Emmys 2011 - Beste Nebendarsteller

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Es zeigt sich ein völlig unterschiedliches Bild bei den Nebendarstellern was die Genres angeht. Während im Dramabereich einiges neues Blut dabei ist und lange überfällige Anerkennungen an Schauspieler vergeben wurden, dominiert im Comedy-Segment fast die komplette Vorjahresriege das Feld.

Die Nominierten im Bereich Drama

Wer sich das Feld der Nominierten Nebendarsteller im Bereich Drama in diesem Jahr ansieht, wird feststellen, dass sehr viele neue Nominierte darunter sind. Es zeigen sich in dieser Kategorie nur zwei "Wiederholungstäter", nämlich den aus "Mad Men" bekannten John Slattery, sowie Andre Braugher für "Men of Certain Age". Alle anderen in diesem Jahr nominierten Darsteller sind entweder zum ersten Mal überhaupt für einen Emmy nominiert, oder aber zum ersten Mal für diese Rolle in dieser Kategorie.

Slattery ist nun bereits zum vierten Mal hintereinander für seine Rolle des Roger Sterlings in der Serie "Mad Man" nominiert. Das ist gerade daher besonders erstaunlich, da die Serie im vierten Jahr läuft und Slattery so – ebenso wie sein Kollege Jon Hamm in der Hauptdarsteller-Kategorie - seither einen Stammplatz im Kreis der Nominierten hat. Vielleicht reicht es in diesem Jahr auch endlich für den wohl verdienten Emmy.

Andre Braugher, den "Dr. House"-Fans von seinem Gastauftritt in der Serie kennen könnten, der jedoch für seine Rolle in der bereits abgesetzten Serie "Men of a Certain Age" nominiert ist, ist ein alter Bekannter bei den Emmys, denn für die Serie "Homicide" konnte er den Preis bereits zuvor mit nach Hause nehmen. Josh Charles ist für seine Rolle in der CBS-Hitserie "Good Wife" nominert. Darin spielt der beliebte Fernseh- und Filmschauspieler den Anwalt Will Gardner, der in der gleichen Kanzlei arbeitet, wie Hauptcharakter Alicia Flockhart und eine gemeinsame Vergangenheit mit ihr hat. Ebenfalls für seine Rolle in "Good Wife" ist Alan Cumming nominiert, der im letzten Jahr noch als Gastdarsteller bedacht wurde und nun – mit der Beförderung in der TV-Serie - auch in der höheren Kategorie nominiert ist. Der erfolgreiche Schauspieler Cumming feiert mit seiner Rolle in der CBS-Serie den wohl bisher größten Publikumserfolg seiner Karriere. Ein Emmy wäre durchaus verdient und würde das bis dato erfolgreiche Jahr des Schauspielers nur noch verstärken.

Größe zeigt der Kleinwüchsige Peter Dinklage, der dem Publikum durch seine Rolle in "Nip/Tuck - Schönheit hat ihren Preis" und diversen Filmen bekannt sein dürfte. In der erfolgreichen Serienromanverfilmung "Game of Thrones" ist er in der Rolle des Tyrion Lannister zu sehen und damit der einzige Darsteller der Serie, der es mit seiner Darstellung zu einer Nominierung gebracht hat. Ein ebenfalls bekanntes Gesicht hat Walton Goggins, den die Kinozuschauer derzeit auch in "Cowboys & Aliens" auf der großen Leinwand bewundern können. Für seine Rolle des Boyd Crowder in der Serie "Justified" ist er zum ersten Mal für den Emmy nominiert,was lange überfällig war, nachdem er für "The Shield" jahrelang übergangen wurde.

