Bewertung

Review: #6.20 Deutsches Essen und ein gefährlicher alter Mann

Foto: Iain Armitage, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Iain Armitage, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In dieser Staffel wurde oftmals bemängelt, dass der Humor zu kurz kommt bzw. "Young Sheldon" keine 'gewöhnliche' Sitcom mehr ist. Ich sehe das anders, weil das Spin-Off in meinen Augen schon immer anders angelegt war und man eher auf intelligenten Humor setzt. Diesen bemerkt man vor allem am Ende der Episode und mit nur allzu großen Schritten bewegen wir uns aufs Staffelfinale zu, auf das ich wahnsinnig gespannt bin.

"Wir wurden ausgeraubt!"

Überraschend ist das Ganze nicht, da es früher oder später sowieso passiert wäre. Fraglich ist nicht nur, wer es denn nun gewesen ist, ob wir den oder diejenige noch kennenlernen werden. Für mich ist aber auch fraglich, was ich davon halten soll, denn so ganz schlüssig bin ich mir darüber noch nicht. Mit Sicherheit stand fest, dass dieses illegale Casino zwar Geld abwirft, was auch nötig ist. Aber es bestand eben auch immer die Gefahr, dass sie auffliegen. Nicht zuletzt, weil man ja mit Jake Rutledge eben einen Cop hat, der zwar mit Dale Ballard befreundet ist, der sich aber auch nicht zu schade dafür ist, noch mehr Geld von Connie Tucker zu erpressen. Deswegen fand ich seine Einbindung da eher witzlos und unwichtig. Ich hätte mir da eher noch ein paar Freundschaftsmomente zwischen den beiden gewünscht. Aber nun gut. Vielleicht kommt da noch was in der neuen Staffel.

Aber kommen wir mal zu Dale als eigenständiger Person. Von ihm bin ich ja wahrlich nicht der größte Fan und werde es wohl auch nicht mehr, aber mir ist definitiv eine Veränderung bei ihm aufgefallen. Es mag ja sein, dass er nicht die beste Beziehung mit Connie führt, aber sie ist deutlich besser und eigentlich auch harmonischer als zu seiner Exfrau June. Bereits in einer der vergangenen Staffeln wurde ja angedeutet, dass Dale mit Connie völlig anders umgeht und ich fand es ehrlich gesagt süß, wie beschützerisch er sich aufgeführt hat oder es zumindest vorhatte. Daran konnte man erkennen, dass er Connie wirklich liebt und um ihr Wohlergehen besorgt ist. Vielleicht fühlt er sich ein bisschen schuldig, weil er sozusagen Jake drauf angesetzt hat. Aber so oder so hat er sich wirklich heldenhaft verhalten und diese Seite darf man ruhig noch ein wenig beibehalten. Es ist dann auch schon besser, wenn er den Schläger zur Verteidigung dabei hat, da Georgie Cooper irgendwie eben nicht die geborene Hilfe ist und beide nicht Missy Cooper als diese erkennen konnten, was trotz Dunkelheit möglich sein sollte. Für mich war in dem Ganzen ohnehin Mandy McAllister diejenige, die den klaren Kopf hatte, dass sie mit der Geldbox zuhause nicht mehr allzu sicher sein dürften. Vielleicht sollte sie mal drüber nachdenken, nicht Wetterfee, sondern Polizistin zu werden. Das würde ihr sicher gut stehen und durchsetzungsfähig ist sie allemal.

"Der Film war in der falschen Box und ich habe es nicht nachkontrolliert. Es tut mir leid."

Nachdem Missy mit dem Truck abgehauen und wieder eingefangen worden ist, hat die ältere Version von Sheldon gesagt, dass seine Schwester jetzt sozusagen auf den 'dunklen Pfad' abrutschen würde. In den bisherigen Episoden hat man davon noch nichts gesehen, dafür wurde es uns mit dieser praktisch ins Gesicht geschleudert. Eigentlich ist sie auch eine Wiederholungstäterin. Als im Teaser stand, dass Missy eine neue Freundin findet, habe ich mich für sie gefreut. Neben Heather M. und Heather B. hat sie nur Paige Swanson als Freundin, doch nach der Aktion mit Letzteren hat sie ja offenbar erst einmal Kontaktverbot. Offenbar ist auch Tonya nicht der allzu gute Umgang für sie.

