Bewertung

Review: #2.05 Chupacabra

Foto: Norman Reedus, The Walking Dead - Copyright: Matthew Welch/AMC
Norman Reedus, The Walking Dead
© Matthew Welch/AMC

Mit dieser Episode trifft" The Walking Dead" voll ins Schwarze. Die Handlung in #2.05 Chupacabra kontzentriert sich, wie es sich für eine gute Charakterserie gehört, auf vor allem eine Person, ohne jedoch die anderen Außen vor zu lassen.

Der Fokus

Wie sich in der vergangenen Episode bereits abzeichnete, ist Daryl eine der wichtigsten Personen auf der Suche nach Sophia. Seine Beziehung zur Gruppe, ganz speziell zu Carol, intensivierte sich ja schon durch die Geschichte um die Rose. Jetzt kümmert sie sich liebevoll um den verletzten Daryl und lobt ihn, dass er mehr für ihre Tochter getan hat, als ihr eigener Vater es je getan hat.

Auf der anderen Seite kann man bei ihm deutlich sehen, dass er den Umgang mit Carol überaus schwierig und befremdlich empfindet. Ich vermute einmal, das resultiert aus den Misshandlungen, die er in seiner eigenen Kindheit erfahren hat. Sehr interessant war in diesem Zusammenhang natürlich die Rückkehr Merles. In einer Halluzination erscheint er seinem Bruder Daryl, unversehrt mit beiden Händen, obwohl Daryl weiß, dass Merle seine Hand verloren hat. Merle treibt seinen Bruder voran, aber eher dadurch, dass er ihm konstant Vorwürfe macht, nicht nach ihm zu suchen. Die wohl härteste Beschuldigung, die Daryl persönlich nimmt, ist, dass Merle glaubt, er hätte ihn vergessen, weil er nun Anschluss in der Gruppe findet. Etwas, das Daryl bis dahin noch nie passiert ist. Daryl wird als Mitglied der kleinen Gruppe wertgeschätzt und ernst genommen. Etwas, das nicht einmal sein Bruder ihm bislang bieten konnte.

Die Suche

Endlich beginnt man mit einer mehr oder minder organisierten Suche nach Sophia. Mittlerweile muss ich zugeben, dass ich lange nicht mehr so hoffnungsvoll bin, sie zu finden, wie Rick. In seiner Diskussion mit Shane darüber, ob es sich überhaupt noch lohnt nach ihr zu suchen, wird allerdings zum ersten Mal deutlich, wie sehr sich die beiden besten Freunde voneinander entfernen.

Ihre Freundschaft scheint nur noch in der Vergangenheit zu bestehen, denn in dieser teilen sie Erinnerungen an schöne Zeiten, in denen sie sich gut verstanden. Mittlerweile ist das Verständnis darüber, dass sie etwas auch einmal mit anderen Augen sehen können, auf ein Minimum gesunken. Es ist in meinen Augen nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der letzte Rest Freundschaft zerbricht, der das dünne Band zwischen diesen Personen zusammen hält. Ein Band, das sehr von Vertrauen geprägt ist, wie man beim Warten Ricks auf Shanes Rückkehr mit Otis, erkennen konnte. Gleichermaßen wird aber das Band zwischen ,Lori und Rick gestärkt. Sie gibt zu, nicht immer alle Entscheidungen ihres Mannes nachvollziehen zu können, doch glaubt sie, dass sie einen Anführer brauchen. Einen Mann, der sie durch all diese Widrigkeiten bringt.

Das Geheimnis

Ist es nicht niedlich, wie Glenn um Maggie wirbt? Dass der Sex der beiden nicht ohne eine gewisse Art von Konsequenz bleiben würde, war klar. Doch dass dadurch ein Geheimnis aufgedeckt wird, von dem man nie vermutet hätte, dass es überhaupt existiert, war der Cliffhanger am Ende der Episode. Ein Cliffhanger, der wirklich einmal die Spannung bringt und den Zuschauer danach lechzen lässt, zu wissen was dahinter steckt.

Doch das Geheimnis um die Beißer in der Scheune ist nicht das einzige, das Glenn beschäftigt. Wie ich schon seit dem Ende der letzten Staffel vermute, hat Dr. Jenner Rick wohl mitgeteilt, dass seine Frau schwanger ist. Endlich wurde das Geheimnis zumindest für den Zuschauer aufgelöst, auch wenn das ja schon in der vorherigen Episode passierte und den dortigen Cliffhanger darstellte. Nun, in dieser Folge sieht man, wie Lori mit der Erkenntnis umgeht. Alle ihre Ängste zeigen sich, als sie neben Carls Bett sitzt und weint. Die Verzweiflung kann Sarah Wayne Callies wirklich gut darstellen. Gerade an dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, wie grandios diese Erkenntnis meinerseits ist, denn ich bin absolut kein Fan von ihr.

Fazit

Rundherum war diese Episode ein Highlight. Es gibt gar nichts meinerseits anzumerken, das nicht so gut herüber kam, es gab nichts, das mich schauspielerisch gestört hätte. Daryls Darsteller Norman Reedus muss an dieser Stelle noch einmal gesondert erwähnt werden. Er schafft es, dass man jede Sekunde seines Leidens mitfühlt. Eine grandiose und herausragende Episode, selbst für "The Walking Dead".

Jamie Lisa Hebisch – myFanbase

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