Bewertung

Review: #2.02 Unter der Oberfläche

Als Spin-Off von "Grey's Anatomy" war zwar damit zu rechnen, dass es Crossover zwischen den Serien geben würde, dennoch war ich überrascht, dass man gleich in der zweiten Episode der zweiten Staffel damit aufwartet. So erzählt man in dieser Folge die Geschichte aus #15.04 Momma Knows Best der Mutterserie weiter.

Selbst wenn man die erste Episode des Crossovers vornweg gesehen hat, fühlt es sich so an, als würde man ins kalte Wasser geschmissen werden. Der Einstieg in die Handlung von "Seattle Firefighters" ist ungefähr genau so hölzern, wie Robert auf Station 19 wirkt. Denn der neue Captain präsentiert sich von seiner unterkühltesten Seite und setzt auf professionelle Distanz, was etwas ist, das wir von Station 19 überhaupt nicht gewohnt sind. Die Feuerwehrleute von 19 sind eine eingeschworene Gemeinschaft und teilen nicht nur ihren Beruf miteinander, sondern sind dadurch zu Freunden geworden, aber auf Konversation oder gemeinsame Zeit, um seine Kollegen kennenzulernen, legt Robert keinen Wert. Man stellt uns den neuen Captain der Feuerwache bewusst als Außenseiter vor und grenzt ihn scharf von allen anderen Feuerwehrleuten ab. Sogar Ben erscheint nun plötzlich nicht mehr wie der Neuling, denn auch er verkörpert zumindest die gleiche Herzlichkeit wie seine Kollegen.

Es war zu erwarten, dass die Feuerwehrleute bei ihrem neuen Chef anecken werden und genau das bekommen wir in dieser Episode zu sehen. Am schwersten haben es Vic und Andy. Während Vics lockere Art bei Robert vollkommen unangebracht wirkt, ist es bei Andy ihr Tatendrang, der sie ins Aus katapultiert. Leider war abzusehen, dass Andy in dem Bedürfnis, sich vor Robert zu beweisen, über das Ziel hinausschießen wird und so hatte ich wenig Spaß dabei, sie bei ihrem Alleingang zu beobachten. Wie man uns bereits in Staffel 1 zeigte, setzt Andy sich gern über Regeln hinweg. Bisher ging es immer gut aus und auch dieses Mal konnte ein Leben gerettet werden, dennoch ist Andys Geltungsdrang ein Problem, das mir schon mehrmals ein Augenrollen entlockt hat. Ich habe mir dadurch schon häufiger die Frage gestellt, wie sie sich verhalten hat, als ihr Vater noch die Feuerwache leitete und würde mir durchaus ein paar Flashbacks zurück in diese Zeit wünschen. Ebenso vorhersehbar war Andys Erkenntnis, dass Robert Spanisch spricht, nachdem sie und Pruitt sich mehrmals abfällig über den neuen Captain geäußert hatten. Diesen Kniff hat man in der Fernsehwelt schon so oft gesehen, dass er nie überraschend wirkt.

Während Andy auf der beruflichen Ebene nicht gerade glänzen kann, hat sie es auch im Privatleben nicht leicht. Ihr Wunsch nach Selbstständigkeit ist nachvollziehbar, dennoch hätte sie das Gespräch mit ihrem Vater etwas eleganter lösen können. Dass sie nun zu Maya zieht, wird nach dem Fall der Woche wohl nicht ganz so reibungslos ablaufen, wie es hätte sein können. Denn Andys Alleingang ist besonders auf die Kosten von Maya gegangen und das hat jene ihrer Freundin auch deutlich zu verstehen gegeben. Die Freundschaft der beiden wurde in letzter Zeit allgemein eher wenig thematisiert und ich freue mich darauf, durch das Zusammenleben der beiden hoffentlich mehr davon zu sehen. Mehr von Andy und Ryan werden wir dagegen wohl nicht sehen, denn zwischen den beiden ist die Stimmung ziemlich angespannt und eine Aussprache wurde nicht in Aussicht gestellt. Andys Hin und Her in den vergangenen elf Episode war mir ein wenig zu viel, daher hätte ich nichts dagegen, wenn man ihr Liebesleben erst einmal ruhen lässt. Sie hat bereits mehrmals bewiesen, dass für sie nicht viel nötig ist, um die Reißleine zu ziehen und auf noch eine Liebesgeschichte, die gleich wieder im Keim erstickt wird, habe ich wenig Lust.

Randnotizen

  • Auch wenn die Flirtversuche Deans durchaus Charm hatten, hat es mich gewundert, dass wir so nebenbei von dem Beziehungsaus mit JJ erfahren haben.
  • Mein Highlight der Episode war das Gespräch von Robert und Pruitt. Die beiden waren vollkommen verkrampft, bei Pruitt löste sich das erst, als Robert ihn in den Ruhestand verabschiedete. Dies ist ein Weg, an den Pruitt scheinbar keinen Gedanken verschwendet hat, weshalb es umso interessanter wird, wie er sich dagegen zur Wehr setzen wird.
  • Ist es realistisch, dass man nach einer Herz-OP wieder den Dienst bei der Feuerwehr antritt? Das ist schließlich ein Beruf, der sehr kräftezehrend ist und bei dem man körperlich in bester Form sein muss. Mal schauen, wie Robert auf Travis reagieren wird und in welche Richtung sich die Beziehung von Travis und Grant entwickelt.

Fazit

Während man die Crossover-Handlung zu einem zufriedenstellenden Ende bringt, reißt einen die Episode sonst nicht sonderlich mit. Wir lernen den neuen Captain ein wenig besser kennen und erkennen, dass der erste Eindruck von ihm genau ins Schwarze traf, sonst wird die Folge aber nicht lange in Erinnerung bleiben.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:


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