Golden Globes 2010 - Die Nominierungen im Bereich Film
Am 17. Januar 2010 ist es in Beverly Hills wieder soweit: Die Golden Globes werden zum mittlerweile 67. Mal von der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) verliehen. Comedy-Superstar Ricky Gervais wird durch die Veranstaltung führen und ist damit der erste Moderator seit 1998, der dies macht.
Bester Film – Drama
Zum ersten Mal seit 2003 und der Auszeichnung für "Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs" ist wieder ein richtiger Blockbuster in der Kategorie für das beste Drama nominiert. Mit "Avatar – Aufbruch nach Pandora" findet sich in der Nominierungsliste ein Film wieder, mit einem monströsen Budget von 237 Millionen US-Dollar ausgestattet, der mittlerweile mehr als eine Milliarde US-Dollar eingespielt hat. Er ist damit der Film mit dem vierthöchsten Einspielergebnis überhaupt, und es ist noch kein Ende erkennbar. Wahrscheinlich wird er noch zwei Filme vor ihm überholen und damit der erfolgreichste Film nach "Titanic". James Cameron würde damit das Kunststück vollbringen, mal so eben die zwei erfolgreichsten Filme aller Zeiten gedreht zu haben. Und da auch die Kritiker die bombastische Zukunftsvision äußerst wohlgesonnen aufgenommen haben, ist die Nominierung in der Königsdisziplin keine große Überraschung.
Doch auch die anderen Nominierten können sich sehen lassen. Vor allem dem Kriegsdrama "Tödliches Kommando – The Hurt Locker", das die Arbeit der Kompanie Bravo des Kampfmittelräumkommandos der United States Army im Irak 2004 zeigt, von Camerons Ex-Frau Kathryn Bigelow inszeniert, werden beste Chancen eingeräumt, nachdem er bereits im Vorfeld der Golden Globes mit zahlreichen angesehenen Awards ausgezeichnet wurde.
"Inglourious Basterds", die etwas eigenwillige Neuinterpretation Nazideutschlands von Enfant Terrible Quentin Tarantino über ein jüdisches Spezialkommando ist neben Hollywood-Superstar Brad Pitt auch mit zahlreichen deutschen Schauspielern gespickt. Das ist der erste Film Tarantinos nach "Kill Bill: Vol. 2", der eine Nominierung für einen Golden Globe erhält.
Weiterhin nominiert sind zwei Buchadaptionen, "Precious: Based on the Novel 'Push' by Sapphire", das den Namen der Vorlage bereits im vollständigen Filmtitel trägt, sowie "Up in the Air", die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Walter Kirn. "Precious: Based on the Novel 'Push' by Sapphire", die herzzerreißende Geschichte über das übergewichtige schwarze Mädchen Claireece "Precious" Jones, das weder lesen noch schreiben kann und gemeinsam mit ihrer dysfunktionalen Familie zusammenlebt, wo sie täglich physischen und psychischen Misshandlungen unterworfen ist und bereits zweimal von ihrem Vater geschwängert wurde, kann insbesondere durch zwei starke Darstellerinnen punkten, die ebenso wie der Film für den Gewinn eines Golden Globes in Frage kommen.
"Up in the Air", die charmante Tragikkomödie von Jason Reitman, seines Zeichens Regisseur des mit einem Oscar ausgezeichneten Film "Juno", findet sich diesmal in der Drama-Kategorie wieder, da sie vor allem in der zweiten Hälfte ernstere Töne findet als Reitmans Vorgängerfilme. Neben dem Golden Globe für das beste Drama ist das Machwerk um einen Mittdreißiger ohne Privatleben, der jeglicher Verpflichtung (besonders in Beziehungsfragen) aus dem Weg geht (dargestellt von George Clooney), auch in fünf weiteren Kategorien nominiert und damit der Film mit den meisten Nominierungen dieses Jahr.
Bester Film – Komödie oder Musical
In der Kategorie "Bester Film – Komödie oder Musical" sind vier Komödien und ein Musical zu finden. Das Musical "Nine" setzt dabei vor allem auf die Macht eines äußerst namhaften Casts, sind doch in der Filmadaption des gleichnamigen Musicals aus dem Jahre 1982 mit Daniel Day-Lewis, Marion Cotillard, Penélope Cruz, Nicole Kidman, Judi Dench, Kate Hudson und Sophia Loren sage und schreibe sechs oscarprämierte Schauspieler mit von der Partie. Dennoch ist der Film bei den Kritikern nicht sonderlich gut weggekommen, weswegen davon ausgegangen werden kann, dass die ursprüngliche Favoritenrolle – immerhin ist das Musical in fünf Kategorien nominiert – mittlerweile nicht mehr aktuell ist.
Die Indie-Liebeskomödie "(500) Days of Summer" mit Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel in den Hauptrollen erzählt eine etwas andere Liebesgeschichte um einen Mann, der sich in eine Frau verliebt, die dessen Gefühle nicht erwidert. Die unkonventionelle Erzählweise und überzeugende Darsteller haben dem bisher eher unbekannten Regisseur Marc Webb und dessen Cast die Nominierung für die beste Komödie des Jahres eingebracht.
Gleich zwei Komödien mit Meryl Streep haben ihren Weg in die Nominierungsliste der Jury gefunden, "Wenn Liebe so einfach wäre" und "Julie & Julia". "Wenn Liebe so einfach wäre" kann dabei als klassische Beziehungskomödie bezeichnet werden, bei der sich eine eigentlich überzeugte Single-Frau wieder mit ihrem Ex-Mann einlässt und die ein Arsenal an Stars unter sich vereint, unter ihnen eben genannte Meryl Streep, Steve Martin sowie Alec Baldwin. "Julie & Julia" heißt der gelungene Versuch, eine Komödie über die Freude des Kochens in zwei unterschiedlichen Zeitebenen zu erzählen, zum einen das Jahr 1948, in dem sich ein paar Freundinnen zusammenschließen, um ein französisches Kochbuch für amerikanische Hausfrauen zu verfassen, zum anderen das Jahr 2002, wo eine unzufriedene Frau beginnt, alle 536 Rezepte eben jenes Kochbuchs innerhalb eines Jahres nachzukochen.
Der Überraschungshit des Jahres, der die Lachmuskeln am meisten strapazierte, ist "Hangover", eine Komödie über einen nicht ganz gelungenen Junggesellenabschied in Las Vegas und den damit verbundenen Trip von vier Freunden. Nicht nur, dass der ehemalige "Tru Calling" Hauptdarsteller Zach Galifianakis, der dem Film seinen Stempel aufdrücken konnte, sich mittlerweile vor Filmangeboten kaum noch retten kann, aufgrund des kommerziellen Erfolgs ist zudem sogar bereits das Sequel geplant.
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