Bewertung

Review: #2.11 Stabilität

Es ist schon ein wenig verwunderlich, dass es "Seattle Firefighters" seit mehreren Wochen an echten Feuerwehreinsätzen mangelt. Viel mehr zeichnet sich dieses Mal überdeutlich das Bild ab, dass die Serie ein "Grey's Anatomy" Spin-Off ist, denn es ist eher die medizinische Betreuung, die im Vordergrund steht. Durch die fehlende Action, interlässt die Episode keinen großen Eindruck.

Baby

Ich möchte mit den positiven Aspekten der Folge beginnen, weshalb ich mich als erstes auf Maya und Jack konzentriere. Leider sehen wir die beiden nur in einer gemeinsamen Szene, Fakt ist jedoch, dass zwischen ihnen durchaus etwas in der Luft liegt. Selten hat man Maya bisher so energisch gesehen, wohingegen Jack seine lockere Seite zum Vorschein bringen kann. Es hat Spaß gemacht, die beiden dabei zu beobachten, wie sie ihre wachsenden Gefühle analysieren und jeweils zu dem Schluss kommen, dass es nicht bei einem One-Night-Stand – falls man das gemeinsame Duschen so nennen kann – bleiben sollte. Da Maya der Gesprächspartner fehlt, bespricht sie sich kurzerhand mit dem ausgesetzten Baby, was durchaus amüsant war.

Das Baby hielt auch sonst für einige nette Szenen her, sei es Vic, die keinesfalls mit dem Kleinen allein gelassen werden wollte, das Windelwechseln oder der sorgsame Sullivan. Alles im Allem war die Geschichte jedoch nicht sonderlich ergreifend, man erfuhr weder, warum das Kind ausgesetzt wurde noch von wem. Ich hatte ja ein wenig gehofft, dass man noch eine Verbindung zu dem anderen Fall knüpft, mit dem sich die Feuerwehrleute befasst haben, aber darauf verzichtete man. Dadurch fehlt der Geschichte der tiefere Sinn, ich bezweifle, dass das Baby im Nachgang noch große Wellen schlagen wird.

Boom

Ganz ähnlich sieht es mit den beiden Frauen aus, deren Wohnwagen versehentlich in Station 19 gerast ist. Auch bei ihnen ist es nur das kurze Gespräch von Andy und dem Mädchen, durch das man einen Bezug zu den Figuren herstellen konnte. Dieses Gespräch wäre allerdings noch nicht einmal nötig gewesen, denn auch ohne das Mädchen hätte Andy den von ihr verfassten Brief lesen und sich über die Rolle von Ryan in ihrem Leben Gedanken machen können. Was genau zwischen den beiden eigentlich los ist, lässt sich zunehmend schwerer einschätzen. Andy scheint sich kategorisch zu weigern sich zu binden, will Ryan aber dennoch in greifbarer Nähe behalten. Es war zudem sehr vorhersehbar, dass Andy genau dann noch einmal in sich geht, wenn Ryan mit einer anderen Frau an seiner Seite auftaucht.

Nicht so negativ sehe ich, dass Maya bisher noch nicht die richtigen Worte gefunden hat, um Andy von sich und Jack zu erzählen. Indem man die Sache etwas aufschiebt, versucht man Spannung aufzubauen und das hat die Serie momentan tatsächlich etwas nötig. Der Moment mit dem größten Nervenkitzel in dieser Episode war wahrscheinlich die Explosion des Wohnwagens, doch genau so schnell wir der Knall verhallte, war die Spannung auch schon wieder verpufft.

Es hat mich gefreut, Ripley wieder in Station 19 vorbeischauen zu sehen und auch ein klärendes Gespräch über die Zukunft der Beziehung von ihm und Vic war fast schon überfällig. Zwar gefällt mir die Richtung nicht sonderlich, die man nun einschlägt, doch der Dämpfer, den man den beiden verpasst, ist nach Ripleys Äußerung darüber, dass Vic niemandem auf der Feuerwache von ihnen erzählen sollte, durchaus nachvollziehbar. Ich denke nicht, dass bei den beiden schon das letzte Wort gesprochen ist und gebe Ripley gern die Zeit, die Neuigkeit, dass Travis und Jack über ihn und Vic Bescheid wissen, erst einmal zu verdauen. Wie sehr die beiden bereits miteinander involviert sind, hat sich dabei sehr schön abgezeichnet. Vic zeigte, dass ein plötzliches Aus aus beruflichen Gründen sie sehr verletzen würde, genau so wollte Ripley sich nicht zu einer vorschnellen Entscheidung hinreißen lassen. Ich bin immer noch ein großer Fan von dieser Konstellation und hoffe sehr, dass sie uns lange erhalten bleibt.

Randnotizen

  • Abseits der Feuerwache verbringen Jack und Dean einen eindringlichen Abend mit Deans angereister Familie. Im Kreis der Millers fiel es mir schwer, Zugang zur Familie zu bekommen, was wohl daran lag, dass wir von Dean bisher noch sehr wenig gesehen haben. Man konnte den Konflikt zwischen ihm und seinen Eltern durchaus nachvollziehen, mitgerissen hat einen der Streitpunkt allerdings nicht. Auch dass es so schnell zu einer Auflösung kam, war nicht sonderlich überzeugend. Ich bin gespannt, ob nicht nur Dean in Zukunft mehr von seiner Familie sehen wird, sondern auch wir, denn dann würde man wenigstens an diese Geschichte anknüpfen.
  • Man verwendet ziemlich wenig Zeit auf Pruitt, seine Geschichte wird immer etwas an den Rand gedrängt. Dass seine Umzugspläne so schnell realisiert wurden, wirkt ein wenig überhastet, weshalb einen auch die Teilhandlung rund um ihn nicht wirklich packt.
  • Der erneute Karrierewechsel von Ben wird weiterhin thematisiert und es wundert mich zunehmend, dass man ihm erneut einen neuen Job geben will. Zwar konnte er durch seine medizinischen Kenntnisse dieses Mal besonders bei Sullivan Eindruck schinden, doch wohin uns diese Handlung führen soll, ist mir vollkommen schleierhaft.

Fazit

Wieder eine Woche, in der "Seattle Firefighters" hinter den Erwartungen zurückbleibt. Man schafft es weder, einen spannenden Feuerwehreinsatz zu kreieren, noch die persönlichen Probleme der Feuerwehrleute in die richtige Perspektive zu rücken.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:


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