Die Nominierungen in der Übersicht



Eva Klose - myFanbase

Die Nominierten im Bereich Comedy

Wer schon bei den Frauen ein Problem mit wenig Abwechslung in dieser Kategorie hatte, der wird bei den Herren nicht glücklicher sein. Es ist schon eine überraschungsarme Zusammenstellung geworden, die uns in der Kategorie der männlichen Nebendarsteller einer Comedy-Serie präsentiert wurde. Schon im letzten Jahr wurden drei Herren aus "Modern Family" nominiert und auch wenn man das leistungsmäßig für angemessen halten kann, finde ich solch eine einseitige Auswahl unglücklich. Da im letzten Jahr aber direkt Beschwerden auftauchten, warum man Ed O'Neill als einzigen Mann der Serie nicht nominierte, wollte man es dieses Jahr offenbar besser machen und nominierte gleich alle vier, offenbar sehr zum Leidwesen von Neil Patrick Harris, der als Einziger nicht wie im letzten Jahr dabei ist. Wie gesagt, "Modern Family" ist grandios und das komödiantische Talent aller vier Herren ist nominierungswürdig, doch meiner Meinung nach übersieht man hier wieder leichtfertig die Leistungen einiger anderer Schauspieler. Gerne würde ich auch mal Simon Helberg nominiert sehen, um "Community" macht man auch hier einen großen Bogen und andere Formate bleiben ebenfalls chancenlos.

So ergänzen also wieder Jon Cryer und Chris Colfer das Feld. Cryer ist einfach immer dabei, also musste man das wohl auch dieses Jahr machen, und Colfer war für mich auch gesetzt, nachdem er die wichtigste Storyline in der zweiten Staffel von "Glee" hatte und wieder überzeugte. Allerdings hätte ich ihn sogar eher in der Hauptdarstellerkategorie erwartet und nicht als Supporting Actor. Colfer kommt zudem als Golden Globe-Gewinner zur Verleihung, doch ob er deswegen als Favorit gelten kann, ist strittig. Immerhin sind die Emmys dann doch als etwas konservativer bekannt. Also ist vielleicht doch Jon Cryer dran oder weniger überraschend einer der Herrenriege aus "Modern Family". Hier dann aber jemanden zu bevorzugen, ist auch wieder schwierig. Lassen wir uns also überraschen.

Die Nominierungen in der Übersicht



Emil Groth - myFanbase

Die Nominierten im Bereich Miniserien und TV-Filme

Die Herrenriege in der Kategorie der Miniserien und TV-Filme weist im gewissen Mase eine höhere Variabilität auf, als die gleiche Kategorie bei den Frauen. Zwar ist "Mildred Pierce" wieder sehr präsent, mit zwei Nominierungen für die Herren Guy Pearce und Bryan F. O'Byrne, aber auch der Film "Too Big to Fail", der sich dem Zusammenbruch der Finanzmärkte widmet, kann mit zwei Nominierungen für Paul Giamatti und John Woods Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Damit ist die Kategorie aber auch weitestgehend in der Hand von HBO, denn beide Produktionen waren zwei der Aushängeschilder des Senders, der sich in diesem Bereich immer wieder die Award-Aufmerksamkeit sichert. Von Kritikern wird hier ein Sieg des Australiers Guy Pearce vorrausgesagt, aber auch Paul Giametti ist bei den Award-Juroren ein beliebter Mann und hat durchaus Chancen, die Trophäe mit nach Hause zu nehmen. Der fünfte im Bunde ist Tom Wilkinson, der in der Miniserie "The Kennedys" Joe Kennedy, Sr., den Vater des späteren Präsidenten John F. Kenendy darstellt. Das die im Vorfeld so umstrittene Produktion bei den Emmys überhaupt so viel Anerkennung fand, mit immerhin vier Nominierungen war doch eine kleine Überraschung, als die Nominierungen verkündet wurden. Nichtdestotrotz hat Wilkinson lediglich eine Außenseiterchance, den Preis auch wirklich mit nach Hause zu nehmen.

Die Nominierungen in der Übersicht:


Cindy Scholz - myFanbase

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