Review: #4.10 There Is My Heart
Jetzt, da es bald schon wieder mit der neuen Switched at Birth- Staffelhälfte weitergeht, wird es wohl endlich Zeit, sich auch dem Finale der vorigen Staffelhälfte zu widmen. Selbiges enthielt eine ganze Menge Drama, einige wichtige Entscheidungen und ein bisschen Geträller.
"I still don't really understand. Is it because of Tank? Or distance? Is it that girl? - "It's because he's weak. He's weak and a liar and he is not who I thought he was." - "I don't know what's been going on with him. But I do know that he’s gonna regret this."
Leider hatte es sich ja schon in der laufenden Staffel angedeutet und nun gab es für die Autoren offensichtlich keinen anderen Weg mehr: Die Beziehung von Bay und Emmett scheint nun wirklich vorbei zu sein. Für immer. Endgültig. Also vorerst. Da hält sich die Serie meiner Meinung nach durchaus noch beide Optionen offen. Doch mal von vorne: Bays Entschluss, Emmett in L.A. aufzusuchen, hatte nicht die gewünschte Wirkung. Schon bei ihrer Ankunft herrschte ein peinlich berührtes Gefühl, da Emmett sich so gar nicht zu freuen schien. Zusätzlich erschwerte die immer noch unsympathische Skye die ganze Situation und die Tatsache, dass Emmett gerade einen Film drehte, in dem der ihm sehr ähnliche Hauptcharakter seiner Freundin einen Seitensprung nicht verzeiht, machte die Sache auch nicht gerade leichter. Die Interaktionen zwischen Bay und Skye waren teils ganz amüsant, insgesamt aber mehr als unangenehm und bei den Szenen zwischen Bay und Emmett fühlte man sich schon beim Zusehen unglaublich unwohl.
So hoffte ich zwar die ganze Folge über, Bays wirklich rührende Bemühungen seien nicht erfolglos, sah das Ende aber auch schon unbarmherzig auf die beiden zukommen. Dass Bay den fertig geschriebenen Film "zufällig" bei Emmett im Zimmer fand, war wenig originell, aber ein annehmbares Mittel zum Zweck, um das überfällige Gespräch der beiden einzuleiten. Ich muss sagen, dass ich immer ein riesiger Verfechter der Beziehung von Emmett und Bay war, doch Emmett hat sich in meinen Augen doch auch verändert und die Art und Weise, wie er in dieser Folge mit Bay umging, führte dazu, dass ich ihr zum ersten Mal jemanden wünschte, der sie mehr zu schätzen weiß und eventuell sogar besser zu ihr passt. Natürlich kann man Emmett insofern verstehen, als dass der "möglicherweise war es eigentlich eine Art Vergewaltigung-Seitensprung" für ihn schwer zu verdauen war. Eine Trennung daraufhin hätte ich auch besser verstanden und insgesamt war die Tatsache, dass sie sich getrennt haben, meiner Meinung nach nicht das Problem an diesem Handlungsverlauf. Mein Problem war das sehr kalte und fast gefühllose Verhalten von Emmett, das so gar nicht zu ihm passte. Man versteht ja auch, dass er sein Collegeleben quasi uneingeschränkt genießen möchte. Doch wäre das an Bays Seite wirklich unmöglich? Und wenn ja, hätte er sich darum nicht früher Gedanken machen können? Natürlich führen das Zusammenleben und eine derartige Entscheidung von Bay zu einem gewissen Druck für die Beziehung. Doch prinzipiell kann man durchaus die Meinung vertreten, dass so etwas machbar ist, wenn man es wirklich möchte. Doch in dieser Folge wurde unmissverständlich klar, dass Emmett es eben nicht mehr wirklich möchte.
Das führte zu einer wirklich herzzerreißenden Trennung zwischen den beiden, bei der Bay schluchzend eine sicherlich oft durchlebte Verzweiflung zeigte angesichts der Tatsache, dass Emmett ihr irgendwann einmal ein "für immer und ewig" versprochen und es damals sicherlich auch so gemeint hatte. Sie war verletzt, dass er ihr so etwas gesagt und nicht eingehalten hatte. Die Diskussion der grundphilosophischen Frage, inwieweit Versprechungen "für immer" in unserer Gesellschaft zu leichtfertig gegeben und dann nicht eingehalten werden oder inwieweit es in Ordnung ist, dass sich sowohl Menschen als auch Situationen verändern können und deshalb Gefühle, bei denen man sich in dem Moment sicher ist, durchaus ausgesprochen werden können, würde jetzt hier den Rahmen sprengen, ist aber eine interessante, die sicherlich jeden auf die eine oder andere Art und Weise betrifft. Eine andere grundphilosophische Frage, nämlich die, ob es in Ordnung ist, wenn Künstler bei der Verarbeitung von Erlebnissen private Informationen öffentlich machen, wurde ebenfalls angeschnitten und ist meiner Meinung nach sehr interessant, wurde aber nicht wirklich thematisiert. Mich persönlich freut es aber immer, wenn eine Serie einen zum Nachdenken anregt und derartige Fragen aufwirft, die selten eine schwarz-weiße Antwort ermöglichen.
Doch zurück zum Thema: Bay und Emmett sind nun also – mal wieder – getrennt und langsam reißt auch bei mir der Geduldsfaden. Zunächst schien es, als sei es diesmal für immer (doch was ist in der Serienwelt schon für immer, wenn es so sehr zum Alltag gehört, totgeglaubte Charaktere wieder auftauchen zu lassen?), doch bei dem wirklich schönen und rührenden Gespräch zwischen Daphne und Bay schien es, als sei da noch ein Vorbehalt. Nun ja, wir werden sehen. Fürs erste finde ich es zumindest in Ordnung, dass man die beiden jetzt offenbar endgültig getrennt hat und bin auf die Auswirkungen dieser Trennung in der bevorstehenden Staffelhälfte durchaus gespannt.