Man sollte Menschen zwar nicht nach ihrer Kleidung beurteilen, bei Tonya fand ich aber schon, dass diese eine Menge über sie aussagt. Das Ironische ist außerdem, dass sie die Nichte von Pastor Jeff ist, was mir durchaus ein Lachen entlockt hat, da man den guten Pastor schon seit Serienbeginn erlebt und seine Charakterzüge kennt und womit Tonya eben auch das komplette Gegenteil darstellt und dafür wohl auch den Sommer in Medford verbringen soll. Das erinnert mich sehr an Leia aus der Netflix-Serie "Die wilden Neunziger!", die ihre Ferien allerdings bei ihren Großeltern verbringen will und für Leia ist das keine Strafe. Wenn man Tonya aber so zuhört, kann man schnell erkennen, dass sie sich eigentlich nicht 'einsperren' lässt und dann auch noch Missy mit reinzieht. Hat mich auch kein bisschen gewundert, dass Missy sich wieder zum Ausreißen bzw. dazu überreden lässt, etwas Verbotenes zu tun und auch bei Sheldon Cooper um keine Ausrede verlegen ist.

Der eigentliche Witz, den ich aber gar nicht als Witz empfunden habe, war dann ja, dass Pastor Jeff beide Mädels wegen des Films ermahnt hat. Einem Film, den er als nicht jugendfrei und nicht christlich empfunden hat. Hier wurde mal wieder gezeigt, wie naiv der gute Pastor doch ist. Eigentlich kann Mary Cooper froh sein, dass Pastor Jeff nicht weiß, was sie vor ein paar Monaten geschrieben hat, was ja auch nicht so ganz jugendfrei war und ich denke, Mary hat ganz genau gewusst, dass ihre Tochter noch etwas anderes getan hat, was verboten war. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit Missy weitergeht, denn sie scheint durchaus in gewisser Weise ein rebellischer Teenager zu werden.

Geldspenden für das Sommerprogramm

Ich kann es fast selbst nicht glauben, aber die Handlung rund um Sheldon hat mir diesmal wahnsinnig gut gefallen. Es kam in dieser Staffel auch öfter vor, dass ich immer wieder in Kommentaren gelesen habe, Sheldon sei nervig. Dem stimme ich auch in vielen Episoden zu. Doch bei seinem Wunsch, am Sommerprogramm in Heidelberg teilnehmen zu dürfen, bemerkt man richtig, dass er das will und es ist nicht die nervige Art des Wollens, sondern, dass er sich wirklich dahinterklemmt und alles versucht, um seine Eltern zu überzeugen. Natürlich verstehe ich auch deren Seite, dass John Sturgis wirklich hätte mit ihnen reden sollen, immerhin hat er auch das Gespräch mit Mary gesucht, als John woanders eine Stelle angenommen hat und eben nicht seiner Verpflichtung nachkommen konnte, ein Auge auf Sheldon zu haben. Diesmal gefiel mir auch Marys Forschheit, dass sie John auf den Kopf zugesagt hat, er solle Sheldon gestehen, dass es nichts wird. Immerhin hat er das ja auch alles eingefädelt.

Aber wie gesagt, Sheldon hat sich diesmal richtig ins Zeug gelegt, auch wenn natürlich klar war, dass der Verkauf nichts wird, weil er eben an seinen Dingen und Sachen hängt, dennoch fand ich es gut, dass er es versucht hat. Mir war auch klar, dass es am Ende doch noch gut ausgehen wird. Das 'wie' war mir nicht klar und auch wenn es bei näherer Betrachtung fies gewesen ist, hat es mich doch sehr zum Lachen gebracht, von wem alles das Geld kam und dass es Grant Linkletter wirklich sehr wichtig ist, Sheldon loszuwerden. Ich würde aber dennoch auch herzlich lachen, würde es am Ende so kommen, als dass er selbst Sheldon begleiten müsste. Das wird aber eher Wunschdenken von mir sein.

Fazit

Wir bewegen uns mit großen Schritten auf das Staffelfinale zu. Ich fand zwar die Handlung in der letzten Episode etwas gestellt, aber man hat diesmal einen wunderbaren Bogen geschlagen, der mich ziemlich versöhnlich gestimmt hat. Auch Missys Verhalten könnte im Finale und in der neuen Staffel noch spannend werden.

Daniela S. - myFanbase

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