Bewertung

Review: #1.07 Busenfreundinnen

In Bezug auf den Charakter Charmaine ist diese Episode sehr bedeutend. Wie wir wissen, hat sich Charmaine lange Zeit schlicht geweigert, Taras Persönlichkeitsstörung als eine ernsthafte psychische Erkrankung anzuerkennen. In Charmaines Augen waren die alternativen Persönlichkeiten im Grunde nur Rollen, die Tara aus eigenem Antrieb spielt. Immer, wenn sich in der Vergangenheit eine der Persönlichkeiten gezeigt hat, konnte Charmaine gar nicht schnell genug Reißaus nehmen, um diese "Spinnerei" ihrer Schwester nicht mitzuerleben.

Diesmal jedoch kann Charmaine nicht flüchten, denn nach ihrer Brustoperation braucht sie jemanden, der sich um sie kümmert. Dieser jemand sollte eigentlich Tara sein, doch stattdessen kommt Buck zum Vorschein und übernimmt die Aufgabe, Charmaine zu betreuen. Charmaines erste Reaktion ist herrlich unmissverständlich: Beim Anblick von Taras männlicher Persönlichkeit an ihrem Krankenbett erbricht sie sich, um dann einen Heulkrampf zu bekommen, während Buck die Krankenschwester betatscht. Man kann Charmaine durchaus verstehen. Frisch operiert und gerade aus der Narkose erwacht, fühlt sie sich von ihrer Schwester verspottet und im Stich gelassen. Auch wenn dies in Wahrheit nicht zutrifft, begreift man, dass sie so empfindet.

Durch ihre unfreiwillige Zweisamkeit mit Buck gewinnt Charmaine jedoch ganz neue Eindrücke. Sie erkennt, dass Buck nicht einfach eine Rolle ist, die Tara bewusst spielt, sondern eine eigenständige Persönlichkeit, über die Tara keine Kontrolle hat. Charmaine beginnt mit Buck über Tara zu sprechen, und später mit Tara über Buck. Somit macht sie den ersten Schritt, beide als unterschiedliche Individuen anzuerkennen. Ob nun ein grundlegender Umdenkungsprozess bei Charmaine einsetzt, muss sich freilich noch zeigen. Sie scheint noch relativ weit davon entfernt, sich wirklich mit den Hintergründen von Taras Krankheit auseinanderzusetzen. Immerhin hat sie auch noch genug mit sich und ihren Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen.

Max seinserseits ist nach der schockierenden Beobachtung, die er in der vorherigen Episode gemacht hat, entschlossener denn je, herauszufinden, was Taras psychische Störung ausgelöst hat. Er setzt sich mit Taras ehemaliger Zimmerkameradin aus der Schulzeit in Verbindung. Dies wäre nicht die Vorgehensweise, die ich wählen würde, denn nachdem Max gesehen hat, wie eine bisher unbekannte, animalische Persönlichkeit Taras auf deren schlafenden Vater uriniert hat, scheint es mir angebrachter, auch wirklich dort, bei Taras Eltern und besonders ihrem Vater, anzusetzen, aber wir werden sehen. Vorerst konzentriert sich Max darauf, herauszufinden, was es mit Tripp, dem Freund von Taras damaliger Zimmergenossin, mit dem es offenbar einen Vorfall gab, auf sich hat. Mein Hauptverdächtiger ist Tripp momentan nicht.

Marshall hofft weiter darauf, seinem Schwarm Jason näher zu kommen, doch echte Fortschritte werden nicht erzielt. Marshall bleibt bei der zurückhaltenden Taktik des Wartens und Beobachtens. Die Szenen in dieser Folge bringen daher nichts Neues für die Storyline, was dem Gesamteindruck der Episode etwas schadet.

Maret Hosemann - myFanbase

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