Bewertung

Review: #1.04 Signale

Eine Meldung einer angeblichen Entführung beschäftigt Mulder in dieser Episode vor allem persönlich, was beim FBI wieder Unmut zur Folge hat, gerade Scully aber wieder einen tieferen Einblick in Mulders Verhalten erlaubt.

Entführung

Mulder beschäftigt sich mit einem Entführungsfall, der von den Behörden als Wegrennen gesehen wird, doch die Mutter ist fest davon überzeugt, dass ihre Tochter Ruby von Außerirdischen entführt wurde. Mulder findet für diese - in Scullys Augen absurde Theorie - allerdings wieder einige Hinweise, wenn nicht sogar Beweise. Man nehme nur mal das Dach des Wohnwagens oder die abgesengten Bäume. Irgendwie ist es fast schon witzig, dass Scullys natürliche Erklärung immer viel weiter hergeholt klingt als Mulders Ideen, die sich in den Gesamtzusammenhang nahtlos einfügen. Doch Scully will diese Phantastereien eifach nicht aktzeptieren. Ich bin in dieser Hinsicht einfach ein Mulder-Fan und halte zusammenhängende Anzeichen für etwas Übernatürliches für glaubhafter als drei Zufälle natürlicher Ereignisse zu kombinieren. Allerdings inszeniert die Serie es im Moment auch stark so, dass der Zuschauer eher Mulders Theorien befolgt, statt Scullys Erklärungen zu folgen.

I want to believe

Die Story dieser Folge war aber im Wesentlichen dazu da, um dem Zuschauer Fox Mulder näher zu bringen und vor allem die Umstände um die Entführung seiner Schwester zu thematisieren. In dem kleinen Bruder von Ruby findet sich Mulder selbst wieder. Die Ähnlichkeit dieser Situation mit seinem persönlichen Trauma macht alles so interessant. Das stößt natürlich auf Widerstand. Seine Vorgesetzten ahnen schon, was Mulder an diesem Fall bewegt und machen Scully darauf aufmerksam. Diese kontrolliert ihn in diesem Fall daher sehr genau und wirft ihm sogar Subjektivität vor, womit sie zwar recht hat, aber verübeln kann man Mulder das nicht und nur weil er auch ein persönliches Ziel mit dem Fall verfolgt, heißt das noch lange nicht, dass seine Untersuchung nicht rational ist. Die Entdeckungen sprechen durchaus für ihn. Doch im Endeffekt ist Mulder das auch völlig egal. Er lässt sich nicht von anderen beirren und verfolgt sein Ziel. Er hat mit diesem Fall endlich wieder Hoffnung geschöpft. Er sieht die Parallele und hofft auf irgendein Zeichen, irgendeine Verbindung zu seiner Schwester.

Scully spürt zum Teil, wie wichtig Mulder das alles ist. Daher hört sie sich zum Schluss die Aufnahmen von Mulder an und sie und auch der Zuschauer versteht, wie sehr Mulder unter diesem Ereignis aus der Vergangenheit leidet. Seit Jahren klammert er sich an die Hoffnung, dass die Stimmen, die er hörte, die Wahrheit sagen und seine Schwester eines Tages zurückkommt. Jede Kleinigkeit nährt diese Hoffnung und daher ist Mulder auch so energisch dabei, Ruby und ihre Mutter dazu zu bringen, die Wahrheit weiter zu erzählen. Denn auch er kann daraus Hoffnung schöpfen, denn wenn das Thema wieder aufgewühlt wird, gelangt er vielleicht an weitere Hinweise. Doch dass die Mutter dies verhindern will, damit ihrer Tochter nicht das gleiche Schicksal zukommt wie ihr selbst, kann man auch absolut verstehen. Mulder ist also weiter allein auf weiter Flur, doch vielleicht hat dieser Fall zumindest bei Scully genügend ausgelöst, um ihm zumindest noch mehr Verständnis entgegen zu bringen.

Fazit

Eine gute Folge, die sich in erster Linie mit Mulders Vergangenheit beschäftigt und dem Zuschauer damit sehr gut erklärt, welche Motive hinter seiner Faszination für die X-Akten liegen.

Emil Groth – myFanbase

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