Bewertung

Review: #2.18 Wenn die Schatten sich vertiefen

In dieser "Switched at Birth"-Folge wurden die Handlungsstränge von letzter Woche weitergeführt und spitzten sich teilweise zu, sodass mal wieder etwas mehr Spannung aufkam, als in den letzten Wochen. So richtig gefesselt war ich allerdings wieder nicht.

"We can pretend like nothing has changed." - "I can't do that." - "Why not?" - "Because I love you."

Kaum haben Bay und Ty wieder zueinander gefunden, schon winkt die nächste Trennung. Es stellt sich in dieser Folge nämlich heraus, dass Ty wieder an die Front geschickt werden soll. Dies führt dazu, dass dieser reizbar ist und verständlicherweise etwas nervöser auf eine mögliche Bedrohung seiner Beziehung zu Bay durch Emmett reagiert. Es gefällt mir gut, dass die Autoren es geschafft haben, hier ein Liebesdreieck zu schaffen, bei dem man tatsächlich nicht so ganz weiß, wem man das Happy End nun gönnt. Ich selbst war immer ein großer Fan von Bay und Emmett als Liebespaar und bin immer noch der Meinung, dass die beiden eine unbestreitbare Chemie haben. Das hat man sehr deutlich gesehen, als Bay die tolle Idee hatte, den Vergnügungspark "Maui" durch einen "Deaf Day" aus seiner Misere herauszuholen. Dieser Handlungsstrang war schön anzusehen, weil man auch einige Schulkameraden der Carlton Schule wiedergesehen hat und die Stimmung im Allgemeinen eine gute war. Der Film "Dawn of the Deaf", der im Rahmen dieser Veranstaltung unfreiwilligerweise wieder auftauchte, erinnerte den Zuschauer dann an die tollen Zeiten von Bay und Emmett und man wünscht sich gleich, die zwei mögen doch endlich wieder zueinander finden. Doch auf der anderen Seite ist da Ty, der Bay wirklich gut behandelt und ihr nun auch seine Gefühle gesteht. Trotzdem stehen mit seiner bevorstehenden Abreise die Sterne für die beiden nicht ganz so gut und man ist wirklich gespannt, wie es hier weitergeht. Dass Bay Tys "I love you" nicht erwidert hat, halte ich persönlich auch nicht für ein ganz so gutes Zeichen, auch wenn auf so ein Geständnis ja nicht zwangsläufig eine Antwort erwartet wird bzw. nötig ist.

"That guy is like a one-man revolution."

Kommen wir mal zu dem Handlungsstrang, der mich momentan mit am stärksten begeistert und immer wieder eine Überraschung parat hält. Wer hätte schließlich gedacht, dass bei der ganzen Liebesgeschichte rund um Daphne und Jace auf einmal wieder Chef Jeff auftauchen würde? Ich war mehr als überrascht, ihn wiederzusehen und diese Wendung hat mir wirklich gut gefallen. Doch nicht nur: Als Jace seiner Verlobten hinter Daphnes Rücken erzählt, dass ihr Auserwählter während ihrer Abwesenheit mit einer seiner Angestellten – noch dazu einer Minderjährigen - angebandelt hat, bekommen wir die doch ganz schön krassen Ansichten von Jace zu sehen. Dieser hat sich offenbar darauf spezialisiert, Robin Hood zu spielen und sich in jede Ungerechtigkeit einzumischen. So möchte er auch einem unhöflichen Kerl, der Tauben gegenüber einen abfälligen Kommentar äußert, sein Geld aus der Tasche ziehen und ihn spenden lassen. Hier habe ich Daphnes Empörung nicht so ganz verstanden, wollte sie ihm doch Bargeld abknüpfen, das er im Gegensatz zur Rückerstattung des Geldes durch den Verlust der Kreditkarte, nie wiedergesehen hätte. Wahrscheinlich werden hier nicht ganz so viele Leute meiner Meinung sein, aber mir gefällt Jace wirklich gut. Natürlich ist sein System der Selbstjustiz auf Dauer diplomatisch und er kann sich nicht einfach herausnehmen, zu entscheiden, wem welche Strafe zusteht, trotzdem muss man seinen Mut anerkennen. Auch wenn seine Motive teilweise fragwürdig sind, er steht zu dem, was er tut. Deshalb fand ich seine Äußerung gegenüber Daphne, sie sei eigentlich genau wie er, würde aber immer bloß als das nette Mädchen rüberkommen wollen, durchaus angebracht. Auch wenn ich immer noch kein großer Fan der beiden als Liebespaar bin, so finde ich, dass Jace sehr frischen Wind in die Serie bringt und hoffe, dass er uns noch ein Weilchen erhalten bleibt. Denn man ist immer wieder gespannt, welchen Skandal er als nächste aufdeckt und was uns rund um ihn in der nächsten Woche erwartet - also bitte weiter so!

"In my experience, most secrets come out eventually. And, if she has to find out from someone, wouldn't it be best coming from you?"

Dieser Satz trifft wahrscheinlich auf mehr als einen Handlungsstrang in mehr als einer Fernsehserie zu, hier geht es in diesem Fall um Toby, Nikki und ihren Vater, dessen Mörder in der letzten Woche aufgespürt wurde. Wie sich in dieser Folge herausstellt, war Nikkis Vater allerdings nicht nur ein armes Opfer, sondern gleichzeitig ein Drogendealer, der deshalb ums Leben gekommen ist. Hier gerät Toby wirklich in eine ungemütliche Lage, denn es war abzusehen, dass Nikki nicht gerade froh über diese Wahrheit sein würde. Umso löblicher fand ich es von Toby, dass er sich dazu entschloss, ihr die Wahrheit trotzdem zu erzählen, auch wenn sie ihm wenig überraschend kein Wort glaubte. Mehr noch, sie unterstellte ihm Verrat und war über die Tatsache empört, dass Toby dem Mörder ihres Vaters Glauben schenkte. Natürlich kann man einem Mörder nicht alles glauben, aber rein storytechnisch fürchte ich, dass er in diesem Falle die Wahrheit gesagt hat und Nikkis Vater tatsächlich ein Drogenhändler war. Die Arme. Und der arme Toby. Denn die Sterne stehen wirklich nicht gut für die beiden und dass die Hochzeit nicht stattfinden wird, ist mittlerweile schon relativ klar. Auch dass in der letzten Woche Simone wieder aufgetaucht ist, war mit Sicherheit kein Zufall. Und auch die Tatsache, dass Toby sich jetzt immer mehr fürs College interessiert und er durch seinen Großvater nun wieder bessere Chancen hat, auf der Warteliste nach vorne zu rutschen, unterstützt all dies noch einmal. Man wartet eigentlich nur noch auf den großen Knall und die große Trennung. Schade irgendwie.

"You both hold so tightly to your anger. I wish you would just let it got. Both of you. Before it's too late."

Jaja, Tobys Großvater, Johns Vater, den gibt es tatsächlich noch. Und es ist Kathryn, die diese Beziehung wieder aus der Versenkung holt und das finde ich sehr gut von ihr. Denn durch Johns Herzinfarkt hat man wirklich gesehen, dass es schnell zu spät dafür sein kann, sich auszusprechen und dass man das manchmal lieber früher als später tun sollte. Ob das Problem zwischen John und seinem Vater mit einem Essen aus der Welt geschaffen werden kann, ist natürlich die Frage, aber es war schon einmal ein guter Anfang. Schöner Handlungsstrang, der allerdings hoffentlich noch ein wenig mehr Pepp bekommen wird, sollte er fortgeführt werden.

"I just need one win."

Kommen wir zum Abschluss noch zu einem Handlungsstrang, der sehr kurz war und mich persönlich in dieser Woche am meisten gerührt hat: Dem von Travis und seinem Pech bei den Frauen. Anfangs war mir Travis nicht sonderlich sympathisch und ich hätte nie gedacht, dass er mir mal so ans Herz wachsen und mich so rühren würde.

Wir haben in den letzten Wochen schon ein bisschen mehr über Travis und seinen mangelnden Erfolg bei Frauen erfahren, doch in dieser Folge sehen wir noch deutlicher, wie sehr er darunter leidet. Umso positiver überrascht war ich von der Wendung, ihn und Mary Beth zusammen zu tun. Denn Mary Beth ist auch ein sehr liebenswürdiges und sympathisches Mädchen und sowohl ihr, als auch Travis, gönnt man mal eine schöne Liebesgeschichte. Außerdem ist es natürlich sehr interessant, zu sehen, wie die beiden die Kommunikationsschwierigkeiten überbrücken, denn die Zeichensprache beherrscht Mary Beth ja bisher noch nicht sonderlich gut. Übrigens ging mir auch das Herz auf, als Travis auf einmal sprach und Mary Beth geradezu anflehte, einen Gewinn zu brauchen. Ganz großes Kino, wirklich!

Fazit

Insgesamt konnte diese Folge viel mehr überzeugen als die der letzten Wochen und so freut man sich wieder mehr auf die nächsten "Switched at Birth"-Episoden. Besonders Charaktere, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so überzeugen konnten, wie Travis und Jace, begeistern mich immer mehr und ich bin gespannt, wie es dahingehend weitergeht.

Klara G. - myFanbase

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