Review: #8.02 Gibson Praise (2)

Die "Akte X" - Episode #8.02 Gibson Praise liefert uns weitere Erkenntnisse rund um den roten Faden und offenbart weitreichende Neuerungen innerhalb der Gruppendynamiken: Vorhang auf für das Finale des Dreiteilers um Mulders Verschwinden, Gibson Praise und die Aliens.

Der rote Faden: Mulder, Gibson Praise und die Aliens

Der rote Faden wird also auch in dieser Folge fortgeführt. Denn in der Tat war Mulder nicht Mulder, sondern ein Alien-Kopfgeldjäger, der sich temporär in Mulder verwandelte. Der echte Fox Mulder hingegen fristet somit sein Dasein als Versuchskaninchen auf dem UFO. Dabei liegt er auf einem medizinischen Behandlungstisch, während diverse außerterrestrischer Geräte an ihm herumdoktern. Mulder wird dadurch sicherlich nicht sterben, aber tauschen möchte wohl niemand mit ihm. Sowohl Scully als auch Gibson Praise scheinen eine Art telekinetische Verbindung mit Mulder eingehen zu können, da sie immer mal wieder Vorstellungen von dessen Zustand in ihren Träumen erhalten. Insbesondere wenn man die starke emotionale Bindung von Mulder und Scully berücksichtigt, liegen diese X-Faktoren auf der Hand und wirken doch gelungen inszeniert. Ob es sich bei den Szenen mit Mulder um die Realität oder vielleicht sogar lediglich um Wahnvorstellungen Scullys handelt, bleibt aber offen.

Scully und Skinner spielen ihre neue Rollen jedenfalls auch in dieser Episode gekonnt weiter. Dabei transformiert sich Scully immer mehr zu einem weiblichen Mulder ("Was würde Mulder nun tun?") und Skinner entpuppt sich mehr und mehr als moderner Indianer Jones. Auch wenn David Duchovnys Abwesenheit auffällt, so vermisst man ihn innerhalb er ersten beiden Episoden in der 8. Staffel noch nicht, da die neue Scully und der geläutete Skinner sehr gut unterhalten und man ja auch diese beiden Charaktere in den letzten sieben Jahren zu schätzen gelernt hat. Die Szenen, in denen Scully und Skinner zusammen einen Komplott gegen Doggett und Alvin Kersh spinnen, werden unheimlich gut dargestellt und wissen sehr gut zu gefallen. Auch dass Skinner der einzige Mensch ist, der Scullys Geheimnis bezüglich ihrer Schwangerschaft kennt, schweißt dieses neue Dream-Team noch enger zusammen. Eine Kehrtwende erleben wir allerdings bei Doggett. Dieser beginnt immer mehr an den offiziellen Umständen und an der Herangehensweise von Kersh zu zweifeln, da er mit eigenen Augen sieht, dass Mulders und Scullys Arbeit doch paranormaler und wahrheitsgemäßer ist, als er ursprünglich dachte. Dahingehend sind die letzten Szenen, in denen Doggett Scully das Zepter für die X-Akten zurückgibt und ihr seine Anerkennung sowie seinen Respekt zollt, auch im Hinblick auf das weitere Vorgehen bei Gibson Praise, eine wahre Freude. Dies und die Tatsache, dass Skinner den Angriff des Kopfgeldjägers unbeschadet überleben wird, runden die Folge zum Schluss doch noch halbwegs versöhnlich ab. Doggett hat somit das Potential Teil der "Akte X"-Crew zu werden, im Gegensatz zu früheren Untergrabungsversuchen mittels Kersh oder Alex Krycek. Von letzterem sowie von Marita Covarrubias hat man in den letzten beiden Episoden wiederum gar nichts mehr gehört, ebenso wenig wie vom Cigarette Smoking Man.

Neue Gruppendynamiken: Kersh, Doggett, Skinner, die Einsamen Schützen und Scully

So oder so werden die neuen Gruppendynamiken uns als "Akte X"-Fans noch eine Zeit lang beschäftigen. Klar ist, dass Kersh ein Feind von Mulder und Scully ist. Außerdem wissen wir, dass Skinner und die Einsamen Schützen definitiv auf der Seite der Guten sind. Lediglich die neuen Rollen von Mulder und Doggett gilt es noch näher zu definieren. Nimmt Doggett eine Art Zwitterstellung ein, wie Skinner das lange Zeit getan hat oder wird er gar ganz Mulders Platz einnehmen? Und was ist mit Mulder - kommt er zurück und wenn ja, wie genau geht das von statten? Sicher können wir uns jedenfalls sein, dass innerhalb des neuen X-Akten-Gespanns Scully den Part Mulders als "Gläubige" übernehmen wird und Doggett den ehemaligen Part des "Skeptikers" von Scully. Doggett beweist zudem, dass er Potential hat, als er sich, wenn auch diplomatisch, mit Kersh anlegt und erkennt, dass er nur verlieren kann in seiner neuen Position: Wenn er den Fall um Mulder aufklärt, muss er paranormale Argumente gelten lassen, was er ja nicht darf von Kersh aus - wenn er den Fall nicht aufklärt, was er ja nicht kann, wenn er Paranormales nicht gelten lassen darf, ist seine Karriere innerhalb des FBI erledigt. Erinnerungen an die Situation von Skinner oder Scully werden dabei wach.

Insider & Hintergründe

• Erstmals werden wir Zeuge, dass ein Kopfgeldjäger nicht nur durch ein spezielles Stilett mittels präzisem Genickstechen, sondern auch durch einen gezielten Genickschuss getötet werden kann.
• Kopfgeldjäger-Darsteller Brian Thompson erlangte neben seiner Rolle in "Akte X" vor allem auch durch die Filme "Terminator", "Star Trek" und "Dragonheart" sowie durch die Serien "Buffy - Im Bann der Dämonen" und "Charmed - Zauberhafte Hexen" Bekanntheit.

Fazit

Die "Akte X" - Episode #8.02 liefert uns weitere Erkenntnisse um den roten Faden und offenbart weitreichende Neuerungen innerhalb der Gruppendynamiken. Insgesamt wird die 8. Staffel demnach spektakulär eröffnet und bietet mit den neuen Rollen von Skinner, Scully und Doggett einiges an Potential. Doch können diese Neuerungen Mulder ersetzen?

Alexander L. - myFanbase

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