"Your mum randomly sent you an article about a deaf girl?" - "She knows that ..." - "You talked to your mum about me?" - "It came up!"
Während das Drama rund und Bay und Emmett doch sehr die Folge dominierte, hatte auch Daphne eine Entscheidung zu treffen, die in einen Handlungsstrang eingebettet wurde, der sehr lahm anfing, dann aber noch richtig interessant wurde. Lahm unter anderem deshalb, weil ich mich von Anfang an fragte, warum Daphne diesen blöden Kurs nicht einfach wiederholen konnte bzw. diese Möglichkeit in Erwägung zog. Dafür gefielen mir aber die Interaktionen zwischen ihr und Josh wirklich gut, wobei ich es schade finde, dass man von diesem wirklich coolen Charakter nicht mehr gesehen hat. Die Storyline nahm dann an Fahrt auf, als Travis und Natalie in einen Autounfall gerieten und Daphne für Natalie im Krankenhaus dolmetschen musste. Erstens machte sie ihren Job wirklich gut und man merkte ihre Leidenschaft dahinter und zweitens zeigte es mal wieder eine der Problematiken auf, mit denen auch in einer ständig mit Diversität konfrontierten Gesellschaft nicht wirklich gut umgegangen wird. Während und nach der Krankenhausszene war ich absolut Team Daphne und hoffte, dass sie auf keinen Fall ihren Traum Ärztin zu werden aufgeben würde. Begeistert war ich nach dem schleppenden Start des Handlungsstranges dann auch, weil wir mehr von Mingo zu sehen bekamen, den ich als Charakter großartig finde. Er bringt Frische und Humor in die Serie und auch wenn es vorauszusehen war, dass der sonst so sprunghafte Womanizer sich natürlich ausgerechnet in Daphne verlieben würde, hoffe ich, dass wir noch viel mehr von ihm und Daphne sehen werden.
"I have to think about our future." - "I wanted to be part of that future." - "It's complicated."
Yeah, no kidding. Komplikationen über Komplikationen. Die arme Regina. Es war ja irgendwie klar, dass irgendwas an Eric und seiner angeblich toten Frau faul war. Doch bevor diese nicht allzu überraschende Bombe platzte, musste sich Regina erst einmal mit Erics und ihrer Beziehung im Allgemeinen auseinander setzen. Ich war auch mehr als überrascht, als er auf einmal mit der Idee ankam, das Café zu verkaufen und genau wie Regina enttäuschte mich diese Wendung. Auch die in Serien unglaublich beliebte Fremdschäm-Situation, in der nur eine der beiden Seiten mit dem "I love you" rausrückt, blieb uns hier nicht erspart, führte aber immerhin zu einer großartigen Interaktion zwischen Regina und John, die ich persönlich besonders vor dem Hintergrund ihrer vergangenen Differenzen immer gerne zusammen sehe.
Die ganze Folge über baute sich die Spannung im Bezug auf Regina und Eric immer mehr auf und gerade, als sie einen wirklich schönen Moment hatten und Eric sich Regina auf einmal ganz wunderbar als Teil der Familie vorstellen konnte, kam das ungemütliche Geheimnis ans Licht. Auch wenn diese Wendung ein wenig absehbar war, gefällt mir dieser Handlungsstrang gut und ich bin wirklich gespannt, wie damit weiter umgegangen wird.
"Your book is not silly. And this is a musical. She is wrong." - "So is Lily if she doesn't pick you." - "Well, two failed relationships in a row; I think it's pretty clear that there's something wrong with me."
Auch wenn es ab und zu nette Momente gab, war der Handlungsstrang rund um Kathryn, Toby und das Musical mit Abstand der schwächste Teil der Folge. Das finde ich besonders schade, weil ich der Meinung bin, dass die Idee so viel Potential hatte und ich die beiden sehr gerne in Interaktion erlebe. Doch der Charakter Toby hatte in dieser Staffel leider fast durchweg undankbare Storylines und auch seine Entwicklung lässt zu wünschen übrig. Dass sich Lily von ihm trennen würde, war abzusehen, auch wenn das Ganze eigentlich nicht hundertprozentig aufgelöst wurde. Gut fand ich hingegen, dass Kathryn ihrem Sohn dann die Leviten las, denn sein Verhalten war wirklich mehr als kindisch und ziemlich anstrengend. Der Auftritt der beiden war dann für mich das Highlight dieses Handlungsstranges, denn Lea Thompson und Lucas Grabeel sind auch gesanglich ein gutes Team. Als sich die angebliche Produzentin als falsche Produzentin herausstellte, fragte ich mich allerdings unweigerlich, was das Ganze sollte und dieser Abschluss war symbolisch für den gesamten Handlungsstrang, denn irgendwie passiert eigentlich einfach gar nichts. Schade, aber wer weiß, vielleicht hat man sich ja für die zweite Staffelhälfte etwas Ordentliches für die beiden überlegt.
Fazit
Es war ein sehr emotionales und durchaus gelungenes Finale der ersten Staffelhälfte. Lange dauert es ja jetzt nicht mehr, bis wir erfahren dürfen, wie es weitergeht und ich freue mich schon und bin mehr als gespannt!
Klara G. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: There Is My HeartErstausstrahlung (US): 10.03.2015
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Norman Buckley
Drehbuch: Lizzy Weiss & Bekah Brunstetter
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