Bewertung

Review: #1.05 Die Erzählung

Foto: Colton Haynes, Teen Wolf - Copyright: Dewey Nicks/MTV
Colton Haynes, Teen Wolf
© Dewey Nicks/MTV

Es geht bergauf. Wer hätte es nach den zwei vergangenen Episoden gedacht? Doch mit #1.05 The Tell gelingt "Teen Wolf" wieder der Sprung zurück zu den guten Episoden. Die Folge besticht durch eine wirklich klassische Teenagergeschichte und Einblicke sowohl in die Welt von Kate als auch von Derek. Doch die wohl spannendsten und faszinierendsten Parts sind die Begegnungen mit Jackson. Und Stiles läuft auch wieder zu Hochform auf und wird zum Mittelpunkt. Einfach eine gelungene Episode.

Jackson und Lydia

Ich musste schon ein wenig schmunzeln, wie Jackson versucht, sich gegen Lydia durchzusetzen, nur um kläglich zu versagen. Nachdem Derek ihn ja während seiner Eisenhutvergiftung in der [vorherigen Episode]http://www.myfanbase.de/?mid=4848&eid=6828[/url] mit den Krallen im Nacken gekratzt hat, wird dieser Teil nun wirklich interessant. Es ist nun natürlich fraglich, was da genau passiert ist. Vor allem in Anbetracht dessen, dass der Werwolf in der Videothek ihn nicht angriff, nachdem er die Kratzspuren gesehen hat. Einziger Makel an der Szene ist, dass die Kratzer violett leuchten wie die Vergiftung durch die Eisenhutkugel bei Derek. Ob und wie das miteinander zusammen hängt, kann ich mir nicht erklären, aber es verspricht schon einiges an Spannung durch das Geheimnis dahinter. So stelle ich mir eine mysteriöse Geschichte vor.

Neben der Dramatik ist auch für Witz gesorgt, als Stiles Lydia besucht und diese mit Beruhigungstabletten so zugedröhnt ist, dass sich die Balken biegen. Hier wird die Stiles‘ Schwärmerei einmal wirklich deutlich gemacht und man bekommt sogar den Eindruck, dass es für den Jungen viel mehr ist als nur Schwärmerei. Er ist der einzige, der sich für Lydias Wohlbefinden interessiert. Stiles scheint sie mehr als nur zu mögen, das ist schon sehr schade, da Lydia selbst high nur auf Jackson zu stehen scheint. Aber trotzdem lohnen sich die Szenen, da sie einen relativ ernsten Blick auf Stiles werfen.

Der heimliche Held

In dieser Episode steht und fällt die Handlung mit Stiles. Er ist der Held im Hintergrund, der alle Geschichten miteinander verbindet. Ohne ihn wären Jackson und Lydia nur angegriffen und Derek nur von Kate gefoltert worden, während Allison und Scott die Schule schwänzten. Dass gerade der Umstand, dass Scott sein Handy ausgeschaltet hat, dazu führt, dass nicht alles rund läuft, ist ein weiteres Indiz für Stiles‘ Wichtigkeit in der Episode. Stiles ist es, der sich Sorgen um Jackson und Lydia macht, obwohl auch Derek und Scott bei dem Überfall zugegen waren. Doch Derek leistet sich lieber ein Intermezzo mit Kate, das allerdings auch ein Detail hervorbrachte. Man kann ihn wütend machen, wenn man die richtigen Knöpfe drückt und Kate ist eine absolut falsche Person. Sie scheint gegenüber Allison so nett, aber im Grunde legt sie sich die Regeln gerne so, wie sie sie gerne hätte. Das macht sie nicht sympathischer, was aber sicherlich auch nicht beabsichtigt ist. Also voll ins Schwarze getroffen.

Zurück zu Stiles. Ich habe Eindruck, dass er der einzige ist, der das gesamte Bild vor Augen hat, auch wenn ihm offensichtlich einige Informationen fehlen. Er hat immer irgendwo seine Finger mit im Spiel, was ihn unentbehrlich macht und den Fokus sehr auf ihn legt. Ob das im Folgenden so bleibt, ist abzuwarten. Ich persönlich finde das absolut nicht schlimm, denn für mich hat Stiles' Darsteller Dylan O'Brien die größte Ausstrahlung und ist somit absolut fähig, der feste Grund zu sein, auf dem die Story aufbaut. Das Highlight der Episode war letztlich aber die einzige Szene, in der Stiles zwar nicht zugegen, aber trotzdem Gesprächsinhalt war. Sein Vater, Sheriff Stilinski, ist beim Coach und dieser macht sich über Stiles' Namen lustig. Am Ende bleibt die Frage, wie Stiles denn nun wirklich heißt, was hier nicht geklärt wird. Viel Raum für Spekulationen.

Teenager sein

Ich habe einmal in meinem ganzen Leben Schule geschwänzt. Zwei Stunden an einem Donnerstag in der zwölften Klasse. Ich hatte Literatur, eigentlich eines meiner Lieblingsfächer. Aus persönlicher Erfahrung kann ich also sagen, dass ich Allisons Zögern sehr nachvollziehen kann. Ich finde es richtig niedlich, wie man uns Scott und Allison in dieser Episode näher bringt. Sie zeigen ein so typisches Teenagerverhalten, dass es herrlichst ist, den beiden zuzusehen. Dass am Ende der niedliche Fehltritt gleich zu einer Katastrophe mit den Eltern führt, ist ein noch viel besserer Schachzug der Autoren. Hier wird direkt mit Konsequenz gearbeitet, was die Beziehung und die Figuren unglaublich realistisch erscheinen lässt. Scott und Allison, sowie ihre Eltern, bekommen Profil in solch großem Ausmaß, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können. Sie werden zum zentralen Handlungspunkt und decken eine Menge ihrer Eigenschaften auf. Während Scott und Allison in der Tat recht unverantwortlich und kindisch handeln, wird ihr Teenagersein so richtig deutlich. Dazu kommen natürlich noch Scotts schlechte Noten und seine Unzuverlässigkeit, was ihn zu einem Teenager wie aus dem Lehrbuch macht. Die Argents verhalten sich genau so, wie man es erwarten würde, wenn man erfährt, dass der neue Freund ihrer Tochter sie zum Schwänzen animiert hat. Sie geben Scotts Mutter die Schuld. Eine wundervolle Szene, die leider viel zu früh unterbrochen wird. Ein Berglöwe taucht auf und Chris Argent erschießt ihn. Die große Frage im Raum ist nun: Woher kommt das Vieh? Der ist wohl kaum zur rechten Zeit am rechten Ort, um sich von Chris erschießen zu lassen.

Fazit

Insgesamt wirkt #1.05 The Tell sehr schlüssig und kann sowohl auf der Ebene der Charaktere, als auch auf der Ebene der Storyline überzeugen. Dabei sticht im Nachhinein vor allem Stiles hervor, der große Schritte im Zuge der Identifizierung des Alphas macht, auch wenn seine Storyline von der Teenager-Schwänz-Geschichte überlagert wird. Doch da man in dieser Storyline so viel über Scott und Allison sowie deren Eltern erfährt, ist das gar nicht schlimm. Die Episode ist von Anfang bis Ende sehr gelungen und es sind nur Kleinigkeiten, die nicht einmal Erwähnung verdienen, die die Episode nicht zu der großen Überfliegerfolge machen. Trotzdem ist es eine wirklich gute Episode, bei der man Spaß hat, "Teen Wolf" zu gucken.

Jamie Lisa Hebisch – myFanbase

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