel
Die Staffel erreicht ihren Mittelpunkt und für die Studenten ist ein wichtiger Moment gekommen. Die Verteilung der weißen Kittel steht an und wird als Zeremonie begangen.
Warum will ich Arzt sein?
Dr. Cox nutzt die Gelegenheit des Anlasses und fordert Lucy mehr als alle anderen Studenten heraus, eine gute Antwort auf die Frage nach der Motivation für den eingeschlagenen Werdegang zu liefern. Für die selbstkritische und kopflastige Studentin ist das eine gemeine Aufgabe, denn da sie es besonders gut machen will, scheitert sie zunächst kläglich. Die Art und Weise der Story kennt man zu gut aus J.D.-Cox-Auseinandersetzungen, sodass dieser Handlungsstrang nur sehr bedingt zu überzeugen weiß. Er bietet nichts Neues. Auch Ratgeber Elliot fehlt für meine Begriffe dieses Mal der nötige Esprit, um die Geschichte aufzuwerten, und so ist man nicht unglücklich, dass der Fokus dieses Mal bei einem anderen Studenten liegt. Highlights dieser durchwachsenen Geschichte waren die Antworten von Elliot, Denise und Cole auf obige Frage, die ein Lachen zu entlocken wussten. Dass die für Cox goldene Antwort aus dem Bauch kommen sollte und im Prinzip unkonkret sein musste, war auch vorhersehbar, kennt man den Charakter Cox nach acht Jahren doch einfach zu gut. Insofern war die Geschichte den Charakteren entsprechend sehr stimmig erzählt.
Key Speaker
Die anstehende Zeremonie ist zwar schon ein Studentenhighlight, doch es gibt auch noch das Ziel, der studentische Redner bei der Kittelverleihung zu sein. Cole würde das sehr gerne machen, um sein Ego weiter pflegen zu können. Drew will eigentlich ebenfalls, doch Cole gräbt die alten Geschichten aus erinnert ihn so an seine niederen Instinkte bzw. früheren Verhaltensweisen. Ich würde mich ja nicht um so eine Rede reißen, aber auserwählt zu werden ist schon eine besondere Ehre. Der studentische Leistungseifer auf dem Weg nach oben, wird allerdings ganz gut thematisiert, weil das an der Uni auch kein Hirngespinst ist sondern gerade in der heutigen Leistungsgesellschaft alles eine Rolle spielt und zumindest versteckt in den Hinterköpfen lauert. Da wird dann auch schon mal der "Lost"-Fan bewusst verärgert, um ihm vom Studium abzulenken.
Die Storyline eignet sich dann auch prima, um Drew näher kennen zu lernen und mehr aus seiner Vergangenheit zu erfahren. Sein fieses und wirklich streberhaftes Verhalten wurde aber auch sehr schön in Szene gesetzt und jeder wird nachvollziehen können, warum Drew sich vor diesem alten Ich gefürchtet hat. Sehr ordentlich nimmt sich auch Turk der Situation an, indem er Drew zur Seite nimmt und ihm am eigenen Beispiel erläutert, dass man sich weiter entwickelt und quasi gar nicht das alte Ich werden kann, wenn man sich dagegen wehrt. In diesen Momenten war Turk so ungewohnt erwachsen und fürsorglich, dass man sich fast die Augen reiben musste. Das hatte etwas sehr Bodenständiges, das Turk sehr gut zu Gesicht steht, in letzter Zeit aber sehr vernachlässigt wurde. Trotzdem waren auch sein Telefongespräch mit J.D. und die Pinguindarstellung sehr willkommen, um immer wieder einen gewohnten Lacher vorzufinden.
Humorvolles
Dies ist im Übrigen etwas, was der überdreht Cole und die sarkastischer Denise immer wieder hervorragend meistern. Allein schon das "Wow, you are the sister I never wanted" von Denise zu Elliot war einfach zum Wegschmeißen. Dieser trockene Humor trifft immer wieder genau meinen Geschmack und auch wenn sie das mit Drew teilt, so fehlt mir bei Drew die letzte Wirkung. Auch Lucy hat noch ihre schwächeren Momente, in denen ich sie überhaupt nicht lustig finde. Cole wiederum kann fast machen, was er will, und wird mir immer ein Lächeln entlocken. Dafür war diese Episode wieder geschaffen, denn er konnte schonungslos überheblich agieren und für jeden Zuschauer mit Genugtuung in den Busch rasen.
Sehr gelungen werden in dieser Episode auch witzige Aspekte der alten Charaktere integriert. Turk wurde bereits erwähnt, der Dialog von Cox und Kelso, die ihre hassvollen Wortwechsel vermissen, war wunderbar, und die kurzen Auftritte von Kelso sind überhaupt immer wieder sehr amüsant. Dieses Potenzial wird in den richtigen Maßen ausgenutzt, ohne dick aufzutragen.
Fazit
Der Schwung aus der letzten Episode konnte für mich nicht mitgenommen werden. Besonders Lucys Storyline konnte mich nicht begeistern und auch die von Drew war abgesehen von mehreren witzigen Momenten einfach nur interessant, mehr aber auch nicht.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Our White CoatsErstausstrahlung (US): 05.01.2010
Erstausstrahlung (DE): 22.02.2011
Regie: John Putch
Drehbuch: Andy Schwartz
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