Bewertung

Review: #4.01 Hayleys Versprechen

Foto: Joseph Morgan, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Joseph Morgan, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach einer langen Pause meldet sich "The Originals" mit Staffel 4 zurück. Auch in der Serie ist einige Zeit vergangen - fünf Jahre um genau zu sein. Währenddessen haben Marcel und Vincent New Orleans wieder mehr oder weniger zu dem gemacht, was es vor der Ankunft der Mikaelsons war: Vampire und Hexen leben nebeneinander (wenn sie einander auch nicht vertrauen) und Marcel ist wieder König der Stadt. Obwohl es hier und da Unruhen gibt, ist vorsichtiger Frieden eingekehrt.

Das merkt man auch der ersten Hälfte von #4.01 Gather Up The Killers an, die etwas verschlafen wirkt und ein bisschen braucht, um in Gang zu kommen. Wobei man eigentlich gar nichts dagegen sagen kann. Schließlich sind mit dem Verschwinden der Originals nicht nur die Titelhelden weg, auch sonst waren sie es ja, die immer Grund für Unruhe und Chaos waren. Es wird also mehr als Zeit, dass die Mikaelsons zurückkehren und die Stadt aufmischen.

"For a long time, we've managed to keep our monsters buried and we've got to make sure they stay buried. Otherwise, we will lose everything we've built. We will lose it forever."

In New Orleans herrschen Marcel und Vincent inzwischen über ihre jeweiligen Gebiete. Marcel erinnert einen dabei sehr an den Marcel der ersten Staffel, der mit einer Mischung aus royaler Eleganz und Machtdemonstrationen die Vampire leitet. Vincent wiederum geht das Ganze um einiges dezenter und freundlicher an. Essensverteilung an Hexen, gemeinsame Andachten - ja, das Hexenviertel hat selten so idyllisch ausgesehen.

Während New Orleans nun also seinem üblichen, fröhlichen Treiben nachgeht, hat es richtig wehgetan, zu sehen, wie heruntergekommen das Anwesen der Mikaelsons inzwischen aussieht. Dennoch ist das Familienwappen immer noch klar sichtbar für Marcel. Der hört dabei wohl auch noch den Nachhall von Klaus, der gegen Anfang der Serie einmal meinte "that 'M', it's not for 'Marcel'. It's for 'Mikaelson'". Denn auch wenn Marcel gewohnt souverän über Vampire und andere übernatürliche Kreaturen im Viertel herrscht, der Schatten der Mikaelsons ist immer noch deutlich zu spüren. Genauer gesagt von einem gewissen Mikaelson, der eine Etage tiefer im Keller hockt. Ähnlich wie das Haus, hat auch Klaus schon bessere Zeiten gesehen. Wirklich gebrochen ist er nicht, dafür manipuliert er Marcel einfach immer noch zu gut. Die Geschichte mit Alistair war wirklich geschickt eingefädelt, auch wenn es ihm letztlich nur einen kurzen Ausflug an die Oberfläche eingebracht hat. Es ist ein ziemlich bitterer Vergleich zum letzten Mal, als er in diesem Innenhof stand und beim Prozess die Show seines Lebens abgezogen hat. Und trotzdem kämpft Klaus für seine Familie weiter.

Es ist interessant zu sehen, dass sich an der Beziehung von Klaus und Marcel gar nicht so viel geändert hat. Trotz der harten Vergeltung, die Marcel für all das Unrecht ausgeübt hat, das Klaus ihm über die Zeit hinweg angetan haben soll, er kommt nicht so richtig von ihm los. Egal, ob er es wegen Klaus' Blut, der Rache, Rebekah oder vielleicht für sich selbst tut. Ich war sowieso verwundert, dass wir Klaus ohne Dolch antreffen und Marcel ihn demnach tatsächlich schon erlöst hat. Auch sonst scheint Marcels Wut abgeklungen zu sein. Wobei sich das sicherlich ändern wird, sobald Hayley und Co. auftauchen, um Klaus zu retten.

"Everything I do, I do for her."

Während in New Orleans ohne den Einfluss der Originals alles in Ordnung ist, versucht auch Hayley ihr Leben so gut wie möglich zu leben, während sie nach einem Heilmittel sucht. Immerhin ist sie nicht ganz alleine mit Hope, sondern bekommt Hilfe von Mary.

Ein bisschen schade fand ich es ja schon, dass es keine große Reunion-Szene zwischen den Geschwistern gegeben hat, aber vielleicht spart man sich das auch einfach auf, bis Klaus ebenfalls befreit wurde. Immerhin durfte Elijah seinen dramatischen Auftritt haben. Ich will mich jetzt nicht zu sehr in meiner Freude über Haylijah verlieren, aber das Wiedersehen der beiden war wirklich toll gemacht. Jedem konnte man deutlich im Gesicht ablesen, wie sehr sie einander vermisst haben. Jetzt bleibt nur die Frage, ob man den beiden endlich mal ein bisschen gemeinsame Zeit gönnt, oder ob bald wieder neue Probleme am Horizont erscheinen.

Neben den ganzen bekannten Charakteren wurden in dieser Folge auch einige neue Gesichter eingeführt. Man könnte fast meinen, dass die Serienmacher ein schlechtes Gewissen haben, weil sie in der letzten Staffel gleich zwei weibliche Hauptcharaktere ins Jenseits befördert haben - zumindest sind die meisten Neuen Frauen. Zwei davon hat man praktischerweise gleich als Love Interests von Marcel bzw. Vincent verbucht. Während mich die Geschichte zwischen Marcel und Sofya eher weniger interessiert hat, fand ich die vorsichtigen Annäherungsversuche von Vincent und Maxine schon um einiges vielversprechender. Einerseits kommt Vincent so endlich mal wieder zu einer privaten Storyline, anderseits ist mit Maxines Sohn Adam auch gleich eine Verbindung zu den mysteriösen Zeichen gegeben, die wohl in nächster Zeit eine große Rolle spielen werden. Außerhalb von New Orleans gibt es dann noch Keelin, die bis jetzt zwar noch ziemlich unzeremoniell als lebende Giftbank mitgezogen wird, in Zukunft aber doch hoffentlich noch einen größeren Handlungsstrang bekommt. Denn mit all den Vampiren und Hexen sind gerade die Werwölfe zur Zeit stark unterbesetzt.

A new big evil

Im Staffelauftakt wurde uns auch gleich ein potentieller Staffelgegner präsentiert: Die mysteriösen Graffiti, die überall im Viertel auftauchen und allem Anschein nach von einem okkulten Hexenzirkel stammen. Es würde mich echt unglaublich freuen, wenn diese Staffel wieder von einem Bösewicht von außerhalb geprägt werden würde. Denn auch wenn die ganzen Intrigen zwischen den verschiedenen Gruppen in New Orleans den Reiz an der Serie ausmachen, ist es mir lieber, wenn die eher im Hintergrund ablaufen und die Hauptenergie darauf verwendet wird, gemeinsam gegen einen großen Feind vorzugehen. Bis jetzt sieht es auf jeden Fall danach aus, als würden die Erschaffer des Symbols weder zu Marcel, noch zu Vincent oder den Mikaelsons gehören. Gleichzeitig wirkt ihre Macht aber auf Adam und Hope, was wohl mit ihren speziellen Fähigkeiten zu tun haben dürfte. Von dem her würde es mich sehr freuen, wenn zumindest der erste Teil der Staffel damit verbracht werden würde, nach der Rückkehr der Mikaelsons die Macht neu zu verteilen, neue Beziehungen aufzubauen und alte zu kitten.

Randnotizen:

  • Summer Fontana als ältere Hope gefällt mir bis jetzt schon mal super gut. Ich bin gespannt, wie gut sie mit dem Rest des Casts harmoniert.
  • Der heimliche Star der Folge war eindeutig Josh. Er hat nicht nur Humor hineingebracht, sondern steht auch noch auf beiden Seiten. Hoffentlich bekommt er weiterhin viel Screentime (und wird nicht bald umgebracht).
  • Mit den beiden großen Kampfszenen von Klaus und Hayley hat man mal wieder eindrucksvoll gezeigt, dass die beiden bereit sind, für ihre Familie - insbesondere Hope - bis aufs Blut zu kämpfen.
  • Man hätte Kol und Rebekah ruhig zumindest einmal zeigen können. Zum Beispiel auf der Jagd. Das wäre doch ganz passend gewesen, um nochmal zu verdeutlichen, dass die Mikaelsons wieder ihr Unwesen treiben.
  • Ich bin ja mal gespannt, ob die Mikaelsons Klaus schon in der nächsten Folge retten können, oder ob das nicht eine längere Angelegenheit werden wird.
  • Ganz nebenbei für diejenigen, die mit all den Zeitsprüngen in "The Originals" und "Vampire Diaries" auch etwas die Orientierung verloren haben - meinen Nachforschungen nach müsste diese Episode ein gutes Jahr nach den Ereignissen des Serienfinales von "Vampire Diaries" spielen.

Fazit

Auch wenn die Folge ein bisschen braucht, bis sie wieder in den gewohnten Rhythmus findet, macht sie Lust auf eine vielversprechende Staffel. Die neuen Charaktere können bis jetzt überzeugen. Dadurch, dass es ganz danach aussieht, als würde der große Feind der Staffel dieses Mal nicht aus den eigenen Reihen kommen, bleibt die Hoffnung, dass sich die verhärteten Fronten von den Mikaelsons, Marcel und Vincent wieder etwas lockern können. Denn die Serie lebt von Allianzen, Intrigen und komplexen Beziehungen zwischen den verschiedenen Charakteren, was durch das extreme Finale etwas über den Haufen geworfen wurde. Eines ist auf jeden Fall klar: New Orleans wird durch die Mikaelsons gleich um einiges aufregender.

Denise D. - myFanbase

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