Bewertung

Review: #3.12 Liebe zwischen den Ruinen

Es war eine lange Pause seit dem Frühlingsfinale und nach einigen spannenden Momenten und vor allem natürlich dem großen Cliffhanger mit Bay und Emmett war man unglaublich neugierig, wie diese Fäden nun weitergespannt würden. Man wurde nicht enttäuscht und erlebte eine unterhaltsame und spannende Folge.

"It doesn't matter if I'm into him. We're together. And I cheated on him. Emmett, I did the one thing I swore I would never do. You of all people should understand how crappy I fell right now."

Zunächst einmal muss Bay sich damit auseinander setzen, dass sie nicht nur mit Emmett geschlafen hat, während sie einen Freund hatte, sondern dabei auch noch die Verhütung außer Acht gelassen hat. Als würde es rund um diesen Handlungsstrang nicht schon genug Drama geben. Dieses Detail hätte für mich persönlich nicht sein müssen und ich frage mich auch, was der Sinn daran gewesen ist – außer vielleicht der erzieherische Aspekt für die Zuschauer. Am besten hat mir hierbei gefallen, wie schön Bay mittlerweile mit Daphne interagiert – sie bittet sie nicht nur um Hilfe, sondern ist auch ihre erste Ansprechperson diesbezüglich. Das brachte uns einige sehr schöne Szenen ein.

Da John und Kathryn am Ende der Folge auch noch über dieses kleine Fiasko Kenntnis erlangen, wird diesbezüglich wohl auch noch nicht das letzte Wort gesprochen sein. Schade eigentlich. Doch noch wurde die fehlende Verhütung eher als Nebenaspekt behandelt, viel essentieller war natürlich das Liebesdreieck zwischen Bay, Emmett und Tank. Denn Bay gesteht sich in dieser Folge endlich ein, dass sie in Tank eigentlich nie so richtig verliebt war und eben doch Emmett liebt. Gut, das hat man nun wirklich kommen sehen und mir persönlich tut Tank immer noch sehr Leid, vor allem, weil ich immer noch der Meinung bin, dass er in seiner Rolle etwas missbraucht wurde, um Emmett und Bay wieder zueinander finden zu lassen. Doch interessant war die Tatsache, dass Bay ihm genau das antut, was Emmett ihr damals angetan hat, allemal. Man kann sich nur ungefähr vorstellen, wie grausam sich Bay dabei gefühlt hat. Sie möchte ihr Gewissen bereinigen und das Ganze wieder in Ordnung bringen, in dem sie mit Tank Schluss macht. Doch so einfach ist das nicht angesichts der flammenden Rede, die er in dem Moment über die Beziehung der beiden hält, klassischer Fall von schlechtem Timing. Da bringt Bay verständlicherweise die Trennung nicht übers Herz und kurz wirkt es, als würde das Ganze möglicherweise tatsächlich in einer länger andauernden Dreiecksgeschichte münden, denn Bay macht einen Rückzieher.

"Yesterday I felt like the world was conspiring against us, like everything was just a mess. There is so much that could drive us apart, but I'm not gonna let it. You are the one who I always come back to."

Doch am Ende sieht es schwer danach aus, dass dieser Rückzieher wirklich nur vorübergehender Natur ist, denn Bay legt Emmett gegenüber alle Karten offen auf den Tisch. Die Szenen zwischen den beiden waren in dieser Folge allesamt sehr emotional und es war schön zu sehen, dass Bay Emmett gegenüber immer ehrlich war. Wunderschön war es natürlich, dass Bay Emmett nun ihre bedingungslose Liebe gesteht und ihm verspricht, sich für diese einzusetzen, komme, was wolle. Ich hoffe sehr, dass das auch so gemeint ist, denn damit versprechen die Autoren ja auch irgendwie dem Zuschauer, von Bay und Emmett zumindest mal in der nächsten Zeit das Drama ein wenig fernzuhalten. Oder zumindest die beiden mal eine Weile friedlich zusammen sein zu lassen.

"We have to turn him in. So that kids can hear about it and know it's a crime." - "So I get to be humiliated to teach everyone a lesson about cyberbullying?" - "I know this is tough. But you know it’s the right thing to do."

Und diese Unterstützung kann Emmett momentan auch sehr gebrauchen, denn er steckt wegen Matthew noch immer in starken Schwierigkeiten. Offenbar hat er sich da mit dem Falschen angelegt, denn Matthew lässt sich nicht so leicht einschüchtern. Bei den ausgedruckten Nachrichten von Emmett und "Mandy" musste ich schon ganz schön schwer schlucken und Emmett tat einem in dem Moment einfach nur unglaublich Leid. Doch irgendwie war es abzusehen, dass es nicht so leicht sein würde, Matthew einfach bei der Schulleitung zu verpfeifen und schon wäre das Problem gelöst. Bei solchen Tyrannen wie Matthew (wobei man ja auch einmal anmerken muss, dass er ja eigentlich zunächst nur die Intention hatte, sich für seine Schule einzusetzen und dabei völlig auf die schiefe Bahn geraten ist) hilft es ungerechterweise oft nichts, zu den Erwachsenen zu gehen. Es ist schade, dass eine Fernsehserie die Botschaft vermittelt, man könne gegen Mobbing nicht so leicht etwas ausrichten, gleichzeitig entspricht es aber eben auch der Wahrheit. Außerdem hoffe ich sehr, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, denn langfristig wird Matthew sicher das Handwerk gelegt. Zunächst ist er allerdings aufgrund eines mysteriösen Fotos in der stärkeren Position. Da gehen natürlich sofort die Spekulationen los, was es mit diesem Foto auf sich hat. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie war meine erste Eingebung, auf dem Foto sei gar nicht Emmett, sondern Melody in irgendeiner prekären Situation zu sehen. Aber wahrscheinlich habe ich dafür zu viel Fantasie. Apropos Melody: Die setzte sich in dieser Folge einfach nur großartig für ihren Sohn ein. Als sie Matthew anpackte und gegen die Schließfächer schubste, musste ich zwar schwer schlucken, hätte aber am liebsten lautstark applaudiert. Das ist mal eine Mutter mit Einsatz! Es war aber auch klar, dass das keine guten Folgen haben würde und so ist Melody jetzt auch noch vom Dienst suspendiert. Ich bin wirklich gespannt, was es mit diesem Foto auf sich hat und wie diesem unangenehmen Matthew letzten Endes das Handwerk gelegt wird.

"People there are mad at you. Really mad." - "So I should run away? Is that what I taught you? To run and hide? Nothing is gonna happen to me. I promise."

Nachdem Regina und Daphne im Frühlingsfinale ein großer Schrecken eingejagt wurde, geht der Krimi rund um das Bauprojekt in dieser Folge mehr als spannend weiter. So verständlich es von Regina war, zu kündigen, so sehr habe ich mich gefreut, dass sie es sich in dieser Folge anders überlegt hat. Und wer hat da eine große Rolle gespielt? So schwer man es auch glauben mag, es waren tatsächlich John und Kathryn. Überraschenderweise sind die beiden, als sie erfahren, dass Regina ihnen den Anschlag auf sie verschwiegen hat, nämlich nicht sauer – was zwar typisch für die beiden gewesen wäre, mich aber zum Augenrollen gebracht hätte - , sondern machen sich Sorgen und reden ihr dann gut zu, stark zu sein, nicht aufzugeben und sich für ihr Projekt weiterhin einzusetzen. Natürlich ist das nicht ganz ungefährlich, ich persönlich finde es trotzdem großartig, vor allem, weil mir auch Wes nicht so unsympathisch ist, wie er einem vielleicht sein könnte. Die Szene zwischen ihm und Regina war sehr authentisch und die beiden haben einfach eine gute Chemie miteinander. Trotzdem bewegt sich Regina natürlich auf unglaublich dünnem Eis und das macht besonders Daphne Sorgen, die alles tut, um ihr zu helfen.

Der kleine Ausflug von Bay und Daphne in die Bar mit den zwielichtigen Gestalten aus Daphnes früherem Wohnviertel war zunächst eine unglaublich unterhaltsame Abwechslung der angespannten Stimmung,die sonst so in der Folge herrschte. Es hat großen Spaß gemacht, Daphne und Bay dabei zuzusehen, wie sie auf völlig unterschiedliche Art und Weise versuchen, die Jungs zu überlisten. Die Szenen zwischen den beiden waren für mich sowieso das kleine Highlight dieser Folge. Nach den lustigen Momenten wird diese Szenerie allerdings auch dramatisch und mehr als emotional, als Daphne Nacho konfrontiert. Dabei hören wir das erste Mal eine direkt Meinung eines Betroffenen aus dem Wohnviertel, die auch mehr als plausibel erscheint. Hierbei handelt es sich mal wieder um einen Konflikt, bei dem es nicht nur schwarz und weiß gibt und man beide Seiten verstehen kann. Es war auch interessant, mal die andere Seite hierzu zu hören. Trotzdem bin auch ich Daphnes Meinung und glaube, dass Reginas Projekt langfristig viel Gutes bewirken kann, weshalb ich auch so froh bin, dass sie sich entschlossen hat, es wieder aufzunehmen. Nachdem Daphne mit Nacho ausgehandelt hat, dass dieser sich von ihrer Mutter fern hält, und danach erfährt, dass diese allerdings DOCH wieder am Projekt arbeitet, ist sie zunächst mit ihrem Latein am Ende. Schließlich fällt ihr nur noch eine Lösung ein.

"I need you to learn how to sign."

Und diese Lösung heißt:

Angelo! Achja, ihn habe ich während der Serienpause wirklich nicht vermisst. Trotzdem hat er in dieser Folge durchweg eine gute Figur gemacht und es war schön, wie er für Daphne da war. Der absolute Höhepunkt war natürlich dann das Gespräch, bei dem Daphne ihn bittet, die Gebärdensprache zu lernen. Angelos Scham bei diesem Thema war mehr als angebracht und ich freue mich sehr, dass Daphne dies thematisiert hat. Er ist schließlich ihr Vater und sollte das nun wirklich versuchen. Wirklich hoch anrechnen kann man Angelo dann auf jeden Fall, dass er Daphnes Wünschen nachkommt und bei ihm und Regina einzieht und sich sofort bemüht, wichtige Zeichen der Gebärdensprache zu lernen. Wer weiß, vielleicht wird dieser Mann irgendwann sogar mal mir sympathisch.

Fazit

Die Folge war ein gelungener Einstieg in den zweiten Teil dieser Staffel und jeder einzelne Handlungsstrang ist für sich sehr interessant und spannend. Einzig der Charakter Tank wird mir persönlich zu sehr mit den Füßen getreten und manchmal fehlte es ein ganz bisschen an Tempo. Alles in allem aber sehr ansehnlich und ich freue mich auf die weitere Staffel.

Klara G. - myFanbase

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