Bewertung

Review: #8.20 Über Nacht im Fort

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es geht weiter mit kleinen Schritten in der Handlung, die ziemlich geschickt in die Storylines der Woche integriert werden und dadurch erst bei genauer Betrachtung eine größere Bedeutung erlangen.

"As far as you're concerned, I'm smiling."

Sheldon ist bitterlich enttäuscht, dass er bei einem Dinner mit wichtigen Physikern nicht dabei ist und lässt seine schlechte Laune bei der Date-Night an Amy aus, die wieder mal damit leben muss, dass Sheldon in erster Linie sich im Blickpunkt hat, was aber herrlich im Dialog deutlich gemacht wird. Amy schafft es dann auch mal wieder, Sheldons Laune zu steigern, indem sie sich auf ihn einlässt und seine Macken annimmt. Das Bauen einer Höhle hat dann was sehr niedliches, weil es kindisch und mit der Einrichtung tatsächlich romantisch ist. Ich hatte schon gehofft, dass es zu einem Kuss kommt, doch vielleicht ist die Entwicklung wirklich noch bedeutsamer. Amy will Punkt zehn die Date-Night beenden, doch Sheldon hat so viel Spaß, dass er es verlängern möchte, die bestehenden Regeln also ausnahmsweise aufweichen möchte. Das ist, wie Sheldon selbst sagt, ein riesiger Schritt. Allerdings ist der auch dringend notwendig, nachdem es ja zuletzt eher kaum voran ging und die Möglichkeit, gemeinsam auf dem Mars zu wohnen, also gemeinsam die Zukunft zu planen, zwar wichtig, aber nicht so überraschend war, weil dies ja auch eine Art Konstante für Sheldon darstellt, die er für sich benötigt. Hier hat er aber viel mehr mit seinen Grundüberzeugungen gebrochen. Amy muss zwar nach wie vor darauf warten, dass Sheldon auch mal körperlich wieder einen Schritt weiter geht. Da man aber auf der platonischen Ebene ja wieder einen Schritt weiter geht, erwarte ich da für das Staffelfinale noch was.

Kurz erwähnen will ich hier noch die wirklich witzigen Momente der Storyline. Sheldons vorbereitetes Foto war herrlich absurd, der Witz zu Schrödinger war super integriert, die Erzählungen von den Ausgrenzungen der beiden waren witzig und glaubwürdig und auch Amys wohl mehrfach deponierte Übernachtungskits konnten überzeugen. Hier wurde insgesamt ein schönes Maß zwischen Humor und Story gefunden.

"We're listening to a really fun conversation between my Co-Star from 'Serial Apist 2' and her fiancé who doesn't believe women should have dreams."

So ähnlich ist das auch der Storyline von Leonard und Penny gelungen. Letztere wird von ihrem Filmpartner Wil Wheaton zu einem Podcast überredet und gibt ihr damit die Gelegenheit, wieder herrliche Einzeiler loszulassen, weil sie auch nach acht Jahren immer wieder überrascht wird, wie nerdig doch Leute sind. Der Anruf eines Regisseurs bringt dann eher überraschend auch inhaltliche Relevanz herein. Penny öffnet sich unverhofft eine Tür zurück ins Filmbusiness und es startet erneut die von Wil köstlich begleitete Diskussion um Traum und Enttäuschung in der Schauspielerei, was ja am Ende der letzten Staffel schon großes Thema war. Auch damals war Geld schon ein ausschlaggebendes Argument. Dieses Mal wurde allerdings anders damit argumentiert. Penny verdient gerade richtig gutes Geld und lässt Leonard damit sogar erblassen. Es ist etwas seltsam, dass das Paar offenbar zum Thema Geld so wenig kommuniziert, wohnen sie doch jetzt tageweise auch zusammen. Dass Penny sich aber so darüber lustig macht, ist auch ein bisschen gemein. Fakt bleibt, dass sie in der Beziehung immer noch die Hosen anhat und selbstbewusster denn je ist. So schafft sie es amüsant und geschickt, Leonards Meinung zu ändern, sodass sie doch zumindest mal zum Casting geht. Hier zeichnet sich ab, dass bis zum Staffelfinale noch was passieren könnte.

"Weird things are happening out here."

Deutlich schwächer war (mal wieder) die Storyline im Hause Wolowitz, was ein wenig an der seifernopernhaften Idee liegt, Howard plötzlich einen Halbbruder anzudichten. Die Idee ist nicht besonders originell und hat eigentlich auch keinerlei größere Bedeutung, soweit man das jetzt absehen kann. Howard ist zunächst einfach überfordert mit der Neuigkeit und will Josh am liebsten sofort wieder loswerden. Seine Meinung ändert sich aber absolut unüberraschend, als sein Halbbruder seine Bewunderung zum Ausdruck bringt und Howard somit eine Zuneigung erfährt, die ihm im Freundeskreis sonst fehlt. Das war es auch schon. Die richtig witzigen Momente sind ebenso überschaubar wie der inhaltliche Output. Mein Gefühl sagt mir, dass man Josh immer mal wieder auskramt, um Howard mal nicht zum Prügelknaben zu machen, aber ob ihn oder seiner Beziehung das jetzt weiter bringen wird, lässt sich stark bezweifeln. Und die Witze über Ringo Starr oder "Findet Nemo" waren auch nicht der absolute Burner. Ich finde es selbst schade, dass ich über Howards/Bernadettes Geschichten immer wieder meckere, weil ich beide eigentlich mag und so gerne mal positiv berichten würde, aber ich werde immer wieder enttäuscht von diesem stiefmütterlich behandelten Paar.

Fazit

Diese Episode zeigt, dass nerdig-witzige Geschichten und die Fortführung von Handlung sich nicht widersprechen und man kurzweilige Unterhaltung auch ermöglichen kann, wenn man dafür nicht nur auf der Stelle tritt. Leider war die Story von Howard dann zu vorhersehbar, was einen Punktabzug unumgänglich macht.

Emil Groth - myFanbase

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