Review: #2.17 Vorsicht, Habgier, Lust, Gerechtigkeit, Zorn
"Switched at Birth" macht es einem mit dieser Episode nicht gerade einfach. Alle Handlungsstränge sind zwar ganz in Ordnung, aber das war es auch schon. Es gibt nichts, das heraus sticht, es gibt nichts, das richtig begeistert und es passiert einfach nicht viel, mit dem man mitfiebern kann. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass die Entwicklungen nicht schlecht waren. Es hat einfach nur das Tempo gefehlt.
"I gotta get back to the motor pool. The problem is, I'm not getting out of bed as long as you're still in it."
Fangen wir mal mit Bay und Ty an. Nachdem die beiden miteinander geschlafen haben, ist es klar, dass sie Zeit miteinander verbringen möchten. Interessant ist, dass Bay diejenige ist, die nur noch mit Ty im Bett bleiben möchte. Ty ist derjenige, der mehr Wert auf die zwischenmenschliche Beziehung legt und deutlich macht, dass es außer Sex wichtigere Dinge gibt. So ist seine Entscheidung, Bay nach St. Louis zu fahren, nur zu befürworten. Dabei erfahren wir auch noch Details aus seinem Privatleben und lernen den Charakter ein wenig mehr kennen. Er konnte in dieser Folge auf jeden Fall punkten und man freut sich sehr auf seine weitere Entwicklung.
Bay hingegen wirkt von Anfang an etwas nervig. Zuerst möchte sie lieber Zeit mit Ty verbringen und dann konfrontiert sie Angelo auch noch mit ihrer Meinung. Es ist klar, dass sie nur das Beste für Baby Abby möchte, aber dem eigenen Vater zu sagen, dass er seine eigene Tochter vielleicht lieber doch nicht haben sollte, ist schon hart. Aber das ist nun einmal Bay. Sie kann den Mund nicht halten und spricht alles aus, was ihr in den Kopf kommt. Einerseits ist das bewundernswert, andererseits ist es manchmal einfach nervig. Hier war ich ganz klar auf Angelos Seite, da man sich sehr gut in ihn hineinversetzen kann. Er hat bereits die ersten Jahre von Daphne und Bay verloren und möchte diesen Fehler nicht noch einmal machen. Man sieht ihm seinen Schmerz an und dann kommt auch noch Bay und setzt eins oben drauf. Es ist schwer zu sagen, wie sich diese Storyline weiterentwickelt, weil man selbst zwischen den Stühlen steht. Einerseits wünscht man Angelo, dass er Abby bekommt, weil er dadurch eine Storyline mit Regina, als auch mit den Mädchen, haben könnte, andererseits wirkte das homosexuelle Pärchen wirklich sympathisch und die beiden haben sich gut um Abby gekümmert. Vielleicht bekommt Angelo ja seine Story, indem es Probleme zwischen ihm und Bay geben wird, aber das wird sich erst noch herausstellen müssen. Es bleibt nur zu hoffen, dass Bay nicht weiter so nervig bleibt. Das war in dieser Folge einfach zuviel des Guten.
"Congratulations. I did something this summer."
Daphne hingegen hat dieses Mal nicht so stark genervt wie die Folgen zuvor. Das muss einfach an Jace liegen, der mir persönlich immer sympathischer wird. Er bleibt weiterhin ein interessanter Charakter, da man das Gefühl bekommt, er verbirgt irgendwas. Einerseits ist er zwar der liebe, nette Typ von nebenan, andererseits betreibt er diesen Blog und möchte, dass das wahre Leben der Politiker ans Licht kommt. Vielleicht irre ich mich ja auch und es entwickelt sich nur eine tolle Beziehung zwischen Daphne und ihm. In dieser Folge hat man gemerkt, dass die beiden zusammen funktionieren können, wenn man sich nicht auf die Liebesbeziehung konzentriert, sondern viel mehr auf eine Storyline, in die beide involviert sind, ohne große Gefühle füreinander zu hegen. Das bedeutet aber auch, dass sie als Freunde derzeit besser funktionieren. Der Funke ist noch nicht da und man stellt sich die Frage, ob das noch kommen wird. Vielleicht erkennen die Autoren ja auch, dass die beiden als Freunde besser funktionieren und lassen den Liebesfaktor weckt? Derzeit wäre das sehr wünschenswert. Eine Liebesbeziehung kann bei Daphne nämlich nur im Chaos enden.
Der Handlungsstrang mit Senator Coto war in Ordnung, hat einen aber auch nicht vom Hocker gehauen. Zwar verdient Senator Coto, dass man ihm eins auswischt, doch das Mitfiebern in dieser Story fällt weg, da man weder zu Coto, noch Parker, eine Beziehung hat. Die beiden sind einfach nur Nebencharaktere, die man nicht kennt und die einem eigentlich egal sind. Was zwischen ihnen passiert ist, interessiert nicht wirklich und hat bisher auch noch nicht die Auswirkung auf die anderen Charaktere, die es haben sollte. Sei es vom Interesse her, oder der Spannung. Das ist eine Storyline, die bisher ins Nichts führt und bei der es einem egal ist, wohin sie letztendlich führen wird.
"There's nothing going on between me and Simone."
Wohin die Beziehung zwischen Toby und Nikki führen soll, ist nach dieser Folge jedoch klar. Es wird sicherlich keine Hochzeit geben, dafür hat man uns bereits zu viele Andeutungen gegeben. Zum einen steht die Musik mittlerweile zwischen den beiden, dann wäre da noch die Religion, unterschiedliche Ansichten, was die Hochzeit angeht und Tobys plötzliches Bedürfnis, doch noch zu studieren. Hinzu kommt in dieser Folge auch noch Simone, ausgerechnet die Ex-Freundin, die Toby damals betrogen hat. Es kann kein Zufall sein, dass sie gerade jetzt auftaucht, wo Toby an allem zweifelt. Simones Rückkehr hat keine Begeisterung ausgelöst, weil jetzt auch noch Eifersucht in diese Beziehung gebracht wird. Irgendwie sagen die Entwicklungen, dass es zwischen Toby und Nikki einfach nicht klappen soll und so stellt sich die Frage, ob man uns das überhaupt antun soll. Außerdem fragt man sich natürlich, ob Simone wieder dauerhaft zurückkehrt, oder gleich wieder verschwindet. Bei "Switched at Birth" weiß man das mit den Gastdarstellern nie genau und so bleibt zu hoffen, dass Toby hier wieder mehr in der Vordergrund rückt und sich auf sich konzentriert. Seine Storyline wird nämlich von Folge zu Folge anstrengender und man wartet nur noch auf die Trennung von Nikki und ihm. Immerhin hat man Toby wieder singen hören und sein Auftritt in der kleinen Bar war ein kleiner Lichtblick in diesem Handlungsstrang.
"I love Emmett. And I weigh what's best for him in everything I do. But... I don't let him make decisions for me.
In einer kleinen Nebenhandlung war auch endlich wieder Emmett zu sehen, doch sein Auftritt war eigentlich kaum der Rede wert. Viel mehr hat man Melodys Frust, keinen Mann zu finden, betont. Am Ende konfrontiert sie dann noch Emmetts Vater Cameron, der weiterhin versucht, die Beziehung zu seinem Sohn aufrecht zu erhalten. Auch das gelingt ihm nicht und so scheint es, als ob bei Familie Bledsoe die Luft raus ist. Hier passiert leider nicht wirklich viel und man verliert langsam das komplette Interesse an diesen Charakteren, da man nichts mehr zum mitfiebern hat. Es wird dringend Zeit, dass Emmett und Bay wieder zueinander finden, denn so bekommt man Emmett wenigstens zu Gesicht und kann sich wieder auf etwas freuen. Diese Nebenhandlungen kosten am Ende nur Nerven und man wünscht sich, dass schnell zum nächsten Thema gewechselt wird. Die Hoffnung ist jedoch groß, dass die Autoren das auch erkennen und uns wieder eine Story bieten, die wirklich fesselt. Das gilt jedoch nicht nur für Emmett, sondern auch für die gesamte Serie. Denn "nur in Ordnung" reicht dann auf die Dauer auch nicht mehr aus.
Fazit
Es gab leider keinen einzigen Handlungsstrang, der wirklich mitreißend war. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Folge nicht schlecht war. Das war Mittelmaß und zeigt, dass deutlich mehr passieren kann. Doch so kurz vor Staffelende ist die Hoffnung groß, dass die Macher nochmal richtig Gas geben.
Alex Olejnik - myFanbase
Die Serie "Switched at Birth" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Prudence, Avarice, Lust, Justice, AngerErstausstrahlung (US): 22.07.2013
Erstausstrahlung (DE): 03.11.2014
Regie: Lea Thompson
Drehbuch: Terrence Coli &c Becky Hartman Edwards
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