Review: #4.20 Die Wiederkunft
So sehr ich mich auf diese Folge gefreut habe, so enttäuschend war sie im Endeffekt. Und dafür gibt es nicht einmal wirklich Gründe. Aber, um es auf den Punkt zu bringen: Gäbe es Castiel nicht, wüsste ich hier nicht einmal, was ich hier rezensieren sollte...
"Ich habe meine Lektion gelernt..."
Die Fans lieben Misha Collins. Ich bin da keine Ausnahme. Allerdings war mir bis jetzt nicht klar, dass es nicht nur der Schauspieler hinter Castiel ist, den ich so ins Herz geschlossen habe, sondern der Engel selbst. Natürlich fügt sich Misha Collins perfekt in den Cast ein und spielt jede Rolle, ob jetzt die des marmornen Schutzengengels, oder die des gebeutelten Familienvaters, überzeugend und gut, aber das weiß man ohnehin, weil man es ja sieht. Ich hatte aber in dieser Folge Angst um Cas und das war eine echte Überraschung. Es wäre nicht das Gleiche, wenn, zum Beispiel, ein anderer Engel mal mir nichts dir nichts Jimmys Körper übernehmen würde. Es wäre nicht das Gleiche, hätte Castiel die Engel verraten und Uriel ihn getötet, statt anders herum. Deans Schutzengel gehört zu dieser Staffel und dieser Serie und ich war ziemlich erleichtert, als er von Jimmys Tochter Besitz ergriffen hat und somit zurück war. Wobei, Hand aufs Herz, ich war noch glücklicher, als er wieder an dem Ort war, an dem er hingehört – Castiel ist Misha und daran lässt sich nicht mehr rütteln. Bleibt zu hoffen, dass wir es nicht irgendwann mit Ruby 2.0 UND Cas 2.0 zu tun bekommen.
Zurück zur Story: Castiel wurde, offensichtlich nicht kampflos, zurück in den Himmel geholt. Sam macht sich Sorgen. Dean macht sich Sorgen. Sogar Anna macht sich Sorgen. Letztere hat allen Grund dazu, weiß sie doch offensichtlich, dass den Engel jetzt Leid und Schmerz erwartet. Die Frage ist, wer hinter all dem steckt. Zachariah wäre naheliegend, immerhin ist er Castiels direkter Vorgesetzter und zudem scheint er mir nicht vollkommen aufrichtig zu sein. Aber egal, wer Castiel in den Himmel geholt hat, er hat ihn gebrochen. Der Engel selbst sagt, er habe seine Lektion gelernt und das kauft man ihm auch ab. Der Kosename Cas will gar nicht mehr so recht passen. Er ist wieder Castiel, distanzierter, als er es je war. Ich will gar nicht wissen, wie grausam der Himmel sein kann, aber ich nehme an, dass wir es noch herausfinden werden, ebenso wie das Geheimnis, das Castiel Dean so dringend anvertrauen wollte, bevor er verschwand.
Die Ruhe vor dem Sturm
Der absolut wichtigste Moment dieser Folge war wahrscheinlich der, in dem Dean herausfindet, dass Sam Dämonenblut trinkt, um sich zu stärken. Sammy selbst führt in der Zwischenzeit seine flüssige Droge schon im Flachmann herum und er scheint sichtlich unter dem Entzug zu leiden. Es drängt sich die Frage auf, welches Spiel Ruby spielt und die Antwort darauf liegt nahe. Ruby ist gleich Dämon ist gleich böse. Aber auch hier tappen wir – noch – im Dunkeln.
Was man aber mit Bestimmtheit sagen kann ist, dass Deans Reaktion auf Sams Geheimnis angsteinflößend war. Das Zusammenzucken, als Sam den Dämon hinter Dean austreiben will, spricht ebenso Bände, wie die Stille im Auto. Ich kann Sam verstehen, wenn ihm ein tobender, schreiender Bruder lieber ist, als ein schweigender Fremder. Dennoch – dass Dean und Bobby Sam eine Falle stellen, zeigt, dass sie ihn noch nicht ganz aufgegeben haben und das ist die Hauptsache. Und wieder heißt es warten, ob es für die Winchesters überhaupt noch einen Weg zurück gibt.
Jimmy
Die Idee war genial. Man lernt den Mann kennen, der von Castiel besessen ist. Und dessen Leben. Dessen Opfer. Alles in allem war die Geschichte aber dann zwar schauspielerisch von allen Beteiligten genial gelöst, die Folge selbst blieb allerdings Meilen hinter meiner Erwartung zurück. Im Grunde war von Anfang an absolut alles vorhersehbar, jeder Schritt jedes einzelnen Charakters. Wie oben gesagt überrascht nur Castiel durch seine Distanz am Ende der Folge und sorgt durch die Botschaft, die er zuerst nicht überbringen konnte und jetzt nicht mehr überbringen will, für ein wenig Spannung.
Fazit
Schauspielerisch war diese Folge perfekt von absolut allen Akteuren. Das reicht allerdings nicht, um aus einer Folge eine gute Folge zu machen. Castiel und sein Geheimnis und die Enthüllung Sams Geheimnis vor Dean sind am Ende die einzigen zwei Punkte, zu denen es überhaupt etwas zu sagen gibt. Der Rest verschwimmt in langweiliger Mittelmäßigkeit. Zu verzeihen, wenn es nicht allzu oft vorkommt, aber gerade in einer Staffel mit so vielen Tiefen am Anfang eklatant.
Eva K. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The RaptureErstausstrahlung (US): 30.04.2009
Erstausstrahlung (DE): 07.03.2011
Regie: Charles Beeson
Drehbuch: Jeremy Carver
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