Review: #3.06 Scott auf Abwegen

Nachdem die letzte Episode in die witzige Richtung ging, so hat sich diese Folge mehr auf Neal konzentriert und mit dem Fall der Woche Parallelen zu seiner Vergangenheit gezogen. Obwohl auch der Nazi-Schatz wieder thematisiert wurde, so konnte die Episode leider nicht so überzeugen, wie die bisherigen.

"I saw you got a highscore on Angry Birds today." - "She knows you're here." - "I won't judge you, somebody has to stand up for those green pigs."

Was mir am meisten nach der Episode aufgefallen ist, ist die Einbindung aller Charaktere in den Fall der Woche. Jeder hat seine Rolle erfüllt und auch wirklich gut gemacht. Selbst Elizabeth konnte mit eingebaut werden, denn sie hat Peter und Neal den notwendigen Tipp gegeben. Ganz zu Schweigen ihre kleine Geste, als sie mit Peter einschlägt. Die beiden sind zauberhaft zusammen und es freut mich, dass man Elizabeth nicht einfach als die Ehefrau von Peter sieht, sondern auch jemanden, der hilfreich bei seinen Fällen sein kann. Kurzer Auftritt, große Bedeutung.

"Are you sure you wanna be involved with this? Whatever we end up doing, it probably won't be legal." - "Alright, what I do occasionally falls in the same grey area." - "This won't be grey."

Große Bedeutung hatte auch Sara in dieser Episode, von der man dieses Mal mehr sehen konnte, als nur ein kurzes Zusammenspiel mit Neal. Sie wird richtig in den Fall involviert und spielt das Ganze mit, obwohl es natürlich gegen einige Gesetze verstößt. Das muss ich ihr wirklich hoch anrechnen, denn sie hätte auch einfach nein sagen und sich zurückziehen können. Ich finde es aber gut, dass sie an Neals Seite bleibt, weil sie genau merkt, dass ihm Scotts Situation zu Herzen geht. Hier merkt man dann doch, dass ihr Neal immer wichtiger wird und ihr die Beziehung zu ihm gefällt. Die Szene am Anfang beim Frühstück war sehr lustig, als Peter die beiden unterbrochen hat und es diesen seltsamen Moment gibt, wo weder Neal noch Sara ihre Beziehung definieren wollen. Ich denke, dass beide auf jeden Fall Gefühle füreinander haben, sich aber noch nicht zu sehr auf sich einlassen wollen, da noch Zweifel bestehen. Doch durch Saras Hilfe merkt man, dass sie Neal auf jeden Fall nicht so schnell loswerden will und dass er ihr wichtig ist. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung weiter entwickelt, jetzt wo Sara den falschen Pass von Neal gefunden hat und man ihr genau ansieht, dass sich ihre Begeisterung darüber in Grenzen hält.

"Victor Moreau. Did you plan this?" - "No. Destiny?"

Apropos falscher Pass. Die Flucht von Neal und Mozzie nimmt Formen an. Die beiden erhalten ihre neuen Identitäten, sodass sie demnächst planen können, wie es weitergeht. Sehr überraschend für mich kam der neue Name von Neal. Dass er jetzt ausgerechnet mit Nachnamen so heißen soll, wie seine verstorbene Ex-Freundin, ist mir ein Rätsel. Ich denke, dass das auf jeden Fall seinen Grund hat, den wir hoffentlich noch erfahren werden, denn ich kann mir nicht ganz erklären, warum die Autoren sich diesen Namen ausgedacht haben. Mozzies neuen Namen Bob finde ich großartig und er passt hervorragend zu Mozzie. Die Frage ist jetzt nur, ob sie diese Namen annehmen werden oder ob ihnen etwas dazwischen kommt. Ich wette ja auf Letzteres.

"Con is a rush, it's an addiction. You need to hit rock bottom before you can change" - "When did you hit bottom?" - "I never said I did..."

Und nun zum Fall der Woche. Neal wird mit seinem jüngeren Ich konfrontiert. Scott ist ein junger Dieb, der von reichen Menschen stiehlt, die es seiner Meinung nach verdient haben. Die Story ist gar nicht schlecht und sie kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn so erleben wir einen Neal, der hin- und her gerissen ist. Soll er diesem Jungen helfen, der genauso ist, wie er damals, oder soll er vernünftig sein und ihn dem FBI übergeben. Hier merkt man schon, dass Neal sein neues Leben nicht so einfach loslassen kann. Letztendlich entscheidet er sich dazu, Scott zu helfen, jedoch mit der Absicht, dass dieser einsieht, dass sein Leben so nicht sein muss. Die Konversationen zwischen Neal und Scott sind wirklich gut ausgebaut und ich habe mit Spannung verfolgt, wie Neal sich entscheiden wird, bzw. was Scott in ihm auslöst. Er weiß, dass man erst am Boden ankommen muss, um sich zu ändern, doch ist ihm das selbst schon passiert? Hier entsteht ein toller Moment zwischen Peter und Neal, weil beide wissen, dass Neal in Besitz des Schatzes ist, beide jedoch nicht wissen, wie es weitergeht. Peter versucht zwar, Neal davon zu überzeugen, dass er sich geändert hat, doch Neal kämpft noch mit sich selbst, ob er das wirklich kann. Eine schöne Folge, in der man den Zwiespalt deutlich sieht. Neals Taten zeigen zwar, dass er auf jeden Fall mit dem Schatz fliehen will, doch seine Worte und auch Peters Worte am Ende lassen einen glauben, dass diese Entscheidung noch nicht getroffen ist. Ich bin gespannt, wie es in der nächsten Folge weitergeht, besonders jetzt, da Sara von dem falschen Pass weiß.

"I think we might be looking at the next Neal Caffrey..."

Was mich letztendlich an der Episode etwas gestört hat, war die Darstellung von Scott. Irgendwie konnte ich mich nicht mit ihm anfreunden. Ich weiß nicht, ob es an Schauspieler Hutch Dano lag, aber ich finde, dass sein Charakter irgendwie noch stärker hätte rüberkommen müssen. Meiner Meinung nach hat Neal diese Episode getragen und Scott war einfach nur mit dabei. Er hätte viel mehr zeigen müssen, denn so hat man ihn einfach nur als Jungen wahr genommen, den man überhaupt nicht mit Neals Fähigkeiten vergleichen kann. Da hat einfach etwas gefehlt, um die Folge stärker zu machen.

Fazit

Im Gegensatz zu den bisherigen Episoden, konnte diese nicht ganz so überzeugen. Die Storyline war zwar gut ausgebaut, hätte aber noch viel stärker wirken können, wäre da nicht der Charakter von Scott gewesen, der im Gegensatz zu Neal leider sehr schwach war. Dafür konnten die anderen Charaktere glänzen und auch Sara hatte eine größere Storyline, mit der sie positiv aufgefallen ist.

Alex Olejnik - myFanbase

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