Die besten Momente 2010/2011
#5.13 Always (Friday Night Lights)
Die letzte Szene einer Serie kann unglaublich prägend sein, da dieser Moment der letzte Eindruck ist, den die Serie beim Zuschauer hinterlässt und dieser Eindruck kann einem je nachdem die ganze Serie etwas verderben oder er kann einen zu Tränen rühren und in einem den Wunsch hervorrufen sofort einen "rerun" der Serie zu starten. Glücklicherweise löste die letzte Szene von "Friday Night Lights", sicherlich nicht nur bei mir, den zweiten Effekt aus und somit konnte eine unglaublich tolle Serie nach fünf Staffeln mit einem perfekten Ende zu einem Schluss kommen.
Friday Night Lights forever
Ein Ende einer Serie darf Handlungsstränge offen lassen, es darf traurig sein, es darf glücklich sein und es darf sogar etwas kitschig sein, aber es sollte vor allem eins sein: passend! Passend zu der Serie, welche den Zuschauern in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen ist. Es sollte passend zu den Charakteren sein und nicht versuchen deren Eigenschaften in letzter Sekunde noch irgendwie zu verändern. Es sollte passend zu den noch offenen Handlungssträngen sein, die es entweder zu beenden gilt oder deren Ende der Fantasie des Zuschauers überlassen wird. Die Autoren von "Friday Night Lights" haben meines Erachtens alle diese Dinge beachtet und haben es mit der letzten Szene endgültig geschafft, diese Serie für mich unvergesslich zu machen.
Die Serie hat sich von Anfang an um den Sport Football gedreht und auch wenn sich die Charaktere im Laufe der Zeit verändert haben, so ist die Serie ihrem Hauptthema immer treu geblieben und somit wäre es für mich enttäuschend gewesen, hätte man ein anderes Ende genommen als ein Footballspiel. Es bleibt aber die Frage, ob man ein Spiel nimmt bei dem die Mannschaft mit welcher die Zuschauer mitfiebern gewinnt oder ob diese verliert. Natürlich würde man in den meisten Fällen die erste Variante bevorzugen, denn wer will schon, dass die letzte Szene eine ist, bei der die geliebten Charakter anschließend mit Trauerminen durch die Gegend laufen. Doch "Friday Night Lights" ist keine Serie die von kitschigen Momenten lebt und die nicht auch einmal zeigen kann, dass es nicht immer ganz so schön und perfekt im Leben läuft und somit hätte ein kitschiges Ende mit einem Sieg und einer jubelnden Menge genauso wenig ins Bild gepasst, wie eine Mannschaft die von einer Niederlage gezeichnet ist.
Den Autoren war dieser Konflikt wohl bewusst und somit haben sie eine Art Mittelweg gewählt, der meiner Meinung nach perfekt gepasst hat. Sie haben dem Zuschauer das gegeben, was er sich gewünscht hat, nämlich ein Sieg der Lions, haben die kitschige Komponente dieses Siegs (jubelnde Menge, glückliche Gesichter, Menschen die sich in die Arme fallen) jedoch ausgeblendet in dem man mitten im Spiel, ja sogar mitten in einem Spielzug einen Zeitsprung eingebaut hat und die Hauptcharaktere an dem Punkt im Leben zeigt, an welchem sie acht Monate später stehen. Ein paar Sekunden lang bleibt beim Zuschauer sogar die Ungewissheit hängen, ob das Spiel nun gewonnen oder verloren wurde, bis man erleichtert aufatmen kann, als man den Siegesring an den Fingern der Spieler und der Trainer sieht.
Doch auch nach dem Zeitsprung wird darauf geachtet, dem Schluss zwar einen Touch eines "Happy-Ends" zu verleihen, diesen aber keinesfalls kitschig wirken zu lassen. So wird beispielsweise nicht aus jedem der High School Footballspieler ein Pro, nicht jedes Paar lebt glücklich und zufrieden zusammen und nicht jeder berufliche Traum geht in Erfüllung, genauso wie auch im realen Leben, in welchem schließlich auch nicht immer alles so verläuft wie man es sich wünscht.
Schließlich wird die Serie mit einer Sequenz von Eric und Tami auf einem Footballfeld abgeschlossen und vereint damit die zwei Punkte, welchen die Serie in den fünf Staffeln immer treu geblieben ist: Football und die Ehe der Taylors, die trotz so manchen Hürden, niemals ins Wanken geraten ist. Das Erlöschen der Lichter ganz zum Schluss symbolisiert nicht nur das Ende der Serie, sondern auch der Aufbruch zu einem neuen Weg den Tami und Eric einschlagen. Ein Weg in dem Football zwar immer noch eine große Rolle spielt, doch bei dem nun für einmal nicht mehr die Karriere von Eric im Mittelpunkt steht, sondern diejenige von Tami. Und so sehr sich mancher Fan auch wünscht, dass die Serie auch diesen Weg zeigt und ihm einige der geliebten Charaktere noch ein wenig erhalten bleiben, so wäre dies nicht mehr "Friday Night Lights" wie wir es kennen und wie wir es lieben und ich persönlich bin froh darüber, dass mit dieser perfekte Szene eine fast perfekte Serie ein absolut würdiges Ende gefunden hat.
Maria Schoch – myFanbase
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