Emmys 2010 - Die Nominierten
Beste Hauptdarsteller: Comedy
Das Feld der männlichen Hauptdarsteller im Comedy-Bereich ist ein zweischneidiges Schwert. Die wiederholten Nominierungen von Alec Baldwin ("30 Rock") und Steve Carell ("The Office") sind sicherlich von allen unbestritten verdient, die gefühlte 1000. Nominierung von Tony Shalhoub als "Monk" schon weniger. Und bei aller Liebe zu "Glee", dass ausgerechnet Matthew Morrison seitens der Emmys, wie auch schon bei den Golden Globes, bedacht wurde, muss man nicht unbedingt verstehen. Die zweite Nominierung in Folge für Jim Parsons ("The Big Bang Theory") hingegen ist mehr als verdient. Und auch Larry David wurde erwartungsgemäß für seine Hauptrolle in "Curb Your Enthusiasm" nominiert. Morrisons und Shalhoubs Nominierungen wiegen besonders schwer, da es in diesem Feld mit Darstellern wie Joel McHale ("Community"), Jay Harrington ("Better off Ted") und Zachary Levi ("Chuck") eine breite Anzahl an verdienten Talenten gibt, die nur leider Jahr für Jahr übergangen werden. Vielleicht gibt es ja wenigstens im nächsten Jahr eine Chance für McHale oder Levi, wenn "Monk" endgültig in Rente ist.
Bei den Damen konnte es Lea Michele ihrem "Glee"-Kollegen nach machen und wurde als beste Hauptdarstellerin nominiert. Auch Tina Fey ("30 Rock"), Julia Louis-Dreyfus (zum letzten Mal für "The New Adventures of Old Christine") und Vorjahressiegerin Toni Collette ("United States of Tara") sind wieder nominiert, ebenso wie "Nurse Jackie" und "Die Sopranos"-Veteranin Edie Falco. Erfreulich ist das Aufrücken von Amy Poehler in diesen Kreis. Die "Saturday Night Live"-Komikerin hat zwar schon diverse Nominierungen für diese Auftritte verbuchen können, nun wurde sie aber für ihre Hauptrolle in "Parks and Recreation" und die enorme Steigerung, die die Serie in diesem Jahr vollzogen hat, bedacht. Viele haben auch mit einer Nominierung für Courtney Cox Arquette gerechnet, schließlich blieb die "Friends"-Darstellerin als einzige aus dem damaligen Ensemble unbeachtet von der Academy, aber anscheinend konnte sie auch mit ihrer neuen Serie "Cougar Town - 40 ist das neue 20" nicht genügend Fans unter den Emmy-Wählern finden. Dass die grandiose Leistung von Portia de Rossi in "Better off Ted" wahrgenommen werden würde, war von Anfang an reines Wunschdenken.
Beste Nebendarsteller: Comedy
Die Nebendarstellerkategorien werden vom "Modern Family"-Cast dominiert. Alle erwachsenen Darsteller haben sich hier geschlossen beworben und keiner als Hauptdarsteller, und alle bis auf Ed O'Neill wurden mit einer Nominierung bedacht. Man kann dabei so langsam an einen "Eine schrecklich nette Familie"-Fluch glauben, den ihn und seine damalige Partnerin Katey Sagal getroffen hat. Es sieht also so aus, dass drei der Nebendarstellerplätze durch Ty Burrell, Eric Stonestreet und Jesse Tyler Ferguson belegt sind. Da bleibt nur noch Platz für Everybody's Darling Neil Patrick Harris ("How I Met Your Mother"), Vorjahressieger Jon Cryer ("Two and a Half Men") und den verdienten weiteren Newcomer Chris Colfer ("Glee"). Diese Kategorie wird so klar dominiert von den beiden Hit-Comedys "Modern Family" und "Glee", dass Neil Patrick Harris vielleicht noch weiter auf seinen ersten Emmy warten muss. Allerdings sind seine Chancen in diesem Jahr dadurch erhöht, dass er auch für seinen Gastauftritt in #1.19 Dream On der Serie "Glee" nominiert wurde. Ebenso wie Jon Hamm, der für seinen Part in "30 Rock" mit einer zweiten Nominierung bedacht wurde. Auch Will Arnett erhielt eine Nominierung für "30 Rock" und der vielbeschäftigte Fred Willard für seinen Part in "Modern Family". Weiter nominiert als Gastdarsteller wurden Mike O'Malley ("Glee") und Eli Wallach ("Nurse Jackie").
Bei den Damen sieht es ähnlich aus, hier konnten sich Sofia Vergara und Julie Bowen aus der "Modern Family"-Riege ebenso durchsetzen, wie Jane Lynchs viel beachtete Darstellung der Sue Sylvester in "Glee". Des Weiteren wurden wieder einmal Jane Krakowski für "30 Rock" nominiert, sowie Kristen Wiig für "Saturday Night Life" und Holland Taylor für "Two and a Half Men". In diesem engen Feld ist es wie immer schade um die vielen Talente, die außen vor bleiben, wie Shooting-Star Alison Brie ("Community") und Busy Philipps ("Cougar Town - 40 ist das neue 20"), um nur einmal zwei davon zu nennen.
Bei den Gastauftritten in der Comedy-Kategorie konnten einige Schauspieler ihre zweite Nominierung einstreichen, so wurde Christine Baranski hier ebenso nominiert, wie Tina Fey für ihren "Saturday Night Live"-Auftritt, die von den Emmy-Wählern heißgeliebte Kristin Chenoweth für ihren in "Glee", Jane Lynch für "Two and a Half Men" und Betty White erwartungsgemäß für ihren durch eine Facebook-Kampagne initiierte und durch enormes Medienecho begleiteten Auftritt als "Saturday Night Live"-Gastgeberin. Auch Kathryn Joosten heimste eine Nominierung für "Desperate Housewives" ein.
Miniserien und TV-Filme
Als beste Miniserien wurden in diesem Jahr lediglich zwei Kandidaten nominiert, der klare Favorit "The Pacific" und "Return To Cranford", das auch eine Nominierung für Judi Dench vorweisen kann. Einige Branchenbeobachter hatten sich hier eine Würdigung der britischen BBC-Show "Torchwood: Kinder der Erde" erhofft, aber die Emmy-Academy beweist wieder einmal, dass sie nicht offen genug für das Science-Fiction-Genre ist. Bei den TV-Filmen wurden "Endgame", "Georgia O'Keeffe" und deren Hauptdarstellerin Joan Allen, sowie "Moonshot" nominiert. Das Politdrama "The Special Relationship" wurde sowohl als TV-Film als auch für die Hauptdarsteller Hope Davis, Michael Sheen und Dennis Quaid nominiert. "Temple Grandin" erhielt neben der Nominierung als TV-Film weitere für die Titelfigur von Claire Danes, sowie für Julia Ormond und Catherine O'Hara. "You Don't Know Jack" wurde ebenso wie Hauptdarsteller Al Pacino, und die Nebendarsteller Brenda Vaccaro und Susan Sarandon nominiert. Als Darsteller konnten des weiteren Ian McKellen ("The Prisoner"), Oscar-Gewinner Jeff Bridges ("A Dog's Year"), Maggie Smith ("Capturing Mary"), Michael Gambon ("Emma"), Patrick Stewart ("Hamlet") und Kathy Bates ("Alice") Nominierungen einheimsen.
Fazit
Im Großen und Ganzen kann man in diesem Jahr mit den Nominierungen zufrieden sein. Der Durchmarsch der neuen Comedy-Serien, der von vielen Seiten erwartet wurde, ist verdientermaßen eingetreten, auch wenn man sich von Seiten der Academy etwas mehr Liebe abseits der Quotenhits "Modern Family" und "Glee" gewünscht hätte, die die eindeutigen Gewinner des Tages sind. Auch "Friday Night Lights" kann sich dazu zählen, ebenso wie die finale Staffel von "Lost", die auch noch fürs Drehbuch und die Regie des Finales nominiert wurde. Die vielen Nominierungen für "Mad Men" sind schon ein wenig zur Gewohnheit geworden, nichtsdestotrotz wohlverdient. Auch "Breaking Bad" kann zufrieden sein, auch wenn wieder keiner der Darsteller über Bryan Cranston und Aaron Paul hinaus bedacht wurde. Auf der Verliererseite stehen allerdings das völlig übergangene "Sons of Anarchy", Timothy Olyphant, der für "Justified" eine Nominierung verdient hätte und Serien wie "Parks and Recreation", "Community" und "Cougar Town". Aber es sind eine Vielzahl neuer Namen unter den Nominierten vorzufinden. Da möchte man nicht zu viel über die Versäumnisse schimpfen, sondern sich über den frischen Wind freuen, der von den diesjährigen Nominierten ausgeht. Man darf also gespannt sein, wie viel davon dann auch bei den Gewinnern am 29. August zu spüren ist.
Cindy Scholz - myFanbase
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