Bewertung

Review: #4.09 Die Wahl der Spielerin

Im Gegensatz zu der Folge aus der letzten Woche konnte mich "Switched at Birth" in dieser Woche nicht so recht überzeugen. Die Charaktere, deren Handlungsstränge einen momentan am meisten faszinieren, bekamen kaum Screentime und man bekam den Eindruck, als sei diese Folge eher ein Lückenfüller gewesen, in dem noch einmal alle diejenigen, die in den letzten Wochen kaum vorkamen, mal wieder ein bisschen Drama abstauben konnten.

"I'm sorry you didn't get in and I'm even more sorry that I hooked up with a guy you're clearly obsessed with, but if you're looking for a catty and superficial girl I think you should try looking in the mirror."

Tja... Was soll man dazu sagen? "Unnötig, weil sinnlos" fällt mir hier nur dazu ein. Daphne auf die Idee zu bringen, sich für eine Verbindung bewerben zu wollen, war eine der verstörenderen Ideen, die "Switched at Birth" in der letzten Zeit gehabt hatte. Nicht dass ich mich jetzt großartig darüber aufgeregt hätte, dafür hat es mich nicht genug interessiert. Iris ist ja wirklich herzallerliebst und zu ihr passte diese Verbindungs-Geschichte auch. Doch Daphne... die passte da wirklich überhaupt nicht rein und das wurde auch ziemlich schnell klar. Doch sie schien zumindest einige Minuten lang Gefallen an der Idee zu finden und so begaben sie und Iris sich in den Bewerbungsdschungel der Schwesternschaften. Es gab natürlich auch hier einige ganz nette Szenen, aber alles in allem fragte man sich schon, was das Ganze sollte. Vor allem bei Daphnes Angebereien vor einem der Verbindungsmitglieder musste man sich wirklich in Grund und Boden schämen. Es war einfach schade, dass man Daphne bei so einem lahmen Handlungsstrang zusehen musste, wo doch ihre Universitätslaufbahn und auch die Geschichte mit Mingo wesentlich interessanter sind. Die Teile der Geschichte, die Mingo betrafen, waren wenigstens unterhaltsam, auch wenn es natürlich etwas schade ist, dass Daphne sich seinetwegen so zum Affen macht. Dafür hat sie in der Schlussszene immerhin Charakter bewiesen und ihm für ihre Freunde abgesagt.... Genau: Ihre Freunde, die sie ja durchaus hat und weshalb sie auch wirklich keine Verbindung nötig hat.

"You're the first person I ever fell in love with. The first person I ever thought about a future with. I lost my virginity to you. I learned a new language for you. I will always love you, but this relationship isn't right for me anymore."

Mary Beth und Travis haben sich in dieser Folge doch tatsächlich getrennt. Das würde mich als großen Fan der beiden sehr betroffen machen, hätten sie in den letzten Wochen mehr als 50 Sekunden Screentime miteinander gehabt. Von Anfang an waren die beiden ein großartiges Paar, das Charakter hatte und gänzlich zu überzeugen wusste. Doch die Trennung kam leider zu einem Zeitpunkt, an dem man das schon beinahe wieder vergessen hatte.

Davon abgesehen wirkte die plötzliche Distanz zwischen den beiden sehr forciert und die Trennung wirkte gehetzt. Besonders Travis’ Verhalten war wirklich komplett out of character. Seit wann verhält er sich wie der letzte Idiot? Seine große romantische Geste ließ mich dann endgültig vom Glauben abfallen. Ich persönlich hätte ja gedacht, dass die Geschichte mit dem Mädchen, das ihn angeblich gefahren hat, ein Trick war, um Mary-Beth zu verärgern und dass in Wirklichkeit eine Überraschung auf sie wartete. Aber nichts da. Spätestens da konnte man Mary-Beth wirklich verstehen. Alles in allem war diese Entwicklung natürlich nicht vollkommen unrealistisch und selbstverständlich war die Trennung trotzdem sehr traurig. Dennoch konnte sie mich anhand des übertrieben schnellen Tempos nicht begeistern, auch wenn mir Mary-Beth in ihrer Rolle als Starke und Vernünftige sehr gut gefiel. Auch Bay gegenüber, die in der ganzen Sache ein wenig genervt hat, da einfach viel zu offensichtlich war, dass sie stellvertretend für sich und Emmett so für diese Beziehung gekämpft hat, bewies Mary-Beth ihre Intelligenz und ihr Appell an Bay, das Ende ihrer Beziehung zu akzeptieren und sich stattdessen für ihre eigene einzusetzen, war reif und noch dazu mehr als angebracht.

"A love story about a deaf boy, who falls in love for the very first time with a hearing girl."

Tja, eben das ist die Beziehung, für die Bay kämpfen sollte. Doch Emmett ist momentan sehr mit sich und seiner Karriere beschäftigt, was man ihm zwar sehr gönnt, der ganzen Sache jedoch einen etwas bitteren Beigeschmack verleiht. Trotzdem war Emmetts Entwicklung in L.A. in dieser Woche die meiner Ansicht nach interessanteste Storyline. Nur Skye geht mir unglaublich auf die Nerven. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich auch an ihr stören würde, wenn sie sich nicht so an Emmett heranschmeißen würde, doch so ist sie zumindest sehr anstrengend, obwohl man nicht wirklich sagen kann, was einen objektiv an ihr stört. Ich bin eben ein Fan von Bay und Emmett und auch wenn es momentan alles andere als gut für die beiden aussieht, finde ich solche offensichtlichen Störfaktoren wie Skye einfach ärgerlich. Das kurze Telefongespräch zwischen Bay und Emmett war gleichzeitig eigenartig und traurig und auch sehr süß. Leider ist momentan eine gewisse Distanz zwischen ihnen und ich hoffe sehr, dass Bay das Ganze mit ihrer Hals-über-Kopf-Aktion noch retten kann. In L.A. wird sie jedenfalls eine große Überraschung erwarten, falls Emmett seine Liebesgeschichte tatsächlich in einen Film umsetzen kann. Es hat einen sehr gerührt, dass er die Geschichte der beiden als Film vorgeschlagen hat und ich würde dies unglaublich gerne umgesetzt sehen.

"Do you want to move in with me?" - "I have feelings for someone else"

Ach, der arme Toby. Für mich persönlich ist er ein bisschen die Lachnummer dieser Staffel. So sympathisch Lily anfangs war und so nett ihre Geschichte begann, so sehr ist sie bei mir mittlerweile in Ungnade gefallen. Doch Tobys Idee, sie um ihren Einzug zu bitten, setzte der Lächerlichkeit einfach die Krone auf. Die beiden kennen sich noch nicht besonders lange und auch wenn Lily für sich gesehen reif und erwachsen wirkt, ist jegliche Chemie zwischen den beiden nach den ersten paar Folgen, in denen sie zusammen waren, verflogen und die Beziehung wirkt alles andere als reif und ernsthaft. Das ist wirklich schade, weil man es Toby wirklich gönnen würde.

Was mir dafür gut gefallen hat, war Kathryns Rolle in der ganzen Geschichte. Es ist in Serien immer heikel, wenn sich Eltern in die Angelegenheiten ihrer Kinder einmischen und Kathryns Beobachtung hätte auch viel peinlicher ausgehen können. Sie hat allerdings wirklich vernünftig reagiert und Lily nur insoweit zur Rede gestellt, als es nötig und angemessen war. Nun ist nicht ganz klar, ob bzw. wann die Beziehung von Toby und Lily vorbei ist, denn das Gespräch der beiden blieb recht unklar. Vor allem weiß man auch nicht, was man Toby wünschen soll. Da könnte ja fast Nikki mal wieder vorbeischauen, denn so, wie Toby sich ohne sie entwickelt hat, hätte man sie gleich dabehalten können. Was insofern traurig ist, als dass mir seine Entwicklung MIT Nikki eigentlich auch nicht sonderlich gefallen hat.

Wirklich Potential hat immerhin das Musical, das er und Kathryn zusammen planen. Was vorrangig an der Mutter-Sohn-Kombination liegt, die mit den beiden wirklich gut funktioniert und sehr schöne Momente mit sich bringt. Hoffentlich bekommen wir davon in der nächsten Woche wieder mehr zu sehen.

Fazit

Ein wenig gelangweilt habe ich mich leider in dieser Folge schon. Es war natürlich traurig, dass Mary-Beth und Travis sich getrennt haben, doch leider war es viel zu lange her, dass man die beiden zusammen gesehen hat als dass man richtig traurig sein könnte. Und davon abgesehen gab es wenig, dass richtig begeistern konnte. Mich haben am meisten die letzten Minuten überzeugt, die zumindest darauf hingedeutet haben, dass es in der nächsten Woche interessant werden könnte. Davon abgesehen war dies aber eher eine spröde Folge ohne wirklichen Pep.

Klara G. - myFanbase